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Amy on the summer road

Amy on the summer road

Titel: Amy on the summer road
Autoren: Matson Morgan
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zwischen uns.

    »Wundervoll«, sagte Roger und ich sah, dass sein Burger schon fast verschwunden war. »Vielleicht ist Pennsylvania ja doch nicht so übel.«
     
    Ich biss lächelnd von meinem Burger, der wirklich super schmeckte, und rückte meine neue Sonnenbrille zurecht. Mir fiel ein, dass wir schon am allerersten Tag der Reise, als wir zusammen Burger vom In-N-Out in Kalifornien gegessen hatten, genau so im Auto gesessen hatten. An dem Tag, als wir beschlossen, einen Abstecher zu machen. Einen ganz kleinen nur. Ich sah hinüber zu Roger, der mir inzwischen so vertraut war.
    »Die letzte?« Roger hielt mir eine Pommesbox hin.
    Ich schüttelte den Kopf. »Für dich.«
    Er verdrückte den Rest und ich stand auf und stopfte den Müll in die Burgertown- Tüte. Roger schloss die Heckklappe, drehte sich zu mir und nahm ganz vorsichtig meine Hand, so als müsse er sich daran erst noch gewöhnen. »Soll ich wieder fahren, Hillary?«
    Mit der anderen Hand holte ich die Schlüssel aus der Tasche und schüttelte lächelnd den Kopf. »Ich hab’s jetzt wieder drauf, Edmund.«

    Nachdem ich noch eine Stunde gefahren war, kam ich auch wieder mit Musik im Auto klar. Roger bastelte einen letzten Mix, in dem ich einige seiner Lieblingsbands erkannte. Manche standen inzwischen auch auf meiner Lieblingsliste – obwohl ich von ihnen bis vor ein paar Tagen noch nie gehört hatte. Ich sang die Texte mit, die ich kannte, und Roger trommelte im Takt auf das Armaturenbrett.
    Während ich fuhr, versuchte ich mir auszumalen, wie der Rest des Tages ablaufen würde. Die Varianten, dass Roger mit zu mir nach Hause kam und den Ärger meiner Mutter über sich ergehen lassen musste, hatte ich im Kopf schon durchgespielt. Roger, wie er herumstand, während meine Mutter mich in irgendeiner Küche anbrüllte, die ich mir noch nicht mal vorstellen konnte, wahrscheinlich mit einem völlig magnetfreien Kühlschrank. Lieber sollte jemand anders bei unserem Abschied dabei sein, selbst wenn wir dieses Wort nicht erwähnten.
    Vorsichtig schielte ich auf die Tankanzeige, die fast auf leer stand. An der nächsten Abfahrt steuerte ich eine Sunoco- Tankstelle an. »Ich hab eine Idee«, verkündete ich, während ich den Wagen sorgfältig neben der Zapfsäule positionierte und dann den Motor abstellte. Roger drehte sich um, damit er mich ansehen konnte. »Wie wäre es, wenn ich dich in Philadelphia absetze und von dort aus alleine nach Connecticut weiterfahre?«
    Roger schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass das so eine gute Idee ist.«
    »Doch, das geht schon in Ordnung«, versicherte ich ihm. »Wirklich. Und so rum ist es viel geschickter.« Roger stieg
aus und schraubte den Tankverschluss ab. Ich wusste, dass er darüber nachdachte. Inzwischen ging ich in den Mini-Mart, in der Hoffnung, dass ich noch genug Geld hatte, damit es bis nach Philadelphia reichte. Als ich zurückkam, tankte Roger bereits.
    »Ich hab kein Problem mehr mit dem Fahren«, versicherte ich noch einmal, während ich den Insektenfriedhof von der Windschutzscheibe putzte. »Ehrlich. Und es ist doch völlig sinnlos, wenn du bis nach Connecticut fährst, bloß um dort in den Zug nach Philadelphia zu steigen.«
    »Aber du hast doch gerade erst wieder angefangen zu fahren«, wandte Roger ein. Er schraubte den Tankverschluss zu und schloss die Klappe. »Ich weiß nicht, ob du wirklich schon alleine fahren solltest.«
    Ich brachte den Glaswischer zurück und ging zu ihm. »Mach dir keine Sorgen um mich. Und auf diese Weise könnte ich dir auch den Wutausbruch meiner Mutter ersparen.«
    Roger legte die Arme um mich und ich drückte mein Gesicht an seine Brust. So blieben wir stehen, bis uns ein Hupen daran erinnerte, dass auch andere Leute tanken wollten. Ich gab ihm den Schlüssel, er setzte sich ans Steuer, ich nahm wieder auf dem Beifahrersitz Platz, und damit begann der letzte Abschnitt unserer Reise.

Good-bye, so long, farewell ...
    – Paul Tiernan
     
     
    Zwanzig Meilen vor Philadelphia knickte ich langsam ein. Es ging mir viel zu schnell, dass plötzlich alle paar Meter Schilder am Straßenrand standen, die mich daran erinnerten, wie nahe Philadelphia schon war. Roger hielt zwischen den Sitzen meine Hand, aber ich fand es schwer, ihn auch nur anzusehen. Stattdessen starrte ich aus dem Fenster und war nicht in der Lage, an irgendetwas anderes zu denken, als dass er in ein paar Minuten nicht mehr da sein würde.
    »Alles okay?«, fragte Roger, als er in eine Wohnstraße
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