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Althea - Das Erwachen

Althea - Das Erwachen

Titel: Althea - Das Erwachen
Autoren: Derik Peterson
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Unterbewusstsein für Linderung sorgt und einem das Licht ausknipst.

Ich erwachte irgendwo, irgendwann, ohne auch nur das geringste Zeitgefühl, wie lange ich wohl im Jenseits gewesen war. Völlig orientierungslos starrte ich an eine weiße Decke mit einer doppelten Neonröhre. Das Licht war ausgeschaltet, es war trotzdem ziemlich hell in dem Zimmer. Über mir hing ein weißes Regalbrett, wie man es oft hässlich und schmucklos über Krankenhausbetten fand. Ich hing an einer deutlich zu großen Menge von Schläuchen, einer ging durch meine Nase in meinen Körper und ein weiterer durch einen Katheter in meinen Arm. Ich fühlte mich seltsam und merkwürdig leicht, ich war versucht, mich am Bett festzuklammern, um nicht davonzuschweben. Dann verschwanden die merkwürdigen und beklemmenden Eindrücke und alles wurde wieder beruhigend dunkel und schwarz. Ich versank erneut in einer tiefen Bewusstlosigkeit.
Früher oder später erwachte ich dann wieder, meinem völlig unzuverlässigem Zeitgefühl nach vielleicht sogar Jahre später, und blickte in das grelle, weiße Licht der Sonne, die durch ein Fenster schien. Es war ein sehr heller Tag, viel zu hell für die winterliche Jahreszeit fand ich, und die Heizung hatten sie hier wohl auch viel zu hoch aufgedreht.
Ich schloss die Augen wieder, das grelle Licht schmerzte einfach unerträglich. Mein Körper fühlte sich an, als wäre eine Dampfwalze darüber gefahren, jeder einzelne Knochen und Muskel tat mir weh. Der Teil meines Körpers, der nicht schmerzte, war einfach nur völlig taub, sodass ich mir nicht mal sicher sein konnte, überhaupt noch alle Körperteile zu besitzen. Es stank furchtbar hier, dieser Eindruck dominierte meine Sinne als Nächstes. Es war ein strenger Geruch nach Angst, altem Schweiß und Medizin. Noch dazu angereichert mit modrigem Pilzgeruch, was die Auswahl an Gerüchen nicht gerade verbesserte.
Ich setzte mich auf, was ich gleich darauf wieder bereute. Das ganze Zimmer drehte sich um mich herum, was doch eigentlich unmöglich war. Insbesondere, da ich doch sofort die Augen geschlossen hatte, als es anfing. Aber irgendwie war ich mir des Zimmers trotzdem noch bewusst. Und es drehte sich, völlig außer Acht lassend, dass es eigentlich völlig unmöglich war. Ich empfand das Zimmer sofort als ziemlich rücksichtslos.
Unendlich langsam beruhigte sich die ganze Sache, und die Welt und das Zimmer hörten irgendwann damit auf, sich zu drehen. Dafür kamen jetzt die Schmerzen und wurden mit jeder Sekunde schlimmer. Mein ganzer Körper fühle sich an, als würde ich in kochendes Wasser getaucht, meine Haut brannte und das Fleisch darunter wurde gerade von einem unbarmherzigen Höllenfeuer gar gekocht.
Ich erinnere mich nicht mehr daran, geschrien zu haben. Aber ich würde auch nicht dagegen wetten, die Schmerzen waren einfach unerträglich. Irgendwann ebbten die Schmerzen jedoch ab und ich fing an, mich einigermaßen zu beruhigen. Mein Herz klopfte nicht mehr ganz so schnell, das Adrenalin und die Angst gingen etwas zurück. Und dann irgendwann einmal, nach einer kleinen Ewigkeit, beschloss mein Körper, sich endlich etwas normaler anzufühlen. So wie sich ein Körper eigentlich anfühlen sollte.
Als ich schließlich die Augen wieder öffnen konnte und mich umsah, erkannte ich mit getrübtem Blick wenigstens so viel, dass ich nach wie vor alleine in dem Zimmer war. Es sah nach einem normalen Krankenhauszimmer aus, aber irgendwie seltsam vernachlässigt, nicht so ordentlich gepflegt und desinfiziert, wie es sonst durch Heerscharen von Krankenschwestern sichergestellt wurde. Die Bettwäsche war nicht gerade sauber, auch meine eigene nicht, und eins der beiden anderen Betten in dem Zimmer war sogar umgeworfen.
Ich versuchte mich aufzurichten, um aufzustehen, als plötzlich wieder alles dunkel wurde.
Das nächste Mal, als ich wieder aufwachte, fielen mir Bewegungen schon deutlich einfacher. Das vorherrschende Gefühl war zur Abwechslung grimmiger Hunger, und ich war schier am Verdursten, mein Mund war völlig trocken und verklebt. Leider konnte ich immer noch nicht vernünftig fokussieren, ich sah alles völlig verschwommen und unscharf.
Ich setzte mich erneut auf und bemerkte ein Ziehen an meinem Arm und an meiner Nase. Mein Arm war an einen leeren Tropf angeschlossen. Die Plastikkanüle steckte noch in meiner Vene. Mir wurde sofort übel. Ich hasste Nadeln. Ich hasse Nadeln auch heute immer noch, sie begegnen mir nur seltener. Ich zog sie zitternd und sehr
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