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Am Ende ist da nur Freude

Am Ende ist da nur Freude

Titel: Am Ende ist da nur Freude
Autoren: David Kessler
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werfen muss, von denen Geistliche und Familien berichten. Viele ihrer inspirierenden, herzerwärmenden Geschichten habe ich in dieses Buch aufgenommen. In den letzten Kapiteln beschäftige ich mich schließlich mit den beiden anderen Aspekten der Visionen auf dem Sterbebett, von denen ich vorhin gesprochen habe: den Reisen , auf die sich die Sterbenden vorbereiten, sowie den überfüllten Räumen , die viele in ihren letzten Augenblicken auf der Erde sehen.
    Meine Hoffnung – mein »guter Zweck« – für dieses Buch ist es, eine Diskussion, einen fortwährenden Dialog unter Menschen in Gesundheitsberufen in Gang zu bringen, in dem es weniger darum geht, wer gestorben ist, sondern wie er oder sie gestorben ist. Und für Familien und Freunde wünsche ich mir, dass sie den letzten Tagen ihren Lieben mit größerer Aufmerksamkeit, wachem Verstand und offenem Herzen begegnen.
    Jeder sollte über das, was er oder sie am Ende des Lebens
sieht und empfindet, offen und ohne Angst vor dem, was andere darüber denken, sprechen können. Ich lade Sie ein, über die Geschichten nachzudenken, die oft nur hinter verschlossener Tür und erst dann erzählt werden, wenn alle Gäste bereits gegangen sind. Wenn ich noch einmal rückblickend die vielen Patienten betrachte, die ich beim Sterben begleitet habe, und mich an ihre Visionen auf dem Sterbebett erinnere, dann erkenne ich, dass diese Visionen in jedem einzelnen Fall den Sterbenden Hoffnung geschenkt haben – und auch ihren Familien. Sie konnten den Tod dadurch anders sehen. Letztendlich wurde für mich eines klar: Das Leben endet, aber die Liebe währt ewig .

Kapitel 1
Visionen auf dem Sterbebett, aus der Nähe betrachtet
    Es ist sehr schön da drüben.
    Letzte Worte von Thomas Edison
     
    Es ist nicht ungewöhnlich, dass Sterbende Visionen bereits Verstorbener haben, interessant ist jedoch, dass ein so tröstliches Phänomen in anderen beängstigenden Situationen, in denen der Tod nicht wahrscheinlich ist, anscheinend nicht auftritt. So gibt es zum Beispiel keine dokumentierten Berichte, wonach Menschen, die in einem Aufzug feststeckten, Besuch von verstorbenen Familienangehörigen bekommen hätten. Auch wenn jemand sich bei einer Wanderung verirrt, tauchen anscheinend keine längst verschiedenen Freunde oder Verwandte auf, um ihm oder ihr zu helfen. Zugegeben, es gibt Berichte über Visionen und Engel, die Menschen in Extremsituationen trösten und leiten, aber nur, wenn diese todbringend sein können.
    Ich arbeite meist in mindestens drei Krankenhäusern und einem Hospiz, deshalb kann ich sagen, dass man solche
Geschichten nie von Menschen hört, die zwar schwer krank sind, aber nicht sterben. Mit sehr wenigen Ausnahmen treten diese Visionen nur auf, wenn sich jemand eindeutig in Todesnähe befindet.
    Mehr noch, die Visionen, die Menschen am Lebensende erfahren, sind sich bemerkenswert ähnlich. So werden die Sterbenden sehr häufig von einer Mutter oder Mutterfigur besucht. Es sollte nicht allzu sehr überraschen, dass die Frau, die bei uns ist, wenn wir die Schwelle ins Leben überschreiten und unseren ersten Atemzug tun, auch bei unserem letzten wieder an der Schwelle erscheint.
    Hände, die sich inbrünstig einer unsichtbaren Kraft entgegenstrecken, sind an Sterbebetten ein häufig anzutreffendes Bild. So erzählte mir zum Beispiel vor kurzem eine Frau von ihrem krebskranken Vater, der nach einem zweiten Herzstillstand im Krankenhaus kaum noch Leben in sich hatte. Er war an jede erdenkliche Maschine angeschlossen, hatte einen Schlauch in der Nase und einen in der Kehle, mit deren Hilfe er atmen konnte. Plötzlich streckte er beide Arme aus, reckte sich und wollte offensichtlich nach etwas greifen. Die Tochter machte schnell die Krankenschwester darauf aufmerksam. Diese erklärte, die Patienten versuchten oft, sich die Schläuche herauszureißen. Zwar wies die Tochter darauf hin, dass ihr Vater sich weder an Nase oder Mund noch an einen seiner zahlreichen Schläuche fasste, aber die Schwester schenkte dem kein Gehör und erhöhte lediglich die Dosis
des Sedativums. Die Tochter hatte jedoch gespürt, dass etwas Entscheidendes geschehen war.

Sind Visionen ein Beweis für das Leben nach dem Tod?
    Das Gesundheitssystem ist zwar Zeuge der Visionen auf dem Sterbebett, aber wie sieht es dieses Phänomen? Wird es akzeptiert und offiziell diskutiert? Wird darüber geschrieben? Oder bleibt es eine Randerscheinung? Wie werden die Patienten betrachtet, die in ihren letzten Stunden
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