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Alpengold (German Edition)

Alpengold (German Edition)

Titel: Alpengold (German Edition)
Autoren: Heiko Grießbach
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Rückspiegel an und nickte.
    „Und der Mann hat mit seinen Kumpels vor Jahren mit diesem Buch und der Karte hier eine Menge Gold gefunden? Das ist wirklich wahr?“, bohrte sie nach.
    „Aber ja! Er stieß auf das Buch und dachte sich, hm, jeder denkt, es ist längst alles Gold in der Mine gefunden worden. Aber wenn jeder es nur denkt und keiner wirklich hinfährt und nachschaut, ist das Gold also noch da.“
    „Das klinkt logisch“, schaltete sich Stefan ein.
    „Und so war es dann auch.“ Mark verstummte kurz, um einen Lkw zu überholen und sprach dann weiter. „ Sie fanden ohne lange Suche Gold und schleppten zwanzig Kilo weg.“
    „Vielleicht ist das ja alles gewesen, was noch dort war“, gab Tina zu bedenken.
    „Nee, keine Angst, da ist noch eine Menge. Das schreibt er auch auf seiner Webseite.“
    „Aber nach ihm und seinen Freunden war keiner mehr dort? Obwohl es nun im Buch steht und auf der Webseite des Typen, das Fernsehen und Zeitungen darüber berichteten?“
    „Es ist wieder so, dass jeder denkt, ist ja eh alles schon weg, was soll ich also da hinfahren. Genau das ist die Trägheit der Menschen.“ Mark grinste nach vorn, er ließ die Straße nicht aus den Augen. „Aber wir setzen uns darüber hinweg und deshalb finden wir Gold.“
    „Also ich wäre schon froh, wenn ich einen schönen Bergkristall finden würde“, sagte Sandra. „Vielleicht noch etwas Granat? Ein schön kristallisierter Almandin oder ein Topas, das wäre was.“
    Tina warf ihr einen undefinierbaren Blick zu. „Was wollt ihr mit dem Geld machen, das ihr für das Gold bekommt?“, fragte sie und stupste Mark an.
    Der antwortete, ohne sich umzudrehen: „Also ich leg‘ es auf die hohe Kante und beende erst einmal mein Studium. Dann gönne ich mir eine Auszeit, vielleicht eine Reise, da kommt mir das Geld sehr gelegen. Und du?“, er boxte leicht nach rechts und erwischte Stefan an der Schulter.
    „Hm. Ich will besser leben, mir was leisten, raus aus dem möblierten Zimmer bei der alten Oma, wo ich wohne. Dann kann ich ohne Geldsorgen mein Studium beenden und mich am GFZ bewerben. Das ist das Deutsche Geoforschungszentrum, da will ich nämlich hin. Du, Sandra?“
    „Ich könnte mir meinen Traum erfüllen und zum Grand Canyon fahren. Vielleicht ein Auslandsstudium aufnehmen und die Geologie dieser Wahnsinnsschlucht untersuchen.“ Sie hatte leise gesprochen, als würden laute Worte den Traum zerstören. Langsam strich sie eine blonde Strähne hinter das Ohr und sah Tina an.
    Tina zuckte die Schultern. „Ich würde endlich leben! Meinen Eltern Geld geben, ausziehen, Reisen. Einfach gut leben.“
    „Ich könnte auch endlich von zu Hause ausziehen“, sprach Jens unaufgefordert. „Ich verstehe mich mit meinem Vater nicht gut und wäre froh, dort wegzukommen. Ich würde mir eine Wohnung suchen, den Führerschein machen, mehr Sport treiben, eine Frau finden ...“, er verstummte, weil sich Tina zu ihm drehte.
    „Sport machen und abnehmen kannst du auch ohne Kohle.“
    Jens wurde rot.
    „Naja, aber dann hätte er eine Motivation“, sagte Sandra schmunzelnd.
    In der Schweiz waren sie so schnell, dass Sandra zweimal nachfragte, ob sie wirklich schon da seien. Links und rechts der Straße türmten sich Berge auf. Als sie auf die Autobahn Neun bogen, ging es rechts nach Lausanne, sie fuhren links, streiften die Außenbezirke von Montreux. Rechterhand erstreckte sich der Genfersee und Jens beugte sich vor und zur Seite, um an Sandra und Tina vorbei einen Blick auf das blaue Wasser zu erhaschen. Schnell wanderte sein Blick zu Tina, die abwesend geradeaus schaute. Ihr langes schwarzes Haar glänzte und bewegte sich, da Stefan sein Fenster einen Spalt offen hatte. Jens studierte ihr Profil, die sanft geschwungene Nase, die vollen Lippen, die bei ihr immer dunkel erschienen, als liefe sie ständig mit Lippenstift herum. Er konnte die Wimpern sehen, die sich nach oben bogen und die Brauen, die sie für seinen Geschmack zu sehr auszupfte. Er fand sie einfach nur wunderschön und stellte sich vor, mit ihr allein zu sein. Mit Sicherheit hatte sie samtig weiche Haut und ...
    Ein Ellenbogenstoß von Sandra riss ihn gewaltsam in die Realität zurück.
    Am späten Nachmittag erreichten sie planmäßig Martigny. Sandra, die sich vorher über Sehenswürdigkeiten ihrer Reise informiert hatte, gab bekannt, dass es hier ein Bernhardinermuseum gäbe. Es stieß auf schwaches Interesse. Vom langen Sitzen taten ihnen die Hinterteile weh. Die
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