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Althea - Das Erwachen

Althea - Das Erwachen

Titel: Althea - Das Erwachen
Autoren: Derik Peterson
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konnte, die zumindest beim Laufen guten Dienst verrichteten. Ich bemerkte, dass ich ziemlich leichtfüßig unterwegs war, verglichen zu früher. Ich war nicht wirklich dick gewesen, ein paar Pfunde zu viel vielleicht, aber durchaus doch eher unsportlich.
Trotz des durch den Hunger doch sehr geschwächten Zustands konnte ich weiter und kraftvoller ausschreiten, als es mir in meinem alten Körper möglich gewesen war. Jedenfalls, bis ich in ein Steinchen trat oder etwas anderes Spitzes, meine Fußsohlen hatten keine Hornhaut und die Sohlen waren sehr schmerzempfindlich. Trotzdem, in diesen Beinen steckte sehr viel mehr Kraft, als ich es von meinen alten her gewohnt war. Und ich war nicht in dem körperlichen Zustand, den ich von einem monatelangen Koma erwartet hätte, meine Muskeln funktionierten hervorragend, was eigentlich biologisch und medizinisch eine Unmöglichkeit war.
Ich brauchte dringend etwas zu essen und am besten gleich noch Schuhe, dieses neue Bedürfnis kam ziemlich bald durch die schmerzenden Sohlen, die nackt über den Asphalt laufen mussten. Meine Prioritäten änderten sich durch den Fußmarsch schnell. Hinter mir im Krankenhaus wagte ich es trotzdem nicht, nach Nahrung zu suchen. Allein die Vorstellung, mir verfaulten Krankenhausfraß anzutun, war mir zuwider; außerdem war mir das verlassene Gebäude nicht ganz geheuer.
Ich ging also weiter, an einem ziemlich ungepflegten Park vorbei, die Pflanzen darin waren alle völlig unbeschnitten wild gewuchert und das Gras war über einen halben Meter hoch. Die bunten Häuser des Ortes waren dafür sehr hübsch, die Gegend war wie viele andere in Niederbayern sehr gepflegt und auf Tourismus ausgerichtet. Jetzt sah sie nicht mehr so schön sauber aus, viele Türen und Fenster waren offen oder kaputt, es lag überall Müll auf den Straßen, die Fugen waren mit Gras und Unkraut bewachsen.
Ich ging auf eines der Häuser zu und klingelte. Ich konnte keine Klingel hören, also klopfte ich laut mit der Faust an die Tür. Die Tür öffnete sich, war nicht einmal verschlossen. Ich ging vorsichtig hinein und rief laut „Hallo?“ Wieder zuckte ich nervös zusammen, als ich eine viel zu hohe Stimme hörte, die eindeutig nicht zu mir passte. Niemand antwortete. Ich durchsuchte die Zimmer, man hatte die Wohnung anscheinend in großer Eile verlassen und es war auch nicht viel mitgenommen worden. Das Telefon war hier auch tot, und auch hier war kein Strom. Was war nur passiert?
Ich durchsuchte alle Zimmer in dem Haus und fand keinen Menschen, nichts, es war völlig unbewohnt. Aber genau so möbliert, als würde das Haus nur darauf warten, dass die Anwohner zurückkehrten. Das vorletzte Zimmer war nicht ganz leer. Als ich die Tür öffnete, sprang mir eine halb verhungerte Katze mit einem sehr lauten Miau entgegen und lief an mir vorbei in Richtung Tür. Ich erschrak fast zu Tode, zitternd ging ich einen Moment in die Knie. Trotzdem betrat ich kurz darauf das Zimmer. Das Fenster stand offen und hatte der Katze wohl als Eingang gedient, ansonsten war der Raum aber ebenso leer.
Essen, ich musste dringend etwas Essen. Vorräte hatte ich in dem Haus keine gefunden, es musste doch irgendwo in der Nähe einen Laden geben. Ich ging die Straße weiter und sah bald darauf ein Lebensmittelgeschäft. Es war in der Nähe der Dorfkirche, auf die ich gerade zumarschiert war. Ich betrat den kleinen Laden, ein Reformhaus, wie mir die Ladenfront mit großen Lettern verriet.
Die Tür des Ladens war aus den Angeln gehoben, das Glas in der Mitte zersplittert. Ich stolzierte vorsichtig barfuß um die Glasscherben herum und wünschte mir erneut ein paar Schuhe. Das Schaufenster war interessanterweise noch unbeschädigt. Der Laden war relativ klein, aber angefüllt mit Regalen, die teilweise umgestürzt waren und teilweise noch aufrecht standen.
Im Großen und Ganzen machte der Laden einen völlig verwüsteten Eindruck. Augenscheinlich war aber nur wenig gestohlen, jedenfalls schätzte ich das mal so auf den ersten Blick. Die Kasse war auch nicht aufgebrochen, was das Ganze irgendwie noch ungewöhnlicher machte, welcher Mensch bei einigermaßen klarem Verstand verwüstete einen Laden und ließ das Geld und die meisten Waren da? Der Laden machte den Eindruck, als hätten hier Kinder ziemlich wild gespielt, und zwar ohne die Aufsicht ihrer Eltern.
Eine schnelle Untersuchung des Ladens ergab nichts Gefährliches, also gehorchte ich dem Willen meines Magens und suchte nach etwas Essbaren. Ah, und
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