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An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

Titel: An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)
Autoren: Peter Wiebelt
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niemand je von dort zurückgekehrt!“
    „Er spricht die Wahrheit!“, stimmte Jasper zu, „und bei den Gö t tern, das Leben meiner Männer ist mir mehr wert, als die staub i gen Worte eines toten Druiden!“ Stur verschränkte er die Arme vor der Brust.
    „Es tut mir leid!“, Helopur legte Jasper freundschaftlich die Hand auf die Schulter, „sie muss überleben! Es gibt keine andere Mö g lichkeit! Vertrau mir!“
    „Vertrauen! Ha!“, brüskierte sich der Kapitän, „die Insel wird von dem unsichtbaren Volk der Matar bewacht, die jeden töten, der es wagt, diese Brut aufzusuchen und um Hilfe zu erbitten. Wie Benewar schon sagte, außer Raphael hat es in tausend Jahren ni e mand geschafft die Schleierinseln lebend zu verlassen, falls es denn wahr sein sollte, was die alten Schriften uns glauben machen wollen!“ Er wies die brüderliche Geste Helopurs trotzig ab.
    „Jeder von meinen Männern wusste, dass die Reise lange und gefährlich sein würde, aber Selbstmord, um des Lebens einer fremden Frau willen, das hat niemand erwähnt!“
    „Ich weiß, dass dich der Verlust deiner Männer zornig macht“, schlichtete der frygische Seher, „und ich kann trotz meiner F ä higkeiten nicht dafür garantieren, das nicht noch mehr von ihnen ihr Leben verlieren werden. Seit wir sie an Bord genommen h a ben, hat sich das Schicksal der Welt verändert und das einzige, was ich noch sehen kann, ist eine unfassbare Dunkelheit, die alles verschlingt. Hier an Bord befindet sich ein gezeichnetes Kind, das die Macht besitzen soll, die Finsternis aufzuhalten und für immer zu verbannen, doch keiner von uns, außer seinen sieben Begle i tern, besitzt die Fähigkeiten, den Jungen auf seinem schwierigen Weg zu begleiten. Sie  wurden auserwählt und müssen überleben, oder die Welt wird in den Abgrund stürzen!“
    Jasper senkte nachdenklich das Haupt und schwieg für eine We i le, dann blickte er auf.
    „Das hört sich nicht gut an!“, gestand er ein.
    „Es ist noch viel schlimmer, als du dir vorstellen kannst. Raphael hat es gewusst und sein Wissen weitergegeben, um uns auf diese schwere Bürde vorzubereiten. Sicherlich könnten wir jetzt zu unseren Familien heimkehren und darauf hoffen, dass die alten Überlieferungen in diesem Punkt Unrecht haben, aber wenn Muriel es schaffen sollte, mit Hilfe der hasserfüllten Seele B a sileus die vier Vernen des Schicksals aus dem ewigen Brunnen zu b e freien, werden selbst die wehrhaften Mauern Scriebenheyms deren u n stillbaren Hunger nach Chaos und Zerstörung nichts entgegenzusetzen haben!“
    „Gut!“, murmelte Jasper sichtlich beeindruckt, „wir werden die Gideonschwestern aufsuchen!“ Schweigend wandte er sich ab, lief gedankenversunken über das Deck zum Heck des Schiffes und stieg die Treppe zum Steue r mann empor.
    „Denkt ihr, wir werden es schaffen?“, brummte Benewar.
    „Die Überlieferungen enden hier, die Zukunft ist offen und die Karten neu gemischt. Das einzige was wir tun können, ist zu hoffen, das Richtige zu tun!“
     
    Unter dem fahlen Glanz des gespenstisch schimmernden S i chelmondes, umschmeichelt vom seichten Plätschern der sanft-müt i gen Wellen, änderte die Alamandar gemächlich ihren Kurs und machte sich, unbemerkt von den betrunkenen Matrosen, eine leise, stetige Brise zunutze, die sie innerhalb dreier Mondzyklen zu den entlegenen Schleierinseln führen würde, weit entfernt von ihrer Heimat.
     
    Ardua prima via est
     
     
     
     
     
     
    30
     
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