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Althea - Das Erwachen

Althea - Das Erwachen

Titel: Althea - Das Erwachen
Autoren: Derik Peterson
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bestimmt:
„Für das Licht.“
Die Menschen um uns wiederholten es immer wieder flüsternd:
„Für das Licht!“ - „Für das Licht!“ Einige Stimmen sagten: „Ehrt die Toten!“
Ich fühlte es genau, bei diesen Menschen und Elfen war die Botschaft von mir und Elida angekommen, eine Botschaft der Drachen an die Menschen. Dann ging ich mit Sabine, Elida und Jaritha zurück in die Grenzfeste. Hans und Thomas waren diejenigen, die jetzt wieder das Ruder übernahmen. Sie kletterten auf die Palisaden und verkündeten den Menschen, Zwergen und Elfen, was nun zu tun war.
„Es gibt nur noch eine wirklich wichtige Pflicht zu erfüllen: Bier und Wein für alle!“
Lauter Jubel brach unter den Überlebenden aus. Die Feier in der Grenzfeste danach fand in einer heißen und endlosen Sommernacht voller Sterne und Träume statt. Eine Band wurde zusammengestellt, aus einer umwerfenden Elfensängerin und einer Gruppe von Musikern, die uns an die guten, alten Zeiten erinnerte, mit unwirklich schönen Klängen aus den Zeiten der Elektrizität und der großen Tonstudios.
Die Sängerin trug ein mango-orangefarbenes Kleid, das im Fackelschein metallisch glitzerte, und Schuhe mit unmöglich hohen Absätzen, auf denen sie sich unmenschlich sicher bewegte und tanzte, sie sah atemberaubend aus. Ihre hellroten Haare schwangen im Takt der Band - bayrische Musiker, die aus ihrer Musik etwas völlig anderes als Volksmusik gemacht hatten. Was diese Band aus ihren Instrumenten holte, war ein Versprechen, ein Versprechen auf Zivilisation und darauf, dass die Zeiten irgendwann wieder besser werden würden.
In dieser Nacht wurde viel und mit einer Leidenschaft getanzt, wie sie nur Überlebende empfinden. Ich musste nicht nur mit Hans, Georg, Christian und allen anderen Offizieren tanzen, die ich kannte, sondern auch noch mit der halben Elfenarmee. Die elfischen Adligen hatten sicherlich noch ihre Vorurteile mir gegenüber, aber seitens der Soldaten waren sie völlig ausgeräumt. Ich schwor in dieser Nacht, alles dafür zu tun, dass die Zeiten für die Menschen wirklich besser wurden. Sabine, die nicht mehr von meiner Seite wich, hörte meinen leisen Schwur, der eigentlich nur für mich selbst bestimmt war. Ich saß auf einer Bank, hatte bereits reichlich Bier getrunken und war inzwischen jenseits von nüchtern. Sie verschwand und kam kurz danach mit einer Flasche Absinth zurück.
Sie sah mir tief in die Augen und hielt meine Wangen in ihren Händen. Dann schenkte sie uns beiden in ein unmöglich großes Glas ein. Sie griff nach unten und zog einen meiner Dolche aus meinem Stiefel. Sie griff nach ihrem Absinth und trank das Glas halb leer. Dann zog sie das Messer über ihren linken Arm, mittlings zwischen Handgelenk und Ellenbogen.
„Althea, bist du fit?“
„Ja, was machst du da? Du spinnst.“
Jaritha, die zu dem Zeitpunkt mitten auf der Tanzfläche war und sich mit einem Offizier ihrer Armee vergnügte, sah uns und kam auf uns zu, als Sabine ihren blutigen Arm nach oben reckte. Sabine fuhr fort, ohne Jaritha zu bemerken.
„Ich glaube an dich, Althea, und ich glaube an das Licht. Wir haben eine Chance zu überleben, aber nur eine kleine. Ich schwöre, dass ich alles dafür geben werde, dass das Licht siegt. Dass die Zeiten besser werden. Für den Frieden. Auch mein Leben.“
Ich starrte sie hypnotisiert an. Das Wort Frieden hallte in meiner Seele wieder und fand das Echo jedes Ork, den ich getötet hatte. Meine Augen fanden die Ihren, so unmenschlich, wie sie waren. Meine Seele öffnete sich ihr. Ich ergriff mein Glas und leerte es auf einen Zug. Dann nahm ich meinen Dolch aus ihrer Hand und zog ihn über meinen Arm.
„Für bessere Zeiten bis zum Tod.“
Dann presste ich meinen Unterarm gegen ihren und sah wie hypnotisiert in ihre wunderschönen Augen. Sie nahm ihr Glas und leerte den Inhalt über die Wunden, es brannte ziemlich, deutlich harmloser als eine Heilung jedoch.
„Das könnt ihr aber vergessen, dass ihr so was hier alleine abzieht.“
Sabine und ich starrten verblüfft und ungläubig Jaritha an, die ebenfalls nicht mehr nüchtern war. Sie zog den Dolch aus dem Holztisch, in den ich ihn gestoßen hatte, und schnitt ihren Unterarm ebenfalls auf. Sie nahm die Flasche Absinth, trank ein paar Schlucke und dann hielt sie uns ihren blutigen Arm hin.
„Auf die Zukunft.“ Ich sah sie an, presste meinen Schnitt auf den ihren und murmelte:
„Auf die Zukunft.“ Sabine nahm ihr die Flasche aus den Händen, trank einen Schluck, schob
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