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An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

Titel: An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)
Autoren: Peter Wiebelt
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ihn in die Höhe, bevor er vollends das Bewusstsein ve r lor.
    „Bringt sie auf die Boote!“, befahl Benewar mit brummiger Stimme, „und vergesst nicht, die beiden Dummköpfe, deren Au s -bildung wohl noch nicht beendet ist!“
    Ein herbes Gelächter ging durch die Reihen der älteren Myriden, die sogleich ihren beiden verletzten Kameraden auf die Beine halfen.
    „Der Schleier der Unendlichkeit öffnet sich!“ Helopur deutete auf eine ungewöhnliche Nebelbank, die sich, nicht weit entfernt, wie aus dem Nichts, dicht über der Wasseroberfläche zusamme n zog und langsam auf die Gyntiver zu bewegte, „wir müssen uns beeilen!“
    Rasch und mit dem Geschick erfahrener Seeleute brac h ten die Myriden die sieben Neuankömmlinge über stabile Stric k leitern in zwei geräumige Ruderboote, die mit Enterhaken am vorderen Rumpf des Weltenseglers befestigt waren und im Fah r wasser des gewaltigen Bugs bedenklich hin und her schwankten.
    Als sie schließlich die Leinen durchtrennten und mit kräftigen Zügen auf die offene See ruderten, begleitete lediglich das sanfte Rauschen des Meeres und das entfernte Knarren der alten Masten den stolzen Weltensegler auf seiner letzten Fahrt. Wie alle and e ren beobachteten auch Wolf, Natas, Floogan und Marcus das ung e wöhnliche Schauspiel mit ehrfürchtigem Schweigen.
    Selbst die lebhafte Nika klammerte sich ängstlich an den alten Fischer, während die schemenhaften Umrisse der gewaltigen Gyntiver in dem geisterhaften Dunst verblassten.
    Genauso schnell, wie sie aufgetaucht war, verflüchtigte sich die seltsame Erscheinung auch wieder, verschwand im stetigen Wi r bel der kühlen Meeresbrise und mit ihr das sagenumwogene Schiff des Druide n königs.
    „Es ist vollbracht!“, flüsterte Helopur erleichtert, „Raphaels lange Reise ist hier zu Ende und unsere kann beginnen!“
    Tief beeindruckt schwiegen die Insassen der beiden Boote auf ihrem Weg zu der nicht minder beeindruckenden, dreimastigen Galeone aus dem weitentfernten Scriebenheym, die mit gerafften Segeln, in sicherer Entfernung zum Endlanter Hafen vor Anker lag.
    Als die Beiboote den hochaufragenden Rumpf des Seglers e r reichten, holten die Myriden die Ruder ein und befestigten je zwei große Haken, die man bei ihrem Eintreffen heruntergela s sen hatte, am Bug und am Heck der Boote. Das mechanisches H e bewerk, aus armdicken Tauen und breiten Umlenkrollen, das selbst Floogan in Erstaunen versetzte, hievte die schweren Ba r ken samt Passagiere aus dem Wasser und setzte sie über die b e weglichen Arme riesiger Flaschenzüge auf Deck ab, wo schon Dutzende neugieriger Matrosen ihre Ankunft erwarteten..
    Aufgeregtes Flüstern ging durch ihre Reihen, während die Myr i den damit beschäftigt waren, den Neuankömmlingen aus den Booten zu helfen und zwei Bahren unter Deck zu tragen.
    „Habt ihr nichts zu tun?“, herrschte Benewar einige der Seemä n ner an, die sich daraufhin geschäftig in alle Winde verstre u ten.
    „Benewar!“, ertönte eine raue Stimme über das Schiffsdeck, und die Matrosen machten ehrfürchtig Platz für den wohlbelei b ten Kapitän, der gemächlich durch ihre Reihen schritt, dabei an se i ner langen Elfenbeinpfeife zog und genüsslich einen Schwall weißen Qualms in die Luft blies, „mäßige deinen Ton, Anführer der Königsgarde. Das hier ist mein Schiff. Ich dachte Helopur hätte dir das mitgeteilt!“
    Ohne auf die harsche Zurechtweisung zu reagieren, wandte sich Benewar mürrisch ab und half seinen Soldaten, die Verletzten in die Unterkünfte unter Deck zu bringen.
    Gerade, als der alte Schiffsführer Luft holte, um die respektlose Abwendung zu monieren, gab Helopur ihm ein beschwichtige n des Handzeichen, das dieser mit einem respektvollen Nicken ak-zeptierte, tiefdurchatm e te und den Groll herunterschluckte.
    „Sei nicht zornig, Jasper!“, sprach der alte Weise und legte dem Kap i tän freundschaftlich die Hand auf die Schulter, „es ist keine Zeit für Streitigkeiten. Du weißt, wie er ist und du weißt, dass er im Kampf für jeden von uns sein Leben geben würde. Wir mü s sen von hier weg und zwar bevor das alte Böse seine Freiheit e r langt!“
    Nachdenklich nahm Jasper einen tiefen Zug aus seiner Pfe i fe. „Muriel!“, besann er sich.
    Ohne Vorwarnung erhob er seine Stimme, so dass die gespan n ten Seeleute in der unmittelbaren Umgebung erschrocken z u sammenzucken.
    „Setzt die Segel, ihr Hunde! Und wenn ihr nicht schnell genug seid, werd ich euch mit Freuden in den Hintern
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