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Am Anfang eines neuen Tages

Am Anfang eines neuen Tages

Titel: Am Anfang eines neuen Tages
Autoren: Lynn Austin
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die Treppe hinunter, Josephine. Ich will hören, was sie zu sagen haben. Wenn ich allein hier oben sitze und mich frage, was los ist, rege ich mich nur noch mehr auf.“
    Josephine stützte den einen Arm ihrer Mutter und Daniel den anderen, als sie sie die Treppe hinunter und zur Eingangstür geleiteten. Als Mary öffnete, sahen sie ein Meer aus blauen Uniformen die lange Allee hinunter auf sich zukommen. „Sie haben kein Recht dazu“, murmelte Daniel. „Dies ist unser Privatbesitz …“
    „Still!“, sagte ihre Mutter. Sie klammerte sich an seinen Arm, damit er nicht hinausstürmen konnte. „Wir hören uns an, was sie zu sagen haben.“
    Der Trupp blieb etwa hundert Meter vor dem Haus stehen und ein einzelner Reiter in Zivil löste sich aus der Gruppe und näherte sich dem Haus.
    Alexander.
    Noch bevor er so nah war, dass sie sein Gesicht sehen konnte, konnte Josephine an der Haltung seiner Schultern und der Art, wie er im Sattel saß, erkennen, dass er es war. Ihr Herz fing an, heftig zu hämmern, dass sie dachte, es würde zerspringen. Er war wiedergekommen, wie er es versprochen hatte. Aber den Soldaten nach zu urteilen war dies kein Freundschaftsbesuch. Alexander war hier, um Daniel festzunehmen. Er hatte also doch keine Möglichkeit gefunden, wie sie beide zusammen sein konnten. Schließlich konnte er kaum mit zwei Dutzend Soldaten erscheinen, um ihren Bruder zu verhaften, und dann erwarten, dass sie mit ihm fortging. Wie könnte sie ihre Mutter unter solchen Umständen verlassen?
    Alexander hielt an dem Pfosten zum Anbinden der Pferde und stieg ab. „Guten Morgen“, sagte er freundlich. Er blickte zu ihnen hinauf, die in einer Reihe auf der Veranda standen. Er musste sehen, dass dies der Ort war, an dem Josephine sein musste – bei ihrer Familie.
    „Verzeihen Sie mir, dass ich so viele Männer mitgebracht habe“, sagte er. „Ich kann Ihnen versichern, dass es nicht meine Idee war. Und ich bin nicht bewaffnet.“ Er hob die Arme und breitete sie aus, bevor er sie wieder sinken ließ.
    „Was wollen Sie?“, fragte Daniel.
    „Ich möchte nur reden. Und ich kann das, was ich sagen muss, gleich hier sagen. Ich kann mir vorstellen, was für ein Gefühl es für Sie ist, dass ein Yankee zu Ihrem Haus kommt. Aber ich bin froh, dass ich Sie alle hier sehe. Ich möchte, dass Ihre ganze Familie hört, was ich zu sagen habe.“
    „Halten Sie meine Mutter da raus. Es geht ihr nicht gut.“
    „Das tut mir sehr leid. Es ist nicht meine Absicht, Sie aufzuregen, Mrs Weatherly, glauben Sie mir. Und wenn es Ihnen nichts ausmacht, hätte ich gerne, dass Ihre beiden Bediensteten, Lizzie und Otis, herkommen und es auch hören.“
    Daniel wollte protestieren, aber Mutter kam ihm zuvor. „Mary, geh und bitte Lizzie und Otis herzukommen.“ Mary nickte und eilte davon, um die beiden zu holen.
    Josephine war froh, dass ihre Mutter nicht sie geschickt hatte. Sie hatte so heftig angefangen zu zittern, dass sie sich sicher war, keinen einzigen Schritt machen zu können. Nervös klammerte sie sich an den Arm ihrer Mutter und wartete, während sie sich fragte, was Alexander vorhatte. Sie musterte seine Miene und suchte nach einem Hinweis, aber er hatte kein einziges Mal Blickkontakt mit ihr aufgenommen, als er mit ihrer Mutter und ihrem Bruder gesprochen hatte. Warum wollte er, dass Lizzie und Otis dabei waren? Alexander konnte unmöglich von den Vorfällen der gestrigen Nacht wissen. Wenn Lizzie ihm jetzt davon erzählte, würde es eine schreckliche Szene geben, und der Arzt hatte gesagt, Mutters Herz könne keine schlechten Neuigkeiten mehr verkraften.
    „Gehen wir zum Reden hinunter“, sagte Josephines Mutter, während sie warteten. Sie stieg als Erste die Stufen von der Veranda hinab. Jo stützte sie sanft und Daniel blieb ebenfalls an ihrer Seite. Jo starrte Alexander an, aber er erwiderte ihren Blick noch immer nicht. „Vertrau mir“, hatte er gesagt. Würde er wirklich einen Weg finden, wie sie mit dem Segen ihrer Familie zusammen sein konnten?
    Endlich kam Mary mit Otis und Lizzie zurück, wobei sie um das Haus herumgingen, weil Otis es niemals gewagt hätte, es zu betreten. Er hielt Lizzies Hand und sie sahen beide aus, als hätten sie eine Todesangst. „Guten Morgen, Mr Chandler“, sagte Otis.
    „Guten Morgen, Otis. Danke, dass Sie hergekommen sind. Ich wollte, dass Sie und Lizzie hören, was ich zu sagen habe, da es auch etwas mit Ihnen zu tun hat. Also, Mr Weatherly.“ Alexander trat einen Schritt auf
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