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Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Titel: Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)
Autoren: Maxime Chattam , Nadine Pueschel , Maximilian Stadler
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Falltür im Schiffsrumpf klappte auf, und ein zehn Meter langer Krake fiel mitten in die Armee der Zyniks.
    Kaum hatte Faellis in die Pfeife geblasen, begann der Krake, mit seinen gewaltigen Tentakeln um sich zu schlagen und ganze Einheiten zu zermalmen.
    »Der Grüne Tod wird sie ganz schön in Atem halten«, sagte Faellis zufrieden.
    Ambre spürte, wie das Leben in ihr pulsierte. Das Gefühl der Verschmelzung hatte sich verflüchtigt, aber eine neue Energie erfüllte sie bis in die Fingerspitzen. Die Kugel aus Licht, die die Chloropanphylliker als Seele des Baums des Lebens bezeichneten, war in ihr aufgegangen. Ambre und das Licht waren eins geworden.
    Das hatte alles verändert.
    Die Chloropanphylliker verehrten sie von nun an als auserwähltes Wesen.
    Und hatten ihr Gefolgschaft in den Krieg geschworen.
    Aus Stolz und ein wenig auch aus Ehrfurcht vor dem, was Ambre widerfahren war, hatte der Schnabelklan nicht zurückstecken wollen.
    Also hatte Ambre die Allianz der einstmals verfeindeten Pan-Völker zum Pass der Wölfe geführt.
    Der Strom des Skaraheers, der durch das Tal floss, ließ ihren Körper kribbeln. Die Kraft, die von den Käfern ausging, zog sie magisch an.
    Ambre hatte nicht das Gefühl, dass sie ein anderer Mensch geworden war, es war nur … als stünde sie unter Strom.
    Sie überlegte, ob das Skaraheer wohl nah genug war, um ihre Alteration zu verstärken, und konzentrierte sich.
    Als sie die Hände ausstreckte, hob sich die Erde unter den Zyniks.
    Binnen Sekunden bäumte sich der Boden zu einer gewaltigen Wand auf, als hätte ein Riese darauf gepustet, um die Soldaten wie Spielfiguren durcheinanderzuwerfen.
    Dann wandte Ambre sich nach Steuerbord und schickte mit einer einzigen Handbewegung eine Druckwelle in die Menge, die alle Männer im Umkreis von zwanzig Metern zerquetschte, als wäre eine unsichtbare fliegende Untertasse in ihrer Mitte gelandet.
    Eine einfache Geste genügte Ambre, um ihre geistige Kraft in eine neue Richtung zu lenken und ganze Truppenverbände dahinzuraffen.
    Die Boote rund um das Mutterschiff bombardierten die Zyniks mit allen möglichen Geschossen und flogen dabei im Zickzackkurs, um den Bogenschützen des Gegners keine Angriffsfläche zu bieten.
    Das Schiff, das Steinbeißer manövrierte, raste immer wieder im Tiefflug über die feindlichen Truppen hinweg und mähte Dutzende von Männern nieder. Doch diese Tollkühnheit kam ihn teuer zu stehen: Als gleich mehrere Ballone von den Pfeilen der Zyniks durchbohrt wurden, verlor der Schiffsrumpf schnell an Höhe und krachte gegen die stählerne Rüstung eines Riesenbären.
    Aus der Staubwolke, die die Absturzstelle umgab, taumelte Steinbeißer auf das Schlachtfeld, spannte noch einmal seinen Bogen und erschoss einen Offizier und dessen Adjutanten. Mit einem triumphierenden Grinsen auf den Lippen brach er im Lanzenhagel zusammen.
    Wenig später stürzte ein zweites Boot des Schnabelklans ab, dann ein drittes, und jedes Mal wurden zahlreiche Soldaten unter den Wracks begraben oder von herumfliegenden Trümmerteilen erschlagen.
    Unter großen Verlusten gelang es den Zyniks, den Grünen Tod niederzustrecken.
    Im gleichen Augenblick sah Ambre, dass Malronce’ Infanterie das Tor der Festung eingerammt hatte und ins Innere strömte.
    Mit einer knappen Handbewegung fegte sie eine Gruppe Soldaten um, die sich am Eingang drängte.
    Sofort rückten die nächsten nach.
    Ambre ließ den Boden vor der Festung in die Höhe schnellen, schleuderte eine weitere Gruppe beiseite und löste eine Druckwelle aus, die sich in rasender Geschwindigkeit vom Tor auf das Schlachtfeld ausbreitete.
    Sie hielt erst inne, als die gesamte Vierte Armee der Königin in alle Winde zerstreut war. Zwischen den unzähligen Leichen taumelten vereinzelte Überlebende umher.
    In ihrer Angst um die Pans in der Festung hatte Ambre gewütet, ohne an die Folgen ihres Tuns zu denken.
    Sie hatte Menschen das Leben genommen, um andere zu retten.
    Und diese Kraftanstrengung rächte sich bitter.
    Ein höllischer Schmerz durchzuckte ihre Handgelenke.
    Dann begann ihr der Kopf zu brummen, immer stärker.
    Bis sie schrie.
    Sie hatte zu viel Zorn entfesselt, zu lange aus der Energie der Erde geschöpft, um zu töten, und nun versengte diese Energie sie von innen.
    Es fühlte sich an, als kochte ihr Blut in den Adern.
    Der Schmerz war unerträglich.
    Da segelte das Mutterschiff zu dicht über den Köpfen der Zyniks hinweg, und Malronce’ Bogenschützen nahmen die mächtigen
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