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Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Titel: Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)
Autoren: Jürgen Friemel
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Arbeit.
    An dem Abend, an welchem sie die Ausläufer des Waldgebietes erreichten und zum ersten Mal ein Lager unter Bäumen, anstatt unter Felsen, aufschlugen, ließ Rurig den Jungen dann einen ersten Übungskampf mit seinen eigenen Waffen durchführen. Er befand, dass es notwendig sei, dass Ragnor ein Gefühl für seine eigenen Waffen entwickelte, damit er, falls sie angegriffen würden, sich des Erlernten möglichst sicher sein konnte. Um Verletzungen zu vermeiden, schärfte er dem Jungen ein, vor allem auf seine Defensive zu achten und nicht den Angriff zu suchen. Nach dem Übungskampf, in dem Ragnor besser abschnitt als je zuvor, befragte ihn Rurig nach seinen Empfindungen, die er während des Kampfes gehabt hatte.
    „Es war ganz anders als mit den Holzwaffen”, berichtete der Junge, „Ich war, als ich die Waffen in die Hand genommen hatte, von einer großen Ruhe und Zuversicht erfüllt. Es war, als ob ich das Schwert und den Dolch bis in die Spitze fühlen konnte, ja als ob sie eine Verlängerung meines Armes wären. Hin und wieder kam es mir so vor, als ob sie bei gewissen Paraden meine Unsicherheiten korrigierten. Nicht viel, aber immer so, dass die Paraden genau saßen.”Rurig kraulte sich nachdenklich den Bart, während der Junge erzählte. Dann sagte er nach einer längeren Pause: „Das ist genau das, was mir auch aufgefallen ist. Deine Paraden waren plötzlich zu gut für deinen Ausbildungsstand. Wir müssen also weiter mit den Holzschwertern üben, damit es deine Schwertkunst ist, die dich im Notfall verteidigt und nicht deine Waffen. Es könnte ja sein, dass du mal mit einem anderen Schwert kämpfen musst.”
    Nachdem Ragnor sich zur Ruhe begeben hatte, saßen Menno und Rurig noch lange am Feuer und diskutierten das ungewöhnliche Verhalten von Ragnors Waffen.Nachdenklich bemerkte Menno: „Hm, es ist schon merkwürdig! Diese seltsamen Waffen, scheinen ihn schützen zu wollen, indem sie sein Kampfverhalten beeinflussen.“„Nun ja. Das ist an sich ja an sich erfreulich. Ich frage mich nur, in wie weit der Junge das Ganze kontrollieren kann. Ansonsten könnte das bei einem Übungskampf ganz schön ins Auge gehen“, gab Rurig zu bedenken.„Nun ich weiß nicht, ob da wirklich ein Risiko bestünde. Du bist schließlich ein Meister des Schwertes. Ein Stümper wie ich wäre da wohl eher gefährdet“, versetzte Menno grinsend. „Ich denke, wir sollten die Sache einfach weiter beobachten und hin und wieder eine Übung mit den Waffen ansetzen. Nur so werden wir mehr darüber erfahren“, fügte Rurig ernst hinzu, ohne auf Mennos kleinen Scherz einzugehen. Es stimmte zwar, dass Menno mit dem Schwert höchstens Durchschnitt war aber das war für einen passionierten Axtkämpfer auch nicht weiter verwunderlich.„Da hast du sicher recht! Aber ich vermute, dass wir erst wirklich etwas über sie erfahren werden, wenn Ragnor sie bei einem wirklichen Kampf benutzt. Ich habe da so ein Gefühl, als ob wir bisher nicht einmal ansatzweise das Potenzial der Waffen erkannt haben“, beendete Menno ihr Gespräch, indem er aufstand, um sich auf seine Wachposition zu begeben.
    Am nächsten Morgen, als sie ihre Tiere beladen hatten, stand Ragnor am Rande der hügeligen Hochebene, an welcher der große Wald begann, und blickte staunend über das schier unendliche, grüne Meer von Baumwipfeln, über dem gerade die rotgoldene Sonne von Makar aufging. Er ließ dabei den gestrigen Übungskampf noch einmal im Geiste passieren. Wieder war es ein tolles Erlebnis gewesen, seine beiden ungewöhnlichen Waffen in den Händen zu halten. Es ging immer eine angenehm beruhigende Ausstrahlung von ihnen aus, wenn er sie in Händen hielt, so als ob sie ihm Zuversicht und Stärke vermitteln wollten. Er konnte das Gefühl mit Worten nicht beschreiben, aber es war so angenehm, dass er immer wieder seine Hand auf die Griffe der Waffen legte, um es zu genießen.Menno trat zu ihm und unterbrach seine Gedankengänge. Er hob die rechte Hand, wies zum Horizont und sagte: „Fünfzig Tage musst du gehen, bevor du am Horizont etwas anderes als diesen Wald siehst. Erst dann senkt sich das Land stärker ab und du kannst in der Ferne, weitere dreißig Tagesmärsche entfernt, den Rand der Orksteppe als dünnen Streifen am Horizont erkennen.”Menno drehte den Kopf zurück zum Lager, wies zu dem kleinen Bach, an dem sie letzte Nacht gerastet hatten, und erläuterte dem Jungen ihr weiteres Vorgehen: „Wir werden da drüben dem Bach bis zu dem Hügel
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