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Am Anfang eines neuen Tages

Am Anfang eines neuen Tages

Titel: Am Anfang eines neuen Tages
Autoren: Lynn Austin
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Zeiten spricht, wenn Gott alle Tränen fortwischen wird. Dort steht, dass es keinen Tod und keinen Kummer und keinen Schmerz mehr geben wird – all diese Dinge werden nicht mehr da sein. Und Jesus sagt: ‚Siehe, ich mache alles neu. ‘ Wir haben genug Schmerz und Kummer erlebt, dass es für ein ganzes Leben reicht, meinen Sie nicht auch? Ich biete Ihnen die Gelegenheit, alles neu zu machen. Wenn ich Ihnen vergeben kann, dass Sie mein Büro niedergebrannt haben und versucht haben, mich zu töten, vielleicht können Sie mir dann auch endlich vergeben, dass ich während des Krieges Ihr Feind war. Wenn Otis Ihnen vergeben kann, dass Sie und Ihre Freunde ihn zusammengeschlagen und die Schule zerstört haben, dann können Sie diesen Menschen vielleicht auch vergeben, dass sie in Freiheit leben wollen … Aber wenn Sie die Gnade nicht annehmen wollen, können wir diesen Krieg auch weiterführen, mit allem Leid, das damit verbunden sein wird. Es liegt an Ihnen, Mr Weatherly.“
    Josephine konnte sehen, dass Alexanders Worte Daniel berührt hatten. Wenn er doch nur seinen Stolz hinunterschlucken und Frieden schließen könnte!
    Mutter hatte ebenfalls Tränen in den Augen. „Tu es, Daniel“, flüsterte sie. „Du hast doch gesagt, dass du den Kreislauf der Gewalt beenden willst, dass du einen Ausweg suchst. Dies ist deine Chance.“
    „Warum –?“ Daniel musste innehalten, um sich zu räuspern. „Wa-rum wollen Sie mir gegenüber gnädig sein? Was ist der Haken?“
    „Wenn Gott uns Gnade und Erbarmen entgegenbringt, ist die einzige Bedingung, dass wir Buße tun. Dass wir uns umdrehen und in eine neue Richtung gehen, indem wir in Zukunft nach seinen Geboten leben, um ihm unsere Dankbarkeit zu zeigen.“
    „Und dann … gehen alle ihres Weges, als wäre niemals etwas geschehen?“
    „Ja, Mr Weatherly. Das stimmt. Also ... wollen Sie einschlagen?” Er hielt Daniel die ausgestreckte Rechte hin. Ein langer Augenblick verstrich, in dem alle die Luft anzuhalten schienen. Jo warf einen Blick zu Otis und Lizzie hinüber und sah die gleiche Angst und Anspannung, die sie selbst empfand, auch in ihren Gesichtern. Schließlich streckte Daniel den Arm aus und ergriff Alexanders Hand.
    „Ich schlage ein“, sagte er leise. Er sah so gebrochen aus, als wäre er erst an diesem Tag aus dem Krieg zurückgekommen. „I-ich verstehe aber immer noch nicht, warum Sie das tun. Was haben Sie davon?“
    Auf Alexanders Gesicht erschien das schüchterne Grinsen, das Josephine so lieben gelernt hatte. „Ich verstehe, dass Sie misstrauisch sind“, sagte er. „Und ich gebe zu, dass ich mir als Gegenleistung noch etwas wünsche außer dem Ende der Gewalt. Ich glaube, dass das Handeln eines Menschen seinen Charakter widerspiegelt, und deshalb hoffe ich, mein Verhalten macht deutlich, dass ich keinem von Ihnen schaden will. Dass ich ein gottesfürchtiger Mann bin, der Ihnen gerne dabei helfen möchte, Ihr Leben wieder aufzubauen. Wenn Sie sich überwinden können, mir zu vertrauen, dann bin ich in der Lage, mich Ihrer Gnade auszuliefern und Sie im Gegenzug um etwas zu bitten.“
    „Warum denn?“, fragte Daniel.
    „Ich liebe Josephine.“
    Jos Herz fing an zu rasen. Zum ersten Mal sah Alexander sie an und die ganze Welt hätte in seinen leuchtenden Augen seine Liebe sehen können. „Ich möchte um ihre Hand bitten – natürlich nur, wenn sie mich haben will.“
    „Ja!“, sagte sie, aber es kam nur als Flüstern aus ihrem Mund, weil ihr Herz zu sehr von Hoffnung und Freude erfüllt war, als dass sie hätte sprechen können.
    „Eine solche Ehe wird in dieser Stadt niemals akzeptiert werden“, sagte Daniel. „Man wird euch verachten, euch ächten.“
    „Ich weiß … ich komme auch nicht zurück, um hier zu arbeiten. Deshalb trage ich auch keine Uniform mehr. Von jetzt an wird ein anderer Beamter hier die Verantwortung haben. Ich habe eine Stelle im Norden angenommen, wo ich Josephine ein gutes Zuhause bieten werde, das verspreche ich.“
    „Sie scheinen ein guter Mann zu sein, Mr Chandler“, sagte Jos Mutter. „Und Josephine hat mir bereits erzählt, dass sie Sie auch liebt. Ich finde, wir sollten seinen Antrag annehmen, Daniel.“
    „Aber es gehört sich nicht, dass sie einfach mit ihm weggeht.“
    „Das will ich auch gar nicht, Mr Weatherly. Wir sind es Josephine schuldig, dass sie Zeit hat, über meinen Heiratsantrag nachzudenken und darüber, was er für sie und ihre Zukunft bedeuten würde. Ich arbeite im Moment in Richmond
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