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An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

Titel: An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)
Autoren: Peter Wiebelt
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Hilfe seines Fernrohres kurz darauf die zielgenauen Einschläge anhand der mächtigen Sandgeysire erkennen konnte, die sich an den Stränden auftürmten und einige der abschussbereiten, großen Katapulte in staubigem Chaos versinken ließen.
    „Sehr gut!“, murmelte Jasper zufrieden und wollte sich gerade umdrehen, um seinen Leuten Beine zu machen, die seiner A n sicht nach, gehemmt in furchtsamem Zweifel den Abschuss der riskanten Flugsegel verzögerten.
    Er schnellte herum, um seiner Wut über solch verachtenswürdige Feigheit freien Lauf zu lassen und hielt im Angesicht eines alten, bärtigen Mannes in Begleitung zweier Kinder irritiert inne.
    Floogan lächelte ihn verlegen an und zuckte mit den Achseln.
    „Was zum Henker …?“, Jasper konnte seiner Verwunderung ke i nen Ausdruck mehr verleihen, denn ein weiterer Beinahtreffer e r schütterte das Schiff, begleitet von einer schaumig brodelnden Gischtwoge, die tosend über das Deck fegte.
    Floogan stellte sich geistesgegenwärtig vor Natas und Nika, um die Wucht der Welle abzuschwächen, während Jasper ungerührt dem herb, salzigen Gruß des Meeres widerstand und sich gli t sch-nass, wie er war, vor den unerwarteten Gästen aufbaute.
    Nika kicherte leise beim Anblick der langen, feuchten Strähnen, die dem Mann lustig im Gesicht klebten und des prachtvollen Hutes, dessen schicke Form auf so unvorteilhafte Weise den Wassermaßen erlegen war.
    „Da brat mir doch einer nen Pottwal!“, brummte er mit gespie l ter Ernsthaftigkeit und zwinkerte den Dreien freundlich zu, als B e newar zornig auf sie zustürmte.
    „Benewar!“, ermahnte er den Myridenführer scharf, ohne ihn an-zuschauen, „sie sind unsere Gäste! Keine Gefangenen!“
    Zähneknirschend nahm der aufgebrachte Krieger die Zurec h t-weisung hin, blieb aber in unmittelbarer Nähe misstrauisch st e hen.
    Trotz der drohenden Gefahr, nahm sich der korpulente Kapitän die Zeit und ging vor den Kindern in die Hocke. „Willkommen auf meinem Schiff!“, er strich beiden sanft über den Kopf, „ich hab drei von eurer Sorte, weit entfernt von hier und sie sind genauso neugierige Schlingel, wie ihr es seid!“
    „Und nun zu dir alter Mann!“, wandte sich Jasper an ihren e r wachsenen Begleiter.
    „Mein Name ist Floogan, ich bin Seemann!“, stammelte dieser nervös, „ich mein, ich wars. Jetzt bin ich nur noch Fischer!“
    Jasper klopfte seinem verdutzten Gegenüber mit derber Freun d lichkeit auf die Schulter.
    „Einmal Seemann, immer Seemann! Die Ehe mit der alten Lady hält ein Leben lang! Dann komm mal mit, ich könnte den Mut eines alten Matrosen gebrauchen!“ Er drängte sich an Floogan vorbei, rannte über das Deck und winkte ihn mit sich. „ … und vergiss deine Jungmatrosen nicht!“, fügte er schnaufend hinzu.
    Gemeinsam liefen sie daraufhin über das riesige Schiff in Ric h tung der beiden beachtlichen Bordkanonen, die jeweils auf beiden Seiten des Bugs angebracht waren, gefolgt von Benewar, der Floogan und die Kinder nicht aus den Augen ließ.
    „Geht mir aus den Augen ihr feiges Gesindel!“, herrschte Jasper die eingeschüchterten Kanoniere an und drängte sie rüde zur Seite, „wollt ihr denn hier sterben, ihr Narren?“.
    Er packte einen der Matrosen am Kragen.
    „Lieber gehe ich durch die ungestüme Willkür des Windes zu Grunde, als durch die altertümlichen Wurfgeschosse dieser ve r blendeten Bastarde!“
    Er warf den Mann rabiat zu Boden, stieg verächtlich über ihn, ergriff eine der Kanonen und lehnte sich dagegen, um das schw e re Ungetüm quietschend auf die offene See zu schwenken.
    „Na los, Floogan!“, forderte er, „greif dir die andere! Wir müssen gleichzeitig feuern, oder ist die Glut in deinem Herzen schon erloschen, alter Mann?“
    Der alte Fischer ließ sich nicht zweimal auffordern und tat es dem bärbeißigen Kapitän gleich.
    „Bei drei, mein Freund!“, Jasper wies auf den schmiedeisernen Abzugshahn unterhalb des Geschützes, der den gespannten H e bel mit der glimmenden Lunte entriegeln würde, „haltet euch alle gut fest und macht euch auf einen ordentlichen Rumms gefasst!“
    Floogan krümmte seinen Finger, spürte den Auslösewiderstand an dem schwergängigen Abzug und nickte Jasper mit klopfendem Herzen zu, Jasper zählte herunter und beide betätigten gleichze i tig die Abschussvorrichtungen.
    Zwei kurz aufeinanderfolgende, ohrenbetäubende Detonationen erschütterten die Alamandar und wie es Jasper vorrausgesagt hatte, wurde Floogan von dem harte
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