Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Amsterdam-Cops 04 - Tod eines Strassenhaendlers

Amsterdam-Cops 04 - Tod eines Strassenhaendlers

Titel: Amsterdam-Cops 04 - Tod eines Strassenhaendlers
Autoren: Janwillem Van De Wetering
Vom Netzwerk:
versuche, euch einzuholen. Und ras nicht wieder los, wenn du uns siehst.»
    Sie fanden den Citroën und folgten ihm. Bezuur war nicht auf dem Lagerplatz. Er war auch nicht auf dem nächsten Platz. Sie versuchten es in seinem Büro. Sie fuhren in südlicher Richtung, aber er war auch nicht zu Hause. De Giers anfängliche Ungeduld legte sich. Grijpstra saß neben ihm, rauchte seine schwarzen Zigarillos und sagte nichts, nicht einmal, als von links ein Mercedes kam und die Vorfahrt mißachtete und sie nach vorn geschleudert wurden, als de Gier auf die Bremse trat.
    Das Funkgerät erwachte wieder zum Leben. Cardozos Stimme, seltsam dumpf, erwähnte, daß die Essenszeit vorbei sei.
    «Na und?» fragte de Gier.
    «Der Commissaris möchte zum Lunch.»
    Grijpstra brach sein Schweigen und nahm de Gier das Mikrophon aus der Hand.
    «Ein ausgezeichneter Gedanke, Cardozo. Sag eurem Fahrer, er soll an der nächsten Ampel rechts abbiegen und dann die zweite rechts.»
    «Was ist dort, Adjudant?»
    «Eine türkische Snackbar. Die servieren da eine heiße Rolle, gefüllt mit einer Art von Schmorfleisch, dazu Tomaten und Zwiebeln.»
    Im Funkgerät knackte es eine Weile, dann kam die Stimme des Commissaris durch.
    «Diese türkischen Rollen, die du da erwähnst, Grijpstra, wie sind die?»
    «Lecker, Mijnheer, aber etwas ausländisch.»
    «Pikant gewürzt? »
    «Nicht zu sehr, Mijnheer.»
    «Wie heißt das Restaurant?»
    «Es hat einen türkischen Namen, Mijnheer. Ich könnte ihn nicht aussprechen, auch wenn er mir einfallen würde, aber Sie können es nicht verpassen. Die haben auf dem Fußweg einen ausgestopften Esel und darauf eine Türkin mit Schleier und Pluderhose und vielen Halsketten.»
    «So?» fragte der Commissaris. «Muß sie den ganzen Tag lang auf dem Kadaver sitzen?»
    «Es ist eine Puppe, Mijnheer. Eine Schaufensterpuppe. Nicht lebendig.»
    «Aha», sagte der Commissaris.

    Sie saßen auf der Restaurantterrasse und aßen. Der Commissaris gratulierte Grijpstra zu seinem guten Geschmack und bestellte noch eine Portion. Zilver begann sich mit de Gier und Grijpstra zu unterhalten, und es gelang ihm sogar – nachdem er tief Luft geholt hatte –, ein freundliches Gesicht zu machen. Cardozo betrachtete die Frau auf dem Esel. Sie schien herunterzurutschen, und er wollte aufstehen und sie richtig hinsetzen, aber da bat der Commissaris um die Rechnung.
    «Wohin sollen wir also jetzt fahren, Mijnheer Zilver?»
    «Zu einem anderen Lagerplatz in Amstelveen, wo einige seiner größeren Bagger und ein paar Bulldozer und Traktoren stehen. Ich bin schon mal dort gewesen, hatte aber den Eindruck, daß er nicht oft hingeht, deshalb habe ich das als letzte Möglichkeit gelassen.»
    «Was haben Sie dort gemacht?» fragte der Commissaris. «Sie waren mit Klaas Bezuur nicht besonders befreundet, nicht wahr?»
    «Nein», sagte Louis, «aber ich hatte auch nichts gegen den Mann. Schließlich hat er uns viel Geld geliehen. Ich bin einmal mit Abe auf dem Platz gewesen. Bezuur hatte angerufen und gesagt, er habe einen neuen Bulldozer gekauft, den er uns zeigen wolle. Ich dachte, Abe sei nicht interessiert, aber er ging sofort hin und ich mit ihm. Corin Kops, eine von Abes Freundinnen, kam ebenfalls mit. Wir haben den ganzen Nachmittag herumgespielt. Er ließ uns mit einigen Maschinen fahren. Wir haben uns sogar gegenseitig gejagt.»
    «Das muß schön sein», sagte de Gier, «als wenn man mit Spielzeugautos auf dem Jahrmarkt fährt.»
    «Diese Maschinen sind nicht gerade Spielzeugautos», sagte Zilver.
    «Einige von denen müssen einige Tonnen wiegen. Ich habe an dem Nachmittag einen Schaufelbagger mit einem Maul so groß wie das eines Mörderwals gefahren.»
    «Sie sagten, der Platz liegt in Amstelveen», sagte der Commissaris. «Amstelveen ist kein Vorort von Amsterdam, sondern eine selbständige Stadt und außerhalb unseres Zuständigkeitsbereichs. Nun, wir können uns immer noch damit entschuldigen, daß wir uns auf einer Verfolgungsjagd befanden.»
    Grijpstra machte ein zweifelndes Gesicht.
    «Ja, vielleicht sollten wir es nicht tun. Wenn Mijnheer Zilver uns die Adresse gibt, können wir die Amstelveener Polizei alarmieren. Die kann dann auch einen Wagen rausschicken. Wir geben denen das Gefühl, daß sie mit dabei sind.»

    Bezuur sah sie kommen, was bedauerlich war. Der Platz war groß, fünfzig mal hundert Meter, umgeben von einer hohen Ziegelmauer, die zum Teil überreich mit Pflanzen überwuchert war. Bezuur stand mitten auf dem Platz,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher