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Amsterdam-Cops 04 - Tod eines Strassenhaendlers

Amsterdam-Cops 04 - Tod eines Strassenhaendlers

Titel: Amsterdam-Cops 04 - Tod eines Strassenhaendlers
Autoren: Janwillem Van De Wetering
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die Mühe gemacht, sich ein Alibi zu verschaffen. Er hatte in seinem Haus zwei Callgirls, die voll vom Champagner waren und fest schliefen, aber bereit waren zu schwören, daß er bei ihnen gewesen sei. Vielleicht ist er zurückgekommen, um Esther oder Sie zu ermorden. Sie haben seinen Platz eingenommen. Einen Mann wie ihn frei umherlaufen zu lassen, heißt, Schwierigkeiten herauszufordern, ernste Schwierigkeiten. Er ist ein sehr gefährlicher Mann, äußerst intelligent und ungewöhnlich geschickt, und er bewegt sich am Rande des Wahnsinns.»
    «Die Deutschen laufen auch noch frei umher», sagte Cardozo freundlich. «Millionen und aber Millionen von denen. Sie sind äußerst geschickt und höchst intelligent. Sie haben zwei große Kriege angefangen und so viele unschuldige Menschen umgebracht, daß ich mir ihre Zahl nicht vorstellen und sie schon gar nicht aussprechen kann. Es sind nicht nur die Deutschen. Die Niederländer haben viele unschuldige Indonesier umgebracht. Das Töten gehört anscheinend zum menschlichen Wesen. Vielleicht hatte Abe recht, als er sagte, daß nicht wir uns kontrollieren, sondern von äußeren Kräften bewegt werden, möglicherweise von kosmischen Strahlen. Möglicherweise tragen die Planeten die Schuld und sollten festgenommen und vernichtet werden.»
    Der Commissaris bewegte seine Füße, die etwa dreißig Zentimeter über dem Fußboden hingen. Cardozo lächelte. Der Commissaris erinnerte ihn an einen kleinen Jungen, der es sich auf einer Gartenmauer bequem gemacht hatte und in sein Spiel vertieft war, das in diesem Augenblick zufällig das Baumeln seiner Füße war.
    «Interessant», sagte der Commissaris, «und nicht so weit hergeholt, wie es vielleicht scheint. Aber dennoch, wir sind hier und haben unsere fachlichen Disziplinen, und selbst wenn sie am Ende zu nichts führen, können wir vorgeben, daß wir etwas tun, etwas, was sich lohnt zu tun; vor allem, wenn wir dabei unser Bestes geben.»
    Es war still im Zimmer. Der Commissaris hielt die Füße zusammen.
    «Ja», sagte er. «Wir müssen gehen und Mijnheer Bezuur festnehmen. Wo könnte er jetzt sein? Was meinen Sie, Mijnheer Zilver?»
    «Irgendwo an einem Dutzend Orten», sagte Zilver. «Ich kann Ihnen eine Aufstellung geben. Er könnte in seinem Büro sein oder zu Hause oder auf einem der vier Plätze, wo er seine Maschinen hat, oder er könnte wieder in der Gegend vom Recht Boomssloot umherlaufen.»
    «Möchten Sie mitkommen?» fragte Cardozo und schaute dabei den Commissaris an, ob er es genehmigte. Der Commissaris nickte.
    «Ja. Ich hätte Ihnen nichts sagen sollen, aber da ich es nun einmal getan habe, hätte ich nichts dagegen, das Ende zu sehen.»
    Der Commissaris telefonierte. Er sprach mit Grijpstra und der Polizeigarage.
    «Wir fahren mit zwei Wagen», sagte er. «Sie und Cardozo können im Citroën mit mir fahren. Grijpstra und de Gier werden mit ihrem VW folgen. Bist du bewaffnet, Cardozo?»
    Cardozo öffnete seine Jacke. Der Griff seiner Pistole glänzte.
    «Rühr sie nicht an, wenn du es nicht unbedingt mußt», sagte der Commissaris. «Ich hoffe, er hat seine Angelrute nicht bei sich. Ihre Treffsicherheit und Reichweite kommt etwa an die unserer Pistolen heran.»
    «Mijnheer Zilver?»
    Louis schaute auf.
    «Sie können unter einer Bedingung mitkommen. Bleiben Sie im Hintergrund.»
    «In Ordnung», sagte Zilver.
20
    Die beiden Wagen fuhren an diesem Morgen gegen elf Uhr vom Polizeipräsidium ab und brachten es fertig, gleich darauf den Kontakt miteinander zu verlieren, da der Konstabel am Steuer des Citroën die Ampel gerade noch schaffte, während de Gier fluchend im zerbeulten VW zurückblieb, aufgehalten von einem Dreirad, das ein Invalide fuhr. Grijpstra knurrte.
    «Du solltest diesen Wagen zur Abwechslung mal fahren», sagte de Gier und drehte die Lautstärke des Funkgeräts auf.
    «Ja?» fragte die Stimme im Gerät, nachdem de Gier seine Nummer gegeben hatte.
    «Schaltet mich auf Relais», sagte de Gier, «und gebt uns eine andere Frequenz. Euer Kanal drei ist frei, nicht wahr?»
    «Kanal vier ist frei», sagte die Stimme. «Ich sag dem Wagen des Commissaris, er soll umschalten.»
    «Ja?» fragte der Konstabel im Citroën.
    «Fahr nicht so angeberisch, Konstabel», sagte de Gier. «Wir sind noch in der Marnixstraat und haben euch schon verloren. Wohin fahrt ihr?»
    «Nach Osten durch die Weteringschans. Wir wollen zu einem Lagerplatz im Industrieviertel auf der anderen Seite der Amstel.»
    «Wartet auf uns. Ich
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