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Althea - Das Erwachen

Althea - Das Erwachen

Titel: Althea - Das Erwachen
Autoren: Derik Peterson
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vorsichtig heraus, es spritzte sofort ziemlich viel Blut aus der Wunde. Mir wurde noch übler. Ich bekam Panik, drückte den Daumen auf die Wunde und wartete. Ich hatte mich ziemlich eingesaut, das Bett war allerdings nicht merklich schmutziger dadurch. Erst nach einer ganzen Weile konnte ich endlich die Klebestreifen entfernen und den Daumen für etwas anderes nutzen.
Als Nächstes waren die Schläuche in meiner Nase dran. Ich zog daran und wurde mit einem Schmerz belohnt, der sich anfühlte, als ob ich gerade versuchte, mein Gehirn durch die Nase zu entfernen. Das Gefühl dieses Ding jetzt herausziehen zu müssen war jedoch übermächtig, also legte ich den Kopf in den Nacken und zog. Der Schmerz war mehr als nur eklig, meine Nase brannte, mein Kopf drohte zu explodieren und ich hatte immer wieder das Gefühl ersticken zu müssen, bis das Ding endlich heraus war. Ich atmete schnell und stoßweise, bis ich mich wieder beruhigt hatte.
Ich schaute mich erneut in dem Zimmer um, und wieder war ich mir des Zimmers und der Dinge darin merkwürdig deutlich bewusst. Mir war aus irgendeinem Grund auch sofort klar, wo das Zimmer ein Waschbecken hatte, ohne dass ich diese Richtung blicken musste. Dort war Wasser, und ich war am Verdursten.
Ich stand vorsichtig auf, glücklicherweise diesmal bewegungsfähig, ohne gleich wieder in Ohnmacht zu fallen, und schwankte zum Waschbecken. Ich drehte den Wasserhahn auf und trank, genau wie jemand, der gerade einem wochenlangen Trip durch die Wüste entkommen war. Ich hielt mich trotzdem einigermaßen erfolgreich zurück und legte beim Trinken wenigstens ein paar Pausen ein, ich wollte das Wasser durchaus auch bei mir behalten.
Ich musste mich dazu weiter als gewohnt nach unten bücken, was mir irgendwie falsch vorkam. Das Waschbecken musste wohl ziemlich tief hängen.
Mein Blick war anfangs immer noch ziemlich verschwommen, klärte sich aber glücklicherweise zu meiner Beruhigung zunehmend auf. Das Wasser schmeckte besser und süßer als die großartigste Limonade. Zwar hatte ich Leitungswasser schon immer gemocht, das hier jedoch war ziemlich einmalig, und es fühlte sich auf meinem Gesicht einfach wunderbar an. Viel passte jedoch nicht in meinen Magen, und mir wurde trotz aller Vorsicht schnell übel.
Ich lehnte die Arme müde auf das Waschbecken und schaute in den Spiegel. Im Spiegel war jedoch nicht mein Spiegelbild, sondern ein ganz anderes Bild. Das Bild war unfassbar schön und absolut fotorealistisch, durch leichte Bewegungen bekam es sogar einen dreidimensionalen Eindruck. Eine wunderschöne Frau blickte mir entgegen. Ihr Haar war schulterlang, völlig weiß, und sehr, sehr fein, fast so fein wie Spinnenseide. Ihre Schönheit wurde allein dadurch getrübt, dass die Haare unangenehm matt und ziemlich verklebt waren, als hätte sie diese eine ganze Weile nicht gewaschen. Ihr Gesicht war fein geschnitten, zierlich und hatte eine kleine und gerade Nase. Sie war völlig ungeschminkt.
Ich mochte das an Frauen, Schminke war nicht mein Ding, war sie noch nie gewesen. Ihre Haut war sehr blass, man konnte leicht die blauen Adern am Hals durch die Haut hindurchsehen. Ihre Augen hatte eine unmenschliche, goldene Iris, mit kleinen senkrechten Schlitzen anstelle von menschlichen runden Pupillen, und starrten mich neugierig an. Ihr Blick war sehr irritierend, ich war versucht, die Augen niederzuschlagen und ihrem Blick auszuweichen. Die Ohren waren deutlich länger als normal und oben spitz zulaufend. Sie sah fast genau so aus, wie ich mir die Elfen beziehungsweise Elben aus dem Herrn der Ringe immer vorgestellt hatte. Unwirklich schön und auch völlig unmenschlich in ihrer artfremden Schönheit.
Als ich den Kopf drehte, um mir ihre Ohren besser anschauen zu können, drehte sie ihren Kopf mit. Als wäre sie ein Mimic, der alle meine Bewegungen nachäfft. Ich schaute mir den merkwürdigen „Spiegel“ genauer an, um zu sehen, welche Art von Monitor das wohl war, und auch da machte sie wieder jede meiner Bewegungen mit. Ich hob meine rechte Hand, um den Spiegel zu berühren. Die Hand, die in mein Blickfeld kam, war jedoch nicht meine Hand, es war ganz offensichtlich ihre Hand. Sie hatte sehr zierliche Hände, die zu ihrem Gesicht passten, fast schon zu lang und zu dünn für meinen Geschmack. Da die Finger etwas zu lang waren, machten sie sogar einen leicht spinnengliedrigen Eindruck. Ich führte meine Hand dicht vor die Augen, ihre Hand bewegte sich wieder mit.
Dann fielen auf einmal alle
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