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An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

Titel: An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)
Autoren: Peter Wiebelt
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tippte Floogan beunruhigt auf den Rücken, der nach dem unglücklichen Sturz immer noch mit dem Säubern seiner Kle i dung beschäftigt war und entnervt abwinkte.
    „Ach! Jetzt bleib doch mal … jetzt gib mir schon dein Messer. Ich werden sie losschneiden!“, beklagte er sich, blickte auf und ve r stummte jäh.
    Wie aus dem Nichts waren sie von gut einem Dutzend Soldaten in schwarzen Rüstungen umgeben, die dr o hend seltsame Stöcke auf sie richteten.
    „Das ist gar nicht gut!“, stammelte er kleinlaut, als er in die dun k len Läufe der seltsamen Waffen starrte und daraufhin schützend seinen Arm um die kleine Nika legte.
    „Wir sind unbewaffnet und wollten nur helfen!“, sprach Marcus laut und hob dabei langsam seine leeren Hände in die Höhe.
    „Ich glaube nicht, dass sie unsere Sprache verstehen!“, bezweife l te Floogan und nickte einem der grimmigen Krieger freundlich zu.
    Der würdevolle Träger eines weitaus edleren und aufwendiger verarbeiteten Brustpanzers trat entschlossen auf sie zu, befahl ihnen etwas in einer fremden Sprache und bestärkte sein Anli e gen mit einem harschen Fingerzeig auf den Boden.
    „Wir sollen uns hinknien!“, flüsterte Floogan.
    „Du verstehst sie?“, beeindruckt von dem Wissen des alten Drunkenboldes kam auch Marcus der Aufforderung nach.
    „Das sind Myriden!“, sprach der Seemann langsam weiter, „Kri e ger aus Scriebenheym! Mit denen is nich zu spaßen. Kannst mir gla u ben!“
    Ein nahestehender Soldat herrschte Floogan lautstark an und brachte ihn somit zum Schweigen.
    Während die beiden Entlander stumm auf den Knien ausharren mussten, kümmerten sich einige der Myriden ungewöhnlich fü r sorglich um die drei Überlebenden, die am Mast angebunden waren.
    Widerstandslos ließ Wolf es zu, dass man die von Fieber gezeic h nete Waldzwergin behutsam auf eine Trage legte, zwei von ihnen, ihm auf die Beine halfen, ein weiterer den verdutzten Natas in die Höhe hob und ihn sich auf seine breiten Schultern setzte.
    Auf dieselbe zuvorkommende Weise kümmerte man sich auch um Nika, die sich erst trotzig dagegen wehrte, bevor sie dann doch sichtlich Freude daran hatte, mit ausgebreiteten Armen auf den Schultern ihres hochgewachsenen Trägers zu balanci e ren.
    „Floogan!“, rief sie lachend, „Floogan! Komm doch, die sind nett!“
    Der alte Fischer sah ihr sehnsüchtig nach und lächelte sanft.
    Selbst Hannahs Leichnam, der sich beim Aufbäumen des Welte n seglers in einem Gewirr zerrissener Takelagen verfangen hatte, wurde respektvoll auf eine Bahre gebettet und davongetr a gen. Ein unbewaffneter Kuttenträger lichtete sicheren Schrittes die Reihen der Goliaths und bedeutete den Trägern, zu warten. Er blieb neben der Toten stehen, legte ihr, vertieft in ein stilles G e bet, die Hand auf die Stirn und schloss mit einem besinnlichen Summen ihre erloschenen Augen.
    „Lasst ihren Körper hier! Sie wird Raphael in die Trost der Ewi g keit folgen!“, sprach er mit ruhiger Stimme und setzte dann, nach einer ehrerbietenden Ve r neigung, seinen Weg fort.
    Im Vergleich zu den hünenhaften Myriden war dieser Mann von normaler Statur, das Gesicht unter einer weiten Kapuze verbo r gen, konnte man sein hohes Alter nur an dem langen, weißes Bart erahnen, der sich vorn über den schwarzen Umhang le g te.
    Merklich ungehalten blieb er vor dem Anführer der Krieger st e hen, der gut und gern zwei Köpfe größer war und musterte ihn strafend, ohne ein einziges Wort zu verlieren.
    Der Rüstungsträger erduldete die stille Zurechtweisung mit b e wundernswertem Gleichmut und nickte respektvoll, als der Ältere sich abwandte und auf Marcus und Floogan zukam.
    Er streifte seine Kapuze ab.
    „Ein frygischer Seher!“, staunte Flo o gan ehrfürchtig, als er das dritte Auge auf der faltigen Stirn des alten Mannes erkannte.
    Marcus hingegen stockte der Atem, kein Wort kam über seine Lippen, denn niemals zuvor hatte er einen Vertreter dieser sag e n-umwogenen Rasse mit eigenen Augen gesehen, geschweige denn, an ihre Existenz geglaubt. Die Geschichten über die dreiä u gigen Bewacher der Tore Elderwalls hatte er immer für übertri e benen Aberglauben leichtgläubiger Narren gehalten.
    „Mein Name ist Helopur!“, mit einer freundlichen Geste erlaubte er ihnen aufz u stehen, „Benewer, der Anführer der Garde, hat das Messer in eurer Hand gesehen und eure Absichten missversta n den. Bitte verzeiht uns. Die Zusammenkunft der Sieben wurde vor langer Zeit vorhergesagt und nun seid ihr
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