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Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)

Titel: Am Anfang war Quasarmagie: Ragnor Band 1 (German Edition)
Autoren: Jürgen Friemel
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große Wald wieder das offene Grenzland zwischen Caer und den Orks. Beide Seiten durchstreifen ihn, um dort zu jagen oder Holz zu schlagen. Treffen Menschen und Orks aufeinander, so geht es meist friedlich zu, aber da es eine große Zahl von Gesetzlosen beider Seiten hier gibt, fließt trotzdem viel Blut im großen Wald.““Das ist übrigens auch der Grund, warum wir nicht nur Jagdwaffen tragen, wenn wir auf die große Jagd gehen“, warf Menno mit ernstem Gesicht ein. „Wir tragen Kettenhemden, Rurig führt sein Schwert mit und ich meine Kampfaxt.“Ragnor, der aufmerksam zugehört hatte, wandte sich fragend an Lars: „Ich habe in Calfors Klamm aber noch nie einen Ork gesehen. Keiner der Händler, die von Zeit zu Zeit hierher kommen, war ein Ork. Kommen sie nicht bis in unsere Gegend?”„Seit dem großen Krieg habe ich auch keinen mehr gesehen”, antwortet der alte Mann mit einem Achselzucken. „Wir liegen zu nahe an Caer. Calfors Klamm ist überdies nicht so einfach zu finden, da der Felsenpass eine enge Schlucht ist, welche hinter einer Bergnase liegt. Außerdem sind die Orks auch keine Händler, die außerhalb ihrer Stammlande umherziehen. Die stellen alles, was sie brauchen, selbst her. Von der Kleidung über ihre Waffen bis zu sehr hübschem Schmuck aus Gold, Silber und Halbedelsteinen, die sie hoch im Norden nahe dem Polarkreis finden und mit großem Geschick zu verarbeiten wissen.”Lars unterbrach sich und blickte in das fast herunter gebrannte Feuer. Dann sah er zwinkernd zu Ragnor hinüber und sagte: “Nun ist es aber schon spät. Es wird Zeit, dass du ins Bett kommst. Wenn du morgen mit Menno und Rurig die große Jagd vorbereiten willst, musst du ausgeruht sein.”Grinsend setzte er hinzu: “Außerdem hast du morgen Geburtstag, da musst du besonders ausgeschlafen sein, damit du die vielen Geschenke verkraftest.”Ragnor nickte lachend und meinte: „Ich fühle mich jetzt bereits stark die Geschenke zu verkraften. Also nur her damit!“Die anderen lachten nun ebenfalls und machten ein paar Scherze hinsichtlich der zu erwartenden Geschenke, bevor der Junge schließlich in seine Kammer ging, um sich schlafen zu legen. Als er sein leinenes Nachtgewand über gezogen hatte, trat er, noch mal ans Fenster und schaute nachdenklich zum Hundskopf hoch, der im Licht der beiden Monde von Makar glänzte, und wie ein gigantischer Wachhund über dem Tal zu wachen schien. Auch als er sich dann später auf seiner Holzpritsche mit dem Strohsack hingelegt hatte, konnte er nicht gleich einschlafen, weil er Hin und Her überlegte, was der morgige Tag wohl alles so bringen würde. Er war schon sehr gespannt auf die Geschenke, die Jagdvorbereitungen, ja überhaupt auf alles, was das Erwachsensein so mit sich bringen würde.
    Am nächsten Morgen wachte Ragnor früh auf, als draußen gerade der Morgen zu grauen begann. Er konnte vor Aufregung aber nicht mehr einschlafen. Also stand er auf, zog seine leichte Leinentunika über und betrat den Wohnraum, in dem sich noch nichts rührte. Er ging durch das Halbdunkel der Wohnstube zur Eingangstür und öffnete sie leise. Dann trat er hinaus auf die Veranda und blickte hinauf zum Pass, über dem sich bereits der Himmel schwach zu röten begann. Nachdem er einen Moment so dagestanden hatte, in die friedliche Stille des Tales hinaus lauschend, begannen sich in der Hütte endlich die Schläfer zu regen. Ragnor nahm den Ledereimer neben der Tür auf und ging zum Brunnen hinüber, um Wasser für das Frühstück zu holen.Er hatte gerade das Wasser geschöpft, als eine sonore männliche Stimme hinter ihm erklang: “Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, junger Jäger.”
     
    Ragnor drehte sich erfreut um und sah Rurig auf der Terrasse stehen. Ein freundliches Lächeln lag auf dem markanten, männlichen Gesicht des Kriegers mit dem kurz geschnittenen Vollbart und seinen, zu blonden Zöpfen geflochtenen Haaren. Rurigs drahtige, hochgewachsene Kriegergestalt machte selbst in der kurzen Leinentunika, die er an diesem Morgen trug, einen kampfbereiten Eindruck. Er bewegte sich immer leise und lauernd wie ein Felsenpanther. Er trat heran und legte dem Jungen freundschaftlich die Hand auf die Schulter. Die tiefe Zuneigung, die er für den Jungen empfand, spiegelte sich in dieser einfachen Geste und dem leisen Lächeln in dem ansonsten meist ernsten Gesicht des Kriegers wieder.
    Nach der kurzen Begrüßung gingen sie gemeinsam in die Hütte, um ihr Frühstück einzunehmen, welches aus
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