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Analog 4

Analog 4

Titel: Analog 4
Autoren: H. J. Alpers
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Zeitwächter. Bitte warten Sie im benachbarten Raum, während wir unsere Entscheidung fällen.“
    Unsicher erhob ich mich und ging zur Tür. Ich konnte das Gefühl nicht unterdrücken, daß ich alles mit meinem großen Mundwerk verdorben hatte. Ein letzter Blick überzeugte mich. Nach dem Ausdruck auf ihren Gesichtern war es offensichtlich, daß ich verloren hatte.
     
    23
     
    Eine rauhe Hand rüttelte mich wach. Ich blickte mit trüben Augen auf. Das letzte, an das ich mich erinnern konnte, war, daß ich mich hingesetzt hatte, weil meine Füße schmerzten. Die Ratssitzung war schon zwei harte Stunden lang, seit ich hinausgeworfen worden war, fortgesetzt worden, und gelegentlich erreichte die Argumentation einen Punkt, an dem sie die Schallabdichtung des Konferenzraums übertönte.
    Dal stand über mir.
    „Sag nicht, daß ich eingeschlafen bin“, seufzte ich. „Meine ganze Welt steht auf dem Spiel, und ich kann noch nicht mal die Augen offenhalten.“
    „Das war eine höllische Vorstellung, die du dort drinnen gegeben hast. Du verdienst es, den Rest zu kennen“, sagte Dal auf Englisch.
    „So? Laß mich nicht im Ungewissen. Werde ich an die gute alte Zeitwacht-Uni zurückkehren oder meine Koffer packen, um nach Leavenworth zurückzugehen?“
    „Weder noch.“
    „Hm?“
    „Du hast es geschafft! Die Annexion ist abgeblasen worden.“
    Ich entließ einen Schrei, daß die Glaswand in meiner Nähe zu klirren anfing. Wenn ich nicht so müde gewesen wäre, hätte ich einen Jig getanzt.
    „Es war keine einfache Entscheidung“, führte er weiter aus. „Nachdem du hinausgegangen warst, waren sie für eine Weile kurz davor, sich gegenseitig umzubringen. Glücklicherweise regte jedermann sich ab, und die Vernunft gewann mehr oder weniger die Oberhand.
    Der Rat hat beschlossen, deiner Empfehlung zu folgen und Euro-Amerika seinen eigenen Weg ohne unsere Einmischung finden zu lassen. Nicht daß wir die Zeitlinie nun aufgeben, du verstehst. Wir verdoppeln die Anzahl unserer Agenten dort. Wir wollen eure hochtechnologischen Industrien mit Spionen aus der Parazeit unterwandern. Sie werden uns über jede Phase des Raumprogramms auf dem laufenden halten, und wir können alle Entdeckungen, die erfolgversprechend erscheinen, kopieren. Raumanzüge sind übrigens das erste auf dieser Liste.“
    „Das hört sich gut an“, meinte ich.
    „Du hast nichts gegen eine gelegentliche heimliche Rekrutierung?“
    „Ich glaube nicht.“
    „Sie stimmten darin überein, daß Euro-Amerika eine gute Quelle für neue Zeitwächter ist. Du hast uns gezeigt, daß wir dazu neigen, ein wenig inzüchtig zu werden, und daß wir einen dringenden Bedarf an neuen Ideen und neuem Blut haben. Natürlich werden wir alle unsere Bemühungen darauf richten, die Dalgiri von der Zeitlinie fernzuhalten. Es wäre nicht viel von einem kontrollierten Experiment, wenn wir ihnen erlaubten, in einigen Jahren die Hölle über euch zu bringen, oder?“
    „Mit Sicherheit nicht.“
    Dal kicherte. „Du hättest den alten Tasloss gegen Ende sehen sollen. Er hat sein Leben damit verbracht, die Barbaren zurückzuschlagen, und du hast ihm jetzt ein völlig neues Panorama an Gefahren eröffnet, die er nie wahrgenommen hat. Nun muß er alles überdenken und seine Verteidigungslinien neu aufbauen. Es wird die Arbeit von Jahrtausenden kosten, um die Ängste, die du heute in ihnen wachgerufen hast, zu beruhigen, MacElroy. Ich hoffe, du bist stolz auf dich.“
    Ich grinste. „Weißt du was, Dal? Ich bin es wirklich. Ich werde euch auch nicht für den Hinauswurf aus der Zeitwacht tadeln. Ich würde an eurer Stelle das gleiche tun.“
    „Hinauswurf?“
    „Ja, ich nehme natürlich an, daß ich meinen Posten verloren habe, wenn ich nicht zu meinem Studium an der Akademie zurückkehre.“
    „Wie kommst du denn auf diese Idee? Du kommst mit mir. Wir bereiten eine Expedition vor, um diese mysteriöse Zeitlinie zu finden, die den Dalgiri den Trick mit der Teleportation geliefert hat. Wer weiß, wenn es bei ihnen so wie auf den üblichen Besatzungswelten der Dalgiri ist, werden sie vielleicht uns beitreten.“
    „Eine Expedition? Zu den Dalgiri-Zeitlinien?“
    Dal nickte. „Willst du mit?“
    „Natürlich will ich mit! Ich habe Ryfik versprochen, daß ich alles, was ich tun kann, auch tun werde, um ihn zu schützen. Das klingt gerade so, als würde man sie zu beschäftigt halten können, um ihnen Zeit zu lassen, ihn wieder zu behelligen. Da ist nur eine Sache
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