Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)

Titel: Alterra - Der Krieg der Kinder: Roman (German Edition)
Autoren: Maxime Chattam , Nadine Pueschel , Maximilian Stadler
Vom Netzwerk:
Ballone unter Beschuss.
    Das Flaggschiff der Chloropanphylliker geriet trotz der verzweifelten Steuerversuche der drei Kapitäninnen ins Trudeln und pflügte im Sinkflug einen Teil der Schützen um, bevor es inmitten von Malronce’ Soldaten zu Boden ging.
    Ringsum krachten vier weitere Boote auf das Schlachtfeld.
    Die Zyniks blieben noch eine Weile misstrauisch auf Abstand, bevor sie auf das riesige Wrack zustürmten.
    Die Königin hatte immer noch genug Männer, um die Welt zu erobern.

58. Verschmelzung
    M att hatte den Hügel erreicht, auf dem Malronce’ Kriegswagen stand.
    Von hier aus sah er das Mutterschiff abstürzen.
    Und die Zyniks die Festung stürmen.
    Plusch ließ die Zunge aus dem Maul hängen und begann zu humpeln. Matt saß ab und zog seine Hündin in ein Gebüsch.
    »Warte hier auf mich. Wenn ich bis morgen Abend nicht zurück bin … dann fliehe die Menschen, so weit es geht.«
    Plusch leckte ihm stürmisch das Gesicht ab, und er musste sie zurückstoßen, damit sie ihm nicht folgte. Taker und Lady blieben bei ihr.
    Die riesigen Tausendfüßler bewegten sich nicht. Sie verbreiteten einen widerlichen Gestank.
    Vor den niedrigsten Balkonen, die sich rund drei Meter über dem Boden befanden, entdeckte Matt einen Wachposten.
    Nachdem Tobias ihn mit einem Pfeil außer Gefecht gesetzt hatte, kletterten die drei Pans an einem der Tausendfüßler empor und hievten sich auf den Steg aus Bambusrohren, der den Kriegswagen umgab.
    Der Aufbau, der auf den Tausendfüßlern ruhte, war zwei Stockwerke hoch und so groß wie ein Hockeyfeld.
    Doch sie mussten nicht lange suchen.
    Malronce stand auf der Dachterrasse, die dem Schlachtfeld zugewandt war, und verfolgte den Siegeszug ihrer Truppen.
    Kaum hatte Matt sie gesehen, zog er Ben und Tobias in eine dunkle Nische.
    »Wir müssen noch warten, bis der Torvaderon hier ist«, flüsterte er.
    Die Gewitterwolke wanderte über den Fluss hinweg auf sie zu. Matt wusste, dass der Torvaderon seiner Spur folgte: Er hatte seinen Vater aufgefordert zu kommen und ihm seinen Geist geöffnet, damit er den mentalen Kontakt bis hierher aufrechterhalten konnte.
    »Was geht hier vor sich?«, wollte Ben wissen.
    »Vertrau mir.«
    Ben sah ihn im Halbdunkel skeptisch an.
    »Wir verlieren den Krieg, Matt. Malronce holt gerade zum vernichtenden Schlag aus!«
    »Wir müssen warten. Es ist gleich so weit!«
    Ben sprang auf.
    »Ich halte es nicht aus, hier nur rumzusitzen. Bleibt, wo ihr seid. Ich kümmere mich darum, dass wir nicht auch noch den General der Königin am Hals haben, wenn es ums Ganze geht.«
    Matt hielt das für eine ganz schlechte Idee, aber noch bevor er protestieren konnte, war Ben in dem Gebäude aus Bambus verschwunden.
    »Lass ihn«, sagte Tobias. »Er weiß, was er tut.«
    Die beiden Jungen warteten noch einige Minuten, bis direkt über ihnen ein gewaltiger Donnerschlag ertönte und die Blitze aus der schwarzen Wolke den Kriegswagen in ein geisterhaftes Licht tauchten.
    Im selben Augenblick stürzten zehn Zynik-Soldaten herbei und richteten ihre Lanzen auf Matt und Tobias.
    General Twain bahnte sich einen Weg durch die Truppe und musterte Matt mit einem grausamen Grinsen. Er trug seine Kettenrüstung aus Tausenden von schwarzen Gliedern, die sich jeder Bewegung so perfekt anpassten, dass sie wie eine lebendige zweite Haut wirkten.
    »So sieht man sich wieder.«
    Ben stellte sich neben ihn und stemmte die Hände in die Hüften.
    Matt blinzelte ungläubig.
    »Ben? Aber …«
    »Es tut mir leid, Matt. Ich musste es tun.«
    »Was soll das?«, empörte sich Tobias.
    Ben schüttelte den Kopf.
    »Es war die einzige Möglichkeit. Ich tue es zum Wohl unseres Volkes. Wir können diesen Krieg nicht gewinnen. Ich wollte nicht länger zusehen, wie unsere Freunde einen sinnlosen Tod sterben.«
    »Also hast du uns verraten?«
    Für Matt brach eine Welt zusammen. Ausgerechnet Ben, der Weitwanderer, der Tag für Tag alles für die Pans gegeben hatte, dem kein Auftrag zu gefährlich gewesen war, um Eden zu dienen! Wenn Ben sie nun an den Feind auslieferte, konnte das nur eins bedeuten: Wer erwachsen wurde, näherte sich unweigerlich den Zyniks an. Jeder ältere Pan würde irgendwann der bedingungslosen Freundschaft abschwören und berechnend, abwägend und wankelmütig werden. Bis er sich endgültig auf die Seite der Erwachsenen schlug. Das hatte Matt schon erlebt.
    Dieser Prozess war nicht aufzuhalten.
    Ben war das lebende Beispiel dafür, dass dieses Schicksal sich durch nichts und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher