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Alvion - Vorzeichen (German Edition)

Alvion - Vorzeichen (German Edition)

Titel: Alvion - Vorzeichen (German Edition)
Autoren: Daniel Thiering
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jenen winzigen Funken verliehen, der sie dereinst intelligent machen und über das Tierreich emporheben würde. An’maa und Talatas, die ihrer Schwester näher standen als Chesis und Zamea, folgten Lynias Vorbild und erschufen Wesen, die den Kindern Lynias ähnelten und da in ihren Augen nichts dagegen sprach, bewirkten sie es so, dass ihre Kinder und Lynias Kinder sich auch untereinander vermischen konnten. Und so entstanden neben dem Volk der Lynen An’maas Volk, das er ’Argion’ nannte und 'Talatas’ Volk, dem er den Namen ’Menschen’ gab. Zamea aber, die ihre Werke stets eher in als auf der Erde Velias gewirkt hatte, erschuf ihre Kinder, die Zal, nach eben diesem Gedanken, auf dass sie ihr Schaffen eher unter als auf der Erde vollbringen würden und sie bewirkte es so, dass ihre Kinder unter sich bleiben würden. Und Chesis, die sich durch einen wilden, ungestümen Charakter gänzlich von ihren Geschwistern unterschied, ging ebenfalls einen anderen Weg, der große Entrüstung unter ihren Geschwistern auslösen sollte. Denn Chesis wandte sich den schon bestehenden Arten zu und nahm Exemplare jener beiden – der Wölfe und der Löwen – die ihr die liebsten waren und vereinte sie und so entstand das letzte, ’Sonae’ genannte Volk.
    Chesis ’ Geschwister protestierten vehement gegen diesen Eingriff in die Natur, doch die eigensinnige Göttin ließ sich nicht erweichen.
    „ Wenn ihr sie so sehr verachtet, mögt ihr sie vernichten!“, sagte sie schließlich und brachte ihre Kinder vor die vier anderen Götter und betretenes Schweigen breitete sich aus, als Lynia, An’maa, Talatas und Zamea die Kinder von Chesis anblickten, denn sie alle waren Schöpfer und keine Zerstörer. Und so blieben auch Chesis’ Kinder ein Teil Velias.
    Und wieder zogen Äonen dahin, während die erwählten Völker der Götter unter ihrer Anleitung friedlich nebeneinander lebten. Noch waren sie primitiv zu nennen und nicht zu vergleichen mit den modernen Gesellschaften, doch ihre Entwicklung schritt unaufhaltsam, wenn auch langsam, voran. Und allen voran waren die Kinder Lynias, denn sie waren die Ersten gewesen.
    Der velische Urkontinent ähnelte noch nicht den Kontinenten, die wir heute kennen, denn noch waren Septrion und Meridia, die beiden großen Landmassen Velias, miteinander vereint. Im fruchtbaren Teil des Südens lebten die Lynen und begannen, prächtige Städte aus Stein zu errichten, sie mit Straßen zu verbinden und ihre Kultur blühte und gedieh, sodass es das Herz der Göttin mit Stolz erfüllte. Die Kinder von Lynias Geschwistern waren noch lange nicht so zahlreich wie ihre, bei weitem nicht so hoch entwickelt und sie lebten noch als Jäger und Sammler. Die Menschen zogen in jener Zeit durch die fruchtbaren Ebenen des Westens, die Zal lebten in den Bergen des hohen Nordens, die Argion in den riesigen Urwäldern der Mitte des Kontinents und die Sonae durchstreiften die weit entfernten Wälder, Gebirge und Ebenen des Ostens.
    Doch unvermeidlich kam die Zeit, da die Idylle endete, denn in seinem Stolz über das Werk seiner Kinder hatte Ennos viele seiner Brüder und Schwestern wie auch andere seiner Kinder nach Velia geführt, auf dass sie ebenso staunten wie er selbst.
    Und wahrlich staunten die Giganten und einige beneideten Ennos, andere wiederum, die Schlaueren, betrachten die Werke von Ennos’ Kindern genauer, um sie andernorts wiederholen zu können. Einer aber war erzürnt: Nisistrus, der finstere Bruder des Ennos, wütete, denn die strahlenden Werke der Schöpfung auf Velia ließen seine eigenen Schöpfungen minderwertig und hässlich erscheinen. Nach außen hin heuchelte er Bewunderung und Freude, während sein Inneres bereits finstere Pläne schmiedete. Doch es gab Regeln und Grenzen, die Nisistrus nicht überschreiten durfte, wollte er Velia nicht vernichten, sondern besitzen und so befahl er eine seiner eigenen Kreaturen zu sich und zeigte ihr Velia.
    „ Ich begehre diese Welt, die mein Bruder geschaffen hat, doch du weißt, dass sie zerstört würde, würde ich mit ihm darum kämpfen. Darum schare deine Geschöpfe um dich und bringe sie hierher, auf dass sie diese Welt in Besitz nehmen! Du magst sie an meiner statt beherrschen, doch gehören wird sie mir!“
    Die Kreatur grunzte zustimmend und schickte sich an, ihre mächtigen Geschöpfe nach Velia zu bringen. Es waren riesige Wesen, nahezu unbesiegbar im Kampf, grausam und blutrünstig. Sie fielen wie eine furchtbare Heimsuchung über die Kinder
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