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Analog 4

Analog 4

Titel: Analog 4
Autoren: H. J. Alpers
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Pferd in die Richtung, aus der wir gekommen waren. „Fyalsorn ist in tödlicher Gefahr.“
    „Halte ihn auf!“ rief Dal. „Wir müssen das Schiff in seine Einzelteile zerlegen. Wenn wir eine Forschungsstation der Dalgiri erfolgreich angreifen wollen, müssen wir moderne Waffensysteme zusammenbauen.“
    Ich erklärte Ryfik unser Anliegen. Ich konnte ihm den inneren Aufruhr ansehen, als er anordnete, daß zehn Wachen und ebenso viele Maulesel hierbleiben sollten, um Dal bei der Zerlegung des Schiffes behilflich zu sein. Währenddessen schwang ich mich in den Sattel und bereitete mich darauf vor, mit ihm zurück zur Burg zu reiten.
    Ich versuchte nicht, an das Offensichtliche zu denken, als wir in harter Gangart nach Fyalsorn ritten – nämlich, daß Haret dort war. Der Gedanke, daß sie den Dalgiri in die Hände fallen könnte, trieb mir Schauer über den Rücken.
     
    18
     
    Der Ritt zurück nach Fyalsorn war ein Alptraum. Ryfik trieb die Kolonne an, bis es stockdunkel war. Auch dann hätte er nicht angehalten, wenn nicht innerhalb von fünf Minuten drei Pferde gestrauchelt wären und sich in dem Wirrwarr des Flußbettes, in dem wir versuchten, den Weg zu finden, die Beine gebrochen hätten.
    „Laß halten, Vater“, rief Gosfik schließlich.
    Der Lagerplatz war kalt, naß und windig. Feuer durften nicht entzündet werden, damit die Dalgiri sie nicht ausmachen konnten. Selbst wenn das Zeittor geschlossen war – eine Frage, die Dal beantworten würde, wenn er uns einholte – und sie kein Shuttle mehr hatten, würden ihre Gleiter kurzen Prozeß mit uns machen, falls sie uns entdeckten.
    Die Truppe war am nächsten Morgen allgemein schlechter Laune, als der Befehl zum Aufsitzen durch das Lager hallte. Beim ersten Lichtstrahl saßen wir wieder im Sattel und hielten nur etwa jede Stunde an, um die Pferde zu wechseln.
    Am frühen Vormittag entdeckten wir Rauch am Horizont. Danach waren Ryfik und seine Männer nicht mehr zu halten. Kurz vor Mittag erreichten wir Fyalsorn-Daya.
    Die meisten Feuerstellen in der Stadt waren schon lange erloschen und hinterließen Haus für Haus rußige Ruinen, die mit schwelender Holzkohle angefüllt waren. Hier und dort schlugen noch ein paar Flammen in den Himmel. Ryfik dachte dennoch nicht daran, langsamer zu reiten. Er klapperte über schuttbedeckte Pflastersteine, vorbei an betäubten Stadtbewohnern, und ließ den Rest von uns ausgefächert fast anderthalb Kilometer hinter sich.
    Ein kurzer Blick in den Innenhof von Fyalsorn zeigte uns, als wir durch das Haupttor stoben, mit großer Gewißheit, daß die Festung das gleiche Schicksal wie die Stadt erlitten hatte. Der Burghof war ein ausgebrannter Schlackehaufen. Eine Anzahl Leichen lag sauber aufgereiht bei den Überresten der Dampfmaschine, während andere unter den Trümmern der südlichen Burgwand begraben lagen. Die Bresche war von einer gigantischen Explosion geschlagen worden.
    Als wir unsere schwitzenden Pferde halten ließen, rannte der stille Mann, den ich für den „Befehlshabenden General“ hielt, auf Ryfik zu. Sein Gesicht war schmerzverzerrt, und sein rechter Arm hing verdorrt und nutzlos an seiner Seite. Ich erkannte die Auswirkungen eines dalgirischen Strahlschusses. Da ich den Stand der hiesigen medizinischen Technik kannte, wußte ich, daß ich auf einen wandelnden Toten blickte.
    „Lord, ich danke den Göttern!“
    „Berichte, Warough. Was ist mit meiner Frau?“
    „Sie ist in Sicherheit, Lord.“
    „Was ist passiert?“
    Die Erzählung sprudelte fast zu schnell aus ihm heraus, als daß ich ihr folgen konnte. Etwa zur gleichen Zeit, als wir das Wrack erreicht hatten, erschienen drei Luftgleiter über der Burg. Eine Verstärkerstimme dröhnte aus dem führenden Fahrzeug und forderte eine Unterhaltung. Warough erklärte ihnen, was sie mit ihrem Gesuch machen konnten, worauf die Dalgiri das Feuer eröffneten.
    Der eingebaute Strahlenwerfer des Gleiters hatte das Dach von einem der Geschütztürme an der Vorderseite der Burg aufgeschlitzt. Dann landete ein Gleiter, während ein weiterer mit seinem Strahlenwerfer Deckungsfeuer über den Burghof legte. Der dritte griff die Stadt an. Nach etwa fünf Minuten hatte der gelandete Gleiter wieder abgehoben, und alle drei wandten sich dem Turm zu, in dem Haret und ich gefangengehalten worden waren.
    Zwischenzeitlich hatte Warough eine Verteidigung des Haupthofes organisiert und wunderte sich über die Taktik der Dalgiri. Ich schüttelte traurig den Kopf, während er im
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