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Am Ende ist da nur Freude

Am Ende ist da nur Freude

Titel: Am Ende ist da nur Freude
Autoren: David Kessler
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oder Momenten auf der Erde Visionen auf dem Sterbebett haben? Außerhalb der Hospize und medizinischen Palliativeinrichtungen wurden die Erfahrungen der Sterbenden lange kleingeredet und abgetan; oft werden Visionen auf dem Sterbebett auf Schmerzmittel, Fieber und Sauerstoffmangel im Gehirn zurückgeführt. Dass die Erfahrungen der Patienten nicht beachtet werden, ist wahrscheinlich so alt wie die Visionen der Sterbenden selbst.
    William James, der von 1872 bis 1907 Professor in Harvard und Dozent an zahlreichen anderen Universitäten war, wird oft als »Vater der amerikanischen Psychologie« bezeichnet. Doch zu Lebzeiten wurde er verspottet, weil er die American Society for Psychical Research gegründet hatte, deren Aufgabe es laut ihrer Website ist, »außergewöhnliche oder bisher unerklärte Phänomene, die als medial oder paranormal bezeichnet werden, sowie ihre Bedeutung für unser Verständnis des Bewusstseins,
des Universums und der Natur der Existenz zu erforschen«. Leider ist es bei uns seit langem üblich, all jene scharf zu kritisieren, die über den medizinischen Tellerrand hinausschauen.
    Am Bett meiner Patienten sage ich den Familienmitgliedern oft, dass es keinen Sinn hat, dem Vater zu sagen, dass er halluziniert oder dass Joseph tot ist und gar nicht im Zimmer sein kann. Nach allem, was wir wissen, lüftet sich der Schleier zwischen Leben und Tod in den letzten Augenblicken des Lebens, und die Sterbenden sind vielleicht schon stärker mit jener Welt verbunden als mit unserer.
    Statt die Realität eines Patienten zu leugnen, stelle ich Fragen: »Was sagt Ihr Freund/Verwandter? Können Sie beschreiben, was Sie außerdem noch sehen?« Vielleicht sagt ein verstorbener Familienangehöriger dem Sterbenden, dass es in Ordnung ist, wenn er jetzt stirbt, vielleicht tauschen sie auch Erinnerungen an die Zeit aus, als sie miteinander aufgewachsen sind. Ich habe Leute zu ihren sterbenden Angehörigen sagen hören: »Wie schön, dass Betty hier ist«, oder »Ich habe gewusst, dass Mutter kommen und dich abholen würde«, oder »Ich bin so froh, dass Jeff jetzt bei dir ist.«
    Wenn Sie die Vorstellung, dass ein verstorbener Freund oder Angehöriger Sie an Ihrem Sterbebett besucht, unmöglich oder lächerlich finden, dann denken Sie einmal darüber nach, was mir als Vater klar geworden ist: Wir schützen unsere Kinder vor den Gefahren im Haushalt.
Wir nehmen sie an der Hand, wenn sie als Erstklässler auf dem Schulweg die Straße überqueren müssen. Wir kümmern uns um sie, wenn sie krank sind, und wir begleiten sie bei so vielen Meilensteinen im Leben, wie wir nur können. Drehen Sie jetzt die Zeit einmal 70 Jahre oder bis zu dem Zeitpunkt weiter, an dem Sie nicht mehr da sind. Was, wenn es tatsächlich ein Leben nach dem Tod gibt und Sie die Nachricht erhalten, dass Ihr Sohn oder Ihre Tochter bald stirbt? Wenn Sie jetzt zu Ihrem Kind gehen könnten, würden Sie es dann nicht tun?

Unterschiede zwischen Sterbebett-Visionen und Nahtoderfahrungen
    Visionen auf dem Sterbebett sind auch unter anderen Bezeichnungen bekannt, darunter Bewusstsein vom nahenden Tod , Sterbebettphänomene und Sinneswahrnehmungen in Todesnähe . Sie unterscheiden sich von Nahtoderfahrungen , bei denen ein Mensch den klinischen Tod überlebt. Erscheint bei Visionen auf dem Sterbebett oft Tage oder Augenblicke vor dem Tod ein verstorbener Bote, so sind Nahtoderfahrungen außerkörperliche »Reisen« von Menschen, die sich später daran erinnern, ein Licht und/oder einen Tunnel gesehen und/oder Gelegenheit zu einer Rückschau auf ihr Leben erhalten zu haben. Kurz nach einer Vision auf dem Sterbebett verlassen die Betroffenen normalerweise diese Welt, wohingegen Menschen mit
Nahtoderfahrungen weiterleben und erzählen, was sie gesehen haben. In diesem Buch geht es um das Phänomen der Visionen auf dem Sterbebett, der Reisevorbereitungen und der »überfüllten Räume«, die die Sterbenden in ihren letzten Tagen und Stunden auf der Erde erleben.
    Angesichts der allgemeinen Haltung unserer Gesellschaft gegenüber Dingen, die nicht leicht zu verstehen oder zu beweisen sind, könnte sich unversehens eine gewisse Arroganz in die Beurteilung der Visionen einschleichen, die hier vorgestellt werden. Meist meinen wir bereits alles zu wissen, und wenn etwas auftritt, was sich unserem Wissen entzieht, dann muss es dafür eine praktische Erklärung geben. Wir fragen uns: Wenn verstorbene Angehörige und Freunde den Sterbenden wirklich erscheinen, warum
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