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Alptraum in Atlantis

Alptraum in Atlantis

Titel: Alptraum in Atlantis
Autoren: Jason Dark
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dieses kalte blaue Licht. Es füllte den Kellerraum vollkommen aus, und ich suchte automatisch die Quelle, fand sie aber nicht. Das Licht war überall. Es strahlte von der Decke, aus dem Boden, aus den Wänden.
    Magisches Licht…
    Stühle, wie ich sie auch oben in dem Zimmer gesehen hatte, standen ebenfalls hier unten. Sie gruppierten sich um eine Figur, die die Raummitte einnahm.
    Eine Figur, die ich bereits einmal gesehen und auch erlebt hatte.
    Es war der Eiserne Engel!
    Unwillkürlich blieb ich stehen. Ich hatte mich bei unserem ersten Zusammentreffen gefragt, wo der Eiserne Engel wohl herkam. Sollte ich hier sein Versteck gefunden haben?
    Darüber konnte mir sicherlich Myxin näher Auskunft geben. Ich drehte mich zu ihm um.
    Seinem Gesicht war anzusehen, dass er sich nicht sehr wohl in seiner Rolle fühlte. Er sagte auch nichts.
    »Was ist?« fragte ich ihn.
    »Nichts.«
    »Ich hätte gern eine Erklärung von dir. Du kennst den Eisernen Engel doch.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Und wieso finden wir ihn, jetzt hier? Ist es überhaupt der echte Engel?«
    Myxin schüttelte den Kopf. »Es ist eine Nachbildung.« Er kam jetzt langsam vor. »Der echte Engel sieht zwar ebenso aus, aber er schwebt zwischen den Zeiten. Vielleicht hat man ihm hier einen Hort auf der Erde geschaffen, in den er sich immer wieder zurückziehen konnte.«
    »Und warum sind dann die drei gestorben?« fragte ihn.
    »Keine Ahnung.« Myxin hob beide Hände, dann jedoch deutete er auf die Stühle. »Fällt dir nichts auf, John Sinclair?«
    »Nein.«
    »Zähl mal nach.«
    Das tat ich. Und ich kam auf die Zahl vier. »Verdammt, das sind vier Stühle.«
    »Richtig. Und vier Weise waren es, die damals versuchten, den Untergang zu verhindern.«
    »Die Frage ist: Wo steckt der vierte?«
    »Genau.«
    Myxin war ziemlich einsilbig. Irgend etwas verschwieg er mir, das merkte ich ihm an. Er hatte noch einen Trumpf in der Hinterhand, wollte aber nicht damit rausrücken. Ich drehte mich um und ging auf ihn zu. »Rede, Myxin, was weißt du?«
    »Nichts.«
    »Hör auf, ich kenne dich allmählich. Du weißt mehr, als du zugeben willst.«
    »Ja, der vierte.« Myxin nickte. »Er ist unser Problem. Und er wird die anderen drei auch umgebracht haben.«
    »Moment, Moment«, sagte ich. »Ich denke, das wären Weise gewesen, die Atlantis vor dem Untergang hatten retten wollen. Da kann doch nicht einfach…«
    »Auch in Atlantis hat es Verräter gegeben, John Sinclair. Und dieser vierte war ein Verräter.«
    »Du kennst dich ja sehr gut aus.«
    »Schließlich war ich dabei.«
    »Und wo steckt der Kerl jetzt?«
    Myxin schaute sich um. Er bewegte dabei nur die Augen, aber ich verstand. Dieser vierte, unter Umständen der Mörder der drei Männer oben, musste sich hier irgendwo verbergen.
    Das war verdammt hart.
    Eine kalte Hand schien über meinen Rücken zu streichen. Unwillkürlich warf ich einen Blick zur Tür – und sah, wie sie zuknallte. Es ging so schnell, dass, ich gar nicht rasch genug reagieren konnte. Ich warf mich zwar noch gegen sie, aber da war sie schon zugefallen. Ich prellte mir nur die Schulter.
    Und dann hörten wir das Lachen.
    Schaurig klang es hinter der Tür auf und hallte durch den leeren Keller.
    »Gefangen!« kreischte eine Stimme. »Ihr seid gefangen. Ihr werdet Atlantis erleben…«
    Ich biss so hart auf meine Zähne, dass ich schon das Knirschen hörte.
    Wir hatten geschlafen und hätten noch vorsichtiger sein sollen. Jetzt war es zu spät, um sich Vorwürfe zu machen. Die andere Seite hatte uns reingelegt.
    »Deshalb zögerte ich«, erklärte Myxin. »Ich spürte, dass irgend etwas nicht stimmte.«
    Auf dem Kellergang hörten wir schnelle Schritte. Der vierte verließ den Keller.
    »Hättest du mich nicht vorher warnen können?« Meine Stimme klang vorwurfsvoll.
    »Ich konnte es ja selbst nicht fassen. Wir müssen uns eben damit abfinden.«
    Da hatte der kleine Magier leider ein wahres Wort gesprochen. Aber ich ärgerte mich.
    Noch geschah nichts. Ich ging näher an den Engel heran. Er sah tatsächlich so aus wie der echte, nur war dieser aus Stein. Er fühlte sich warm an.
    Als würde Blut durch den Stein fließen.
    Meine erste Erregung hatte sich gelegt. Ich dachte wieder klar und logisch. Angst empfand ich nicht. Wir würden es wohl sicherlich schaffen, eine Tür aufzubrechen, auch wenn sie magisch versiegelt war.
    Schließlich besaß ich noch mein Kreuz.
    Und das wollte ich einsetzen.
    Doch dazu kam es nicht mehr. Bevor ich den Vorsatz, noch
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