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Alptraum in Atlantis

Alptraum in Atlantis

Titel: Alptraum in Atlantis
Autoren: Jason Dark
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vor.«
    »Aber Sie haben einen Namen.«
    »Ja. Ben Trigger.«
    »Fein, Ben. Und man hat Ihnen wirklich nicht gesagt, was Sie zu tun haben?«
    »Nun ja, ich sollte eben dafür sorgen, dass die Gentlemen nicht gestört werden. Und in den Keller durfte auch keiner.«
    »Sie waren nicht unten?« fragte ich.
    »Das walte Hugo. No, lebensmüde bin ich nicht. Und auch nicht vorbestraft.«
    Als ich ihn zweifelnd anschaute, schwächte er ab. »Wenigstens kaum. Aber es liegt nichts an.«
    Myxin und ich tauschten einen Blick. Beide hatten wir wohl den gleichen Gedanken. Der Magier nickte.
    »Okay«, sagte ich. »Ihr Name ist mir bekannt. Deshalb will ich großzügig sein und Sie laufen lassen. Aber kreuzen Sie nicht noch einmal in gewalttätiger Weise unseren Weg. Haben wir uns verstanden, Meister?«
    »Klar doch.«
    Ich reichte ihm meine Hand und half ihm auf die Beine. Schwankend stand er da. Der Blick war noch immer leicht glasig. Dann verschwand er. Myxin und ich blieben zurück.
    »Der Keller scheint noch interessanter zu sein«, bemerkte ich. »Sehen wir ihn uns mal an.«
    Myxin hatte nichts dagegen.
    Die Kellertür fanden wir hinter der Treppe, wo es auch zum Hof ging.
    Den hatten wir uns schon vorher angesehen. Ein mit Unrat überladenes Geviert, mehr nicht. Die Tür war verschlossen. Und sie sah auch ziemlich stabil aus. Da hier das Licht vom Flur mehr als bescheiden war, leuchtete ich mit meiner kleinen Lampe den Rahmen ab.
    »Diese Tür haben sie nachträglich eingebaut«, erklärte ich Myxin. »Sie würde sonst nicht so fest im Rahmen sitzen.« Ich probierte die Klinke. Es war abgeschlossen.
    »Aufbrechen«, sagte der Magier.
    »Schaffst du das nicht?« fragte ich.
    Myxin hob die Schultern. »Du traust mir ja allerhand zu.« Er konzentrierte sich.
    Für wenige Augenblicke sah ich einen hellen Schleier, der sich auf das Türblatt legte. Dann gab es ein schnackendes Geräusch, mit dem das Schloss zurückschwang, und die Tür war offen.
    Ich nickte Myxin zu. »Wer sagt‘s denn? Du bist fast wieder der Alte.«
    Der kleine Magier schüttelte den Kopf. »Nein, noch lange nicht. Du hättest mich in Atlantis erleben sollen.«
    Vielleicht gelingt mir das noch. Es war nur eine gedankliche Antwort. Ich würde einen Teufel tun und Myxin Bescheid sagen. Nein, große Lust hatte ich nicht, eine Reise in die ferne Vergangenheit zu machen. Ich wurde hier gebraucht, und Atlantis konnte mir in gewissem Sinne gestohlen bleiben.
    Zudem waren Myxin und ich dann wirklich Feinde. Er würde das, was sich in der Zukunft abspielte, nicht mehr kennen. Ich tastete nach meinen Waffen.
    Die Standardausrüstung trug ich bei mir. Kreuz und Beretta. Die anderen Dinge lagen im Koffer, und Desteros Schwert befand sich in meiner Wohnung. Ich konnte das Ding ja nicht immer mitschleppen.
    Myxin stand vor mir. Über seine Schulter hinweg schaute ich auf eine Treppe, die in den Keller führte. Normalerweise hätte man einen feuchten, penetranten Geruch erwarten können, das war hier nicht der Fall. Die Luft roch irgendwie sauber und sogar anders, als wären irgendwelche Stoffe verbrannt worden, deren Reste jetzt noch das Kellerverlies schwängerten.
    Ich war mir plötzlich sicher, dass uns etwas anderes erwarten würde als ein alter Kohlenbunker.
    Myxin ging vor.
    Es gab hier auch Licht, und so konnten wir ohne Sorgen die zwar buckeligen, aber sauberen Steinstufen hinunterschreiten und atmeten auf, als wir das Ende der Treppe erreicht hatten.
    Der Gang machte einen Knick. Kurz vor einer ehemals weißen Mauer bog er nach rechts ab, und als wir um die Ecke gingen, da sahen wir die Schrift auf dem Boden.
    Wir blieben stehen. Ich bückte mich, um die Buchstaben besser entziffern zu können. Halblaut murmelte ich den Text.
    »Wenn du als Freund kommst, werden wir dich auch als Freund empfangen. Kommst du als Feind, so wird dich unsere Kraft vernichten.«
    Ich schaute Myxin an. »Was hältst du davon?«
    »Es ist die Warnung der Weisen.«
    »Die aus Atlantis?«
    »Ja.« Ich schaute über die geschriebene Warnung hinweg auf die schwarze Tür. Was lag dahinter?
    »Wir werden es wagen«, sagte ich, machte einen großen Schritt, weil ich nicht in das Geschriebene hineintreten wollte und legte meine Hand auf den runden, golden schimmernden Knauf.
    Ich drehte ihn herum.
    Die Tür war offen.
    Als erster betrat ich den dahinterliegenden Raum. Und damit begann für mich ein Abenteuer, wie es fantastischer und rätselhafter nicht sein konnte…
    ***
    Wieder sah ich
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