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Alvion - Vorzeichen (German Edition)

Alvion - Vorzeichen (German Edition)

Titel: Alvion - Vorzeichen (German Edition)
Autoren: Daniel Thiering
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Jahrhunderten, die folgten, gab es gerade einmal eine Handvoll, die sie überhaupt an sich bemerkten.
    Talatas aber wählte wieder einen anderen Weg und verkündete jenen seiner Kinder, die die Gabe der Magie besaßen, was sie zu tun hatten. In ihren Träumen trug er ihnen auf, sich zu einer Bruderschaft zusammenzuschließen, auf dass sie durch Velias Länder wandelten und solche suchten, die damit gesegnet waren und sie als Schüler nahmen. Strenge Regeln erlegte er ihnen dafür auf und lange Jahre sollte die Ausbildung währen, auf dass einem Missbrauch dieser Macht ein möglichst schwerer Riegel vorgeschoben wurde.
    Lynia schließlich hatte bereits erkannt, dass mangelnde Reife und zu große Macht der Hauptgrund für das waren, was ihre Kinder getan hatten und so brachte sie die wenigen Überlebenden fort von Velia auf eine kleine, ’Alyra’ genannte Insel, weitab von Velias Küsten. Einst hatte sie zu Velia gehört und war die Keimzelle lynischen Lebens gewesen, ehe der Kampf der Titanen Velia zerrissen hatte. Sie bat ihre Geschwister An’maa und Talatas, dass sie ihren wenigen Kindern Gefährten senden möge, auf dass das reine lynische Blut sich mit ihrem vermischte und ein neues Volk entstehe, in dem nur eine Ahnung an die Macht ihrer Vorfahren lebte, gleichwohl es Lynia so fügte, dass das magische Erbe der Lynen nicht erlosch, sondern nur schlummerte.
    Und während die Völker ihrer Geschwister nun Velia in Besitz nahmen und den Samen der Zivilisation, den die Lynen einst gesät hatten, aufblühen ließen, versank Lynias Volk abseits der Küsten in einem Schleier der Vergessenheit, der Jahrhunderte währen sollte. Als schließlich die Seefahrer von Velias Küsten die Insel Alyra wieder entdeckten, existierten die Lynen nur noch im Sagenschatz dieser Welt, und auf der Insel lebte ein freundliches, friedliches und bescheidenes Volk, das sich selbst den Namen ’Lyraner’ gegeben hatte.
    Doch wer glaubte, dass von diesem Zeitpunkt an Frieden auf Velia herrschte, sollte sich bald bitter enttäuscht sehen, denn auch wenn ihnen die zerstörerischen Mächte der Magie fehlten, führten die Kinder der velischen Götter in den folgenden Jahrhunderten Krieg um Krieg unter- wie gegeneinander. Mächtige Reiche erstanden und gingen wieder unter, Städte erblühten und gingen zugrunde, doch Velia an sich, so schien es, war nicht länger in Gefahr. Die lynische Ära dagegen ging in den Sagenschatz der Welt ein, da der Vernichtungskrieg die Zeugnisse dieser Zeit verstreut, begraben oder ausgelöscht hatte. Doch so unterschiedlich die Sagen der Völker über jene archaischen Zeiten auch waren, so hatten sie alle einen gemeinsamen Kern, der besagte, dass dereinst die Lynen wiederkehren würden!
     
    Allerdings schien sich diese Prophezeiung als falsch zu erweisen. Nach langen Jahrhunderten voller Krieg, Tod und Zerstörung waren so gut wie alle Länder Velias am Rande der Erschöpfung, und tatsächlich entfaltete sich eine längere Periode des Friedens.
    In Meridia hatte sich Molaar, ein mächtiger Magier den magischen Orden von Fran untertan gemacht und im Laufe der nächsten Jahre sämtliche Länder des östlichen Kontinents unterjocht. Gestützt auf die ihm hörigen Magier, errichtete er eine strenge Herrschaft, die Ungehorsam ausnahmslos bestrafte und jeglichen Aufruhr schon im Keim erstickte. Anfänglich bewirkte er ganz bewusst eine Besserung der Lage in den von Kriegen, Seuchen und Hunger gebeutelten Ländern Meridias, denn Molaar brauchte starke Länder und gesunde Untertanen um seine Ziele zu erreichen.
    In den ebenfalls verheerten und gesetzlosen Ländern Septrions trat erst später eine Besserung ein, als Melior in Vylaan zum König gekrönt wurde, und mit Tatkraft und Entschlossenheit daran ging, das Los der Menschen zu verbessern. Anfänglich war es eine schier unüberwindliche Hürde, doch allmählich festigten sich Strukturen und der Wiederaufbau begann Früchte zu tragen.
    Es war im achtzehnten Jahr seiner Herrschaft, als sich weitab der Küsten Velias eine Katastrophe ereignete, deren Auswirkungen sogar auf dem Festland zu spüren waren. Aus dem Nichts traf eine gewaltige Flutwelle die südlichen Küsten und richtete in den Fischerdörfern und Hafenstädten schwere Schäden an. Zunächst konnte niemand, den Ursprung der Welle erklären, doch einige Wochen später brachten Seeleute die Nachricht, dass Alyra und seine Bewohner spurlos verschwunden waren. Überall herrschte ob dieses Unglücks große
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