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Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Titel: Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)
Autoren: Jürgen Friemel
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Krieger ohnehin so schnell wie möglich an das Tragen eines Kettenhemdes gewöhnen. „Doch”, fügte er nach einer bedeutungsvollen Pause hinzu, wobei er dabei Ragnor direkt und ernst in die Augen sah.  "Jetzt kommt der wichtigste Moment des heutigen Tages für dich.”
    Ragnor bemerkte, dass die Runde merkwürdig still und ernst wurde als sich der Krieger wieder dem Bärenfell zuwandte, auf dem nur noch ein einsames unscheinbares Bündel lag. Er hob es auf und legte es mit einer fast feierlichen Geste auf den Tisch. Dann begann er es langsam, fast scheu, auszupacken. Nachdem er die verblasste, umhüllende Decke zurückgeschlagen hatte, wurde ein fein gearbeiteter, dunkelblauer Umhang mit einem seltsamen Wappen auf dem Rücken sichtbar. Das Wappen zeigte eine weiße Raute, in der ein rotgoldener Ball von fünf grünblauen Bällen umkreist wurde. Rurig schlug den Umhang beiseite und enthüllte dabei ein Schwert und einen Dolch, deren schlichte schwarze Griffe aus schwarzen Scheiden ragten, dasselbe Wappen trugen.
    „Dieses Schwert und dieser Dolch gehören dir, mein Junge. Sie lagen neben dir, als wir dich als Säugling in der Höhle am Berg fanden”, erklärte er feierlich. Ragnor konnte an Rurigs ernstem und angespanntem Gesichtsausdruck ablesen, dass jetzt ein wichtiger Moment gekommen war. Zögernd, aber doch neugierig trat Ragnor näher und betrachtete nachdenklich, was da auf dem Tisch lag. Tausend Gedanken schossen ihm durch den Kopf, während er den Umhang und die Waffen betrachtete. Als er keine der Sachen anfasste, trat Rurig zu ihm und ergriff das Schwert, welches einen einfachen schwarzen Griff mit schwarzer Parierstange besaß und zog es aus der Scheide. Ragnor sah verblüfft auf die etwas mehr als armlange, schlanke Klinge. Diese bestand nicht aus roter Bronze oder grauem Eisen, wie er erwartet hätte, sondern aus einem milchig weißen, unscheinbaren Material.„Ich verstehe, dass du überrascht bist”, sagte Rurig. „Wir wissen auch nicht, was für ein Material das ist. Auch der Mantel und die Scheiden bestehen aus Stoffen, die wir nicht kennen. Wir wissen nur, dass die Schneiden von Schwert und Dolch sehr scharf sind und diese Klingen besonders leicht und hart sind. Sieh her, es ist nicht der geringste Kratzer oder die kleinste Scharte auf dem Schwert zu sehen.”
    Er hob die Waffe gegen das Licht, damit Ragnor sie besser betrachten konnte, und reichte sie dann dem Jungen. Als sich dessen Hand zögernd um den Griff schloss, fühlte er ein sanftes Prickeln in seiner Hand, und vom Griff aus begann die Klinge in einem warmen Elfenbeinton ganz schwach zu leuchten. Die Erwachsenen schauten sich überrascht an, denn bei keinem von ihnen, war so etwas jemals vorgekommen. Sie hatte nie geschimmert, sondern war immer matt und stumpf geblieben.Einen Moment stand Ragnor mit seltsam abwesenden Augen da, dann griff er wie in Trance nach dem unterarmlangen Dolch, der denselben Griff und dieselbe Parierstange wie das Schwert besaß, und zog ihn mit der linken Hand aus der Scheide, wobei dieser sogleich, ebenso wie das Schwert, zu leuchten begann. Nachdem er einen Moment bewegungslos verharrt hatte, hob er beide Waffen, die er bisher gesenkt gehalten hatte, hoch und sagte mit seltsam monotoner Stimme: “Das Schwert heißt QUORUM, der Dolch heißt QUART”.
    Von den Erwachsenen, welche die Szene gespannt verfolgten, fasste sich der alte Lars als erster. Er nahm den Jungen mit festem Griff bei den Schultern und fragte mit besorgter Stimme: “Ragnor, was ist los mit dir? Woher weißt du das?”
    Der Junge sah ihn mit seltsamen Augen an, als ob er aus einem tiefen Traum erwacht wäre und antwortete: “Ich wusste es, als ich sie in die Hand genommen habe. Ich wusste es einfach, aber ich kann es mir nicht erklären. Sie fühlen sich auch nicht so an wie Rurigs Schwert oder mein alter Dolch. Sie fühlen sich angenehm warm an und es ist, als ob ich sie und sie mich fühlen könnten.” Bei diesen Worten legte er die Waffen vorsichtig auf den Tisch zurück und setzte sich, immer noch ein wenig irritiert, wieder auf seinen Platz.
    Die Erwachsenen tauschten überraschte Blicke, denn als sie das Schwert in die Hand genommen hatten, war ihnen der Griff immer kalt und abweisend erschienen, obwohl er mit einem weichen, lederartigen Material bespannt war.Nachdem alle eine Weile nachdenklich geschwiegen hatten, brach Rurig die Spannung, indem er sachlich feststellte: „Auf jeden Fall handelt es sich um besondere Waffen, und
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