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Alptraum in Pink

Alptraum in Pink

Titel: Alptraum in Pink
Autoren: John D. MacDonald
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Tisch. »Er liegt unter der Erde, tot. Und er war nicht der, für den ich ihn gehalten habe. Ich versuche gerade, darüber hinwegzukommen, darüber, dass ich ihn verloren habe, und darüber, dass ich ein Dummkopf gewesen bin. Also, bitte, wühlen Sie das alles nicht wieder ...«
    »Was haben Sie mit dem Geld gemacht?«
    Das brachte sie zum Schweigen. Sie starrte mich an. »Welches Geld?«
    »Das Geld, von dem Sie Mike erzählen wollten.«
    »Aber das habe ich nicht. Ich habe mich zurückgehalten.«
    »Nina, Sie haben es ihm so gut wie erzählt. Er liegt da und hört all die Worte, die Sie gerade noch herunterschlucken. Deshalb kann ich ihm auch nicht mit einer beruhigenden Geschichte kommen. Was ist mit dem Geld? «
    »Das hat nichts mit Ihnen zu tun.«
    »Jetzt schon.«
    »Bitte, kehren Sie nicht den ernsten, väterlichen Freund heraus, Mr. McGee. Ich werde mich nicht an Ihrer Schulter ausweinen.«
    »Ich habe mich auf die Bitte von Mike hin in Ihr Leben eingemischt. Plummer ist im August ermordet worden. Die Polizei hat den Fall untersucht. Ich könnte in die Sache hineinplatzen und der Polizei erzählen, dass Plummer einen guten Batzen Bargeld versteckt hat, den seine Freundin jetzt hat. Vielleicht greifen sie das auf und suchen nach einer möglichen Verbindung.«
    »Das würden Sie doch nicht tun?«
    »Warum nicht?«
    »Da gab es keine Verbindung. Das ist Blödsinn. Es würde mir nur eine Menge Arger bereiten. Mein Gott, mein Bruder hat Sie gebeten, hierher zu kommen und mir zu helfen, nicht, mich noch weiter in den Schlamassel hineinzuziehen. Ich möchte überhaupt keine Hilfe.«
    »Miss Nina«, sagte ich und setzte mein entwaffnendstes Lächeln auf, »lassen Sie uns eines klarstellen: Ein Leben als Faulenzer am Strand kostet Geld. Wenn man mit Stil leben will. Damit das Geld regelmäßig hereinkommt, muss man arbeiten, aber dann verliert man seinen Ruf. Ich muss mir von Zeit zu Zeit größere Beträge von Geld beschaffen, damit ich meinen Lebensstil aufrechterhalten kann. Nun kann ich mir nicht vorstellen, dass ich mich lebhaft für das Leben und die Geschichte der Nina Gibson interessieren würde, wenn Sie Ihrem Bruder nicht den Eindruck vermittelt hätten, dass Ihr Freund irgendwie eine ziemlich beachtliche Menge Geld beiseite geschafft hatte. Als ich das hörte, habe ich die Lauscher gespitzt. Wo etwas Geld ist, kann noch mehr sein. Ich erscheine gerne als Retter in der Not, wenn ich glaube, dass es dabei etwas zu holen gibt.«
    Sie war überrascht und kam zu der schmerzlichen Erkenntnis, dass sie mich falsch eingeschätzt hatte. Mit zitternder Hand wollte sie einen kleinen Schluck aus dem bereits leeren Glas trinken. Ich fing einen höflich vorbeischweifenden Blick auf und bestellte mit einem Handzeichen eine neue Runde.
    »Wer sind Sie nun eigentlich?«, flüsterte sie.
    »Ihr Freund und Beschützer, Nina.«
    Sie versuchte zu lachen. »Das ist wirklich ironisch, nicht wahr? Der arme Mike will sich um seine kleine Schwester kümmern und hetzt ein großes, schmeichelndes Monster auf mich.«
    »Wir werden jede Menge nette Gespräche führen, kleine Schwester.«
    Ihre tiefblauen Augen verengten sich. Die Wimpern waren sehr schwarz, sehr dicht und sehr lang. »Ich möchte keine netten Gespräche. Ich weiß, dass das mit dem Geld dumm von mir war. Ich habe es nicht angerührt. Ich habe niemandem etwas davon gesagt. Ich hätte es Mike beinahe erzählt, aber das war schon alles, was ich jemals erwähnt habe.« Sie warf einen Blick auf die Leute in der Sitznische nebenan, senkte die Stimme und beugte sich leicht zu mir vor. »Mr. McGee, wenn ich auch nur einen Augenblick lang geglaubt hätte, dass es eine Verbindung zwischen diesem Geld und Howies Tod gibt, hätte ich es der Polizei selbst erzählt. Aber die ganze Zeit über, als er selbstgerecht von seiner Ehrlichkeit und seinem Verantwortungsbewusstsein daherschwafelte, hat er Geld von Mr. Armister geklaut, genau wie alle anderen. Als ich das Geld gefunden habe, hat mir das beinahe endgültig das Herz gebrochen, Mr. McGee. Ich will es nicht. Ich will diese Sorte Geld nicht haben. Ich wollte es schon verbrennen. Sie können mir dieses kleine Problem vom Hals schaffen. Ich schenke es Ihnen. Sie können es nehmen und wieder gehen. Es ist eine ganze Menge. Genau zehntausend Dollar.«
    »Warum nehmen Sie an, dass er es gestohlen hat?«
    »Glauben Sie, ich hätte nicht jede andere denkbare Erklärung in Betracht gezogen, wie er an das Geld gekommen sein könnte? Ich
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