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ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)

Titel: ALTERRA: Die Gemeinschaft der Drei (PAN) (German Edition)
Autoren: Maxime Chattam
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auffraßen, blendeten ihn, und Qualm drang ihm in die Augen.
    Mit dem Irrsinn eines Mannes, der furchtbare Todesqualen erleidet, schlug der Zynik um sich, und diese blinde Wut rettete Matt, der kurz blinzelte, um seinen Feind zu erkennen: Die Axt strich zehn Zentimeter an seinem Kopf vorbei und schnitt ihm eine Haarsträhne ab.
    Matt packte sein Schwert mit beiden Händen und nutzte die Blöße seines Gegners, um ihm die Klinge mit aller Kraft in den Leib zu rammen. Dabei fiel er in das Gebrüll des Zyniks ein – weil die Holzrüstung unter seiner Waffe splitterte und weil er einen Menschen töten musste, so dämonisch er auch war.
    Als er das Schwert wieder herauszog und ihm Blut entgegenspritzte, schrie er noch lauter. Der Zynik wankte in seinem Flammenwirbel und brach endlich mit einem Röcheln zusammen. Matt wich verstört zurück.
    Ein Zynik kroch aus dem Wasser und packte einen Holzknüppel. Matt sah ihn wie im Traum näher kommen: emotionslos, fast wie in Zeitlupe. Er hob das Schwert und ging zum Angriff über. Kaum hatte sich der Holzknüppel erhoben, da ergoss sich erneut Blut über Matt.
    Die Handvoll Krieger, die auf die Insel gelangt waren, schnappten sich alles, was sie finden konnten, um die Pans anzugreifen. Matt sah, wie zwei von ihnen auf Gwen losgingen. Die Arme versuchte, ihnen Blitze entgegenzuschleudern, aber ihre Alteration war noch zu schwach. Matt stürzte sich auf die beiden Angreifer. Er empfand nicht das geringste Mitgefühl, als hätte er plötzlich jegliche Menschlichkeit verloren. Das Einzige, was ihm blieb, war eine grenzenlose Bitterkeit. Warum taten die Zyniks das? Warum griffen sie weiter an, wo die Pans sich doch nur verteidigen wollten?
    Die Klinge vibrierte und schlug zu. Immer und immer wieder.

47. Mord aus dem Hinterhalt
    D ie letzten beiden Zyniks auf der Insel sahen Matt auf sich zukommen, nachdem er fünf ihrer Kameraden in Stücke zerlegt hatte. Sie warfen sich einen kurzen Blick zu und sprangen dann ins Wasser, um ihr Heil in der Flucht zu suchen.
    Kein einziger Mann befand sich mehr auf der Brücke, die immer noch brannte. Die Bogenschützen am anderen Ufer waren längst verschwunden, so sehr hatten die wundersamen Kräfte der scheinbar unbesiegbaren Pans sie erschreckt. Jene, die der Fluss erfasst hatte, kämpften gegen die Strömung, um sich über Wasser zu halten. Zwei meterlange Fische glitten an der Wasseroberfläche und tauchten hinter den Schwimmern ab. Mehrere Zyniks wurden plötzlich in die Tiefe gerissen.
    Die Pans sahen dem schaurigen Spektakel mit einer Mischung aus Faszination und Ekel zu. Ihre Brücke wurde langsam von den Flammen verzehrt. Dutzende toter Zyniks lagen am Ufer. Sie hatten gesiegt. Aber zu welchem Preis!
    Matt stand reglos im Gras und betrachtete die Leichen um ihn herum. Er war über und über mit Blut verschmiert. Sie hatten ihn gezwungen, ihnen weh zu tun, sie aufzuspießen, zu verstümmeln, zu töten. Matt war wie betäubt. Seine außergewöhnliche Kraft hatte ihn härter zuschlagen lassen als manchen Erwachsenen, und seine Wendigkeit hatte ihn jedes Mal in Vorteil gebracht. Er hatte kein Erbarmen gezeigt, so wie er in ihrem Blick gelesen hatte, dass sie an seiner Stelle keins haben würden. Sie waren gekommen, um sie zu entführen oder sie abzuschlachten, wenn sie sich wehrten. Es gab keine andere Lösung.
    Matt musterte die Toten, die in grotesken Haltungen erstarrt waren. Er war wütend auf sie, weil sie ein Blutbad verursacht hatten. All das war ihre Schuld. Sie hatten ihn gezwungen, sie zu töten. Um zu überleben. Das traurige Gesetz des Stärkeren.
    Matt schluckte mühsam. Er hasste die Zyniks. Ein brennender Zorn war in ihm erwacht. Von nun an würde er nie wieder derselbe sein, das wusste er. Er starrte auf das lodernde Feuer und versuchte, sich zu beruhigen.
    Erst als Ambre sich neben ihn kniete, kam er wieder zur Besinnung und stellte fest, dass er nun am Ufer saß, die Füße im Wasser, ohne dass er sich daran erinnern konnte, sich bewegt zu haben. Ambre sah ihn lange an, ehe sie sich nach vorn beugte, mit den Händen eine Schale formte und sein Gesicht mit etwas Wasser wusch. Matt ließ sie gewähren. Sie riss ein Stück ihrer Bluse ab und begann das Blut des Feindes von seiner Haut abzuwischen.
    Tobias half den Verwundeten auf und trug sie zu den Villen, um sie zu pflegen. Svetlana, Bill und Sergio, die mit schrecklichen Kopfschmerzen wieder zu sich gekommen waren, schlossen sich ihm an. Doug ging zu Matt und legte ihm
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