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Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel
Autoren: Roger Zelazny
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meiner Person. Es war etwas Beschwichtigendes, Überredendes. Ich entblößte die Zähne in dem Kampf, es von mir abzuhalten.
    »Mutter...«, knurrte ich.
    »Wir müssen den Notwendigkeiten nochmals durch Befehle Nachdruck verleihen«, sagte sie mit flacher Stimme, mehr zu Mandor als zu mir.
    »Warum?« fragte ich. »Ihr bekommt doch, was ihr wollt.«
    »Der Thron ist nicht alles«, antwortete sie. »Ich traue dir in dieser Sache nicht, und Vertrauen ist nötig.«
    »Du hast mir noch nie vertraut«, sagte ich und schob die Reste ihres Banns weg.
    »Das ist nicht wahr«, widersprach sie, »und es geht hier um eine technische Frage, nicht um eine persönliche.«
    »Wie auch immer«, sagte ich, »ich beiße nicht an.«
    Mandor schleuderte einen Lähmungsbann auf mich, und ich schob ihn weg, inzwischen auf alles vorbereitet. Während ich noch damit beschäftigt war, schlug Dara mit einem ausgeklügelten Machwerk auf mich ein, das ich als Verwirrungs-Sturm erkannte. Ich hatte nicht die Absicht, es mit den beiden aufzunehmen, Bann um Bann. Ein guter Zauberer hat vielleicht ein halbes Dutzend Zauberformeln auf Lager. Ihre spielerische Anwendung reicht im allgemeinen aus, um mit den meisten Situation fertigzuwerden. Bei einem Magierduell ist die Strategie bezüglich ihrer Anwendung ein entscheidender Teil des Spiels. Wenn beide Parteien noch stehen, nachdem alle Zauberformeln verpulvert sind, dann beschränken sie sich darauf, mit rohen Kräften zu kämpfen. Welcher von beiden über eine größere Menge davon verfügt, trägt normalerweise den Sieg davon.
    Ich hob dem Verwirrungs-Sturm einen Schirm entgegen, parierte Mandors Astrale Keule, überstand Mas Geist-Spalter und behielt meine Sinne trotz Mandors Schwarzen Brunnen beisammen. Meine wichtigsten Zauberbanne waren allesamt etwas abgestanden, und ich hatte mir keine neuen auf Lager gelegt, weil ich mich immer mehr auf den Speichenkranz verlassen hatte. Ich war bereits so weit, daß ich mich auf rohe Kraft beschränken mußte. Zum Glück bescherte mir der Speichenkranz die Herrschaft über eine größere Menge davon, als mir je zuvor vergönnt gewesen war. Ich brauchte nichts anderes zu tim, als die anderen beiden dazu zu bringen, ihren Vorrat an Bannsprüchen aufzubrauchen, dann wäre die ganze Trickserei am Ende. Ich würde sie zur Erschöpfung treiben, ausbluten lassen.
    Mandor schlich sich auf einem Seitenpfad an und erwischte mich mit einem Elektrischen Stachelschwein. Ich klatschte ihm jedoch einen Energiewall entgegen und ließ ihn in ein System von Drehscheiben krachen, die in alle Richtungen wegsausten. Dara verwandelte sich in eine flüssige Flamme, kringelte sich, wogte, floß durch Kreise und Achterfiguren, während sie sich mir näherte, wieder zurückwich und Blasen der Begeisterung und des Schmerzes ausstieß, die mich umschwebten. Ich versuchte, sie wie ein Wirbelsturm wegzupusten, das große Porzellangesicht zu zerschmettern, Türme mit durchlöcherten Familiengruppen darin zu entwurzeln, geometrische Figuren in Brand zu stecken. Mandor verwandelte sich in Sand, der durch das Gebilde, auf dem er hingestreckt lag, hindurchsickerte, zu einem gelben Teppich wurde, auf mich zu kroch.
    Ich schenkte dem Schauspiel keine Beachtung, sondern beutelte sie weiterhin mit Energie. Ich schleuderte den Teppich durch die Flamme und entlud eine schwebende Fontäne über ihnen. Ich wischte mir kleine Flammen aus der Kleidung und aus den Haaren und zwang mein Bewußtsein durch taube Körperstellen in die linke Schulter und das linke Bein. Ich fiel auseinander und setzte mich wieder zusammen, indem ich Daras Zerfetzungs-Bann aufhob. Ich zerschmetterte Mandors Diamantblase und verarbeitete die Ketten der Erlösung. Dreimal ließ ich von meiner menschlichen Gestalt ab, zugunsten eines passenderen Äußeren, doch jedesmal kehrte ich wieder zu ihr zurück. Seit meinem Abschlußexamen bei Suhuy hatte ich mich nicht mehr so heftig ausgetobt.
    Aber letztlich war der Vorteil offensichtlich auf meiner Seite. Ihre einzige wirkliche Chance war die Überrumpelung gewesen, und die war jetzt vertan. Ich öffnete sämtliche Kanäle des Speichenkranzes, etwas, das vielleicht sogar das Muster eingeschüchtert hätte - obwohl es mich daraufhin wahrscheinlich umgehauen hätte. Ich traf Mandor mit einem Energie-Kegel, der ihn bis auf das Skelett entblößte und ihn in der nächsten Sekunde wieder aufbaute. Dara war schwieriger dranzukriegen, doch als ich sie mit allen Kanälen beballerte,
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