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Allie setzt sich durch - Band 3

Titel: Allie setzt sich durch - Band 3
Autoren: Meg Cabot Dagmar Henze Anne Brauner
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zerbrach in tausend Stücke - genau nach Plan, obwohl er so tat, als habe er es aus Versehen fallen lassen.
    »Was ist eigentlich los?«, fragte Rosemarie, während wir über den vereisten Schulhof gingen, um uns am Eingang aufzustellen.
    »Glaubst du, sie hat uns gehört?«, fragte Erica besorgt. »Meinst du, wir kriegen deswegen Ärger? Dabei hat Cheyenne angefangen.«
    »Das kann nicht sein«, erwiderte Caroline. »Vielleicht macht sie sich Sorgen wegen des Eises. Du hast doch gesehen, was Patrick gemacht hat.«
    Ich hatte das komische Gefühl zu wissen, warum Mrs Hunters Klasse - und nur Mrs Hunters Klasse - früher reinmusste. Hatte meine Mom das getan, worum ich sie gebeten hatte, es nicht zu tun? Es fühlte sich an, als hätte ich eine Gabel verschluckt oder so. Meine Mom hatte Mrs Hunter angerufen. Sie hatte wirklich meine Lehrerin angerufen. Ich wusste es. Ich wusste es einfach. Und Mrs Hunter würde jetzt die ganze Geschichte vor allen ausbreiten!
    Moment … Mrs Hunter würde nichts sagen. Als Stuarts Mom angerufen hat - und ich war mir ziemlich sicher, dass sie es gewesen ist -, hatte Mrs Hunter auch nichts gesagt. Sie hatte nicht gesagt: »Das Kuss-Spiel muss aufhören, weil Stuarts Mutter angerufen hat.«
    Vielleicht ging es doch gut. Vielleicht würde ich doch nicht
von allen Mädchen in unserer Klasse (von meinen Freundinnen abgesehen) gekillt werden. Vielleicht … Oh Mann, wem wollte ich hier was vormachen? Ich war erledigt.
    Wir stellten uns in einer Zweierreihe auf, wie Mrs Hunter es jeden Morgen von uns verlangte, damit wir so ins Schulgebäude gehen konnten, wenn es klingelte. Nur … es hatte nicht geklingelt. Mrs Hunter stand vor uns und sah empörter aus als je zuvor. Alle dachten, es wäre wegen Patrick und dem Stück Eis. Jetzt war Patrick knallrot im Gesicht, sogar noch schlimmer als eben bei Cheyenne. Mrs Hunter ließ den Blick über unsere Reihen wandern, um sich zu vergewissern, dass alle da waren.
    Dann sagte sie mit ihrer eisigsten Stimme: »Folgt mir, bitte. Wenn wir drin sind, hängt eure Jacken und Mützen leise auf und setzt euch hin.«
    Es war überdeutlich, dass Mrs Hunters Klasse in Schwierigkeiten war. In großen Schwierigkeiten. Wir folgten Mrs Hunter ins warme Schulgebäude und waren uns sehr bewusst, dass die anderen Klassen noch draußen waren, uns beobachteten und über uns redeten. Noch immer hatte es nicht zum ersten Mal geklingelt und sie waren alle im Freien, konnten spielen, während wir nach drinnen gehen mussten, um … Ja, was? Um bestraft zu werden? Wir hatten keine Ahnung, doch alle wussten, dass nichts Gutes bevorstand.
    Keiner wagte zu reden. Wir gingen in Raum 209, zogen Jacken und Mützen aus, Handschuhe und Schals, und gingen
zu unseren Plätzen, so wie Mrs Hunter es befohlen hatte. Keiner sagte ein Wort. Joey Fields wollte etwas wie »Arf« zu mir sagen. Aber als ich ihn warnend ansah, gab er Ruhe. Ich weiß nicht, wie es den anderen ging, aber ich hatte das Gefühl, als hätte sich mein Frühstück - Haferbrei - zu einem kleinen, festen Ball in meinem Magen zusammengeballt.
    Statt zu ihrem Pult zu gehen und sich ihren Unterrichtsplan für diesen Tag anzuschauen, wie sie es sonst tat, holte Mrs Hunter den Hocker, den sie sonst zum Vorlesen benutzte, nahm ihn mit nach vorne und setzte sich hin. Dann schaute sie uns nur an. Was sie sah, schien ihr aber nicht besonders zu gefallen. Sie guckte uns an, als wären wir Maden, die aus einem Schädel krochen, wie auf einem von Stuart Maxwells Bildern.
    »Gestern Abend«, begann Mrs Hunter, als sie unsere ungeteilte Aufmerksamkeit hatte, »erhielt ich einen außerordentlich verstörenden Eltern-Anruf.«
    Oh, nein! Meine Mom hatte es getan! Und das, obwohl ich sie darum gebeten hatte, es nicht zu tun!
    Am liebsten hätte ich mein Gesicht in den Händen vergraben. Aber das ging nicht, weil sonst jeder gewusst hätte, dass meine Eltern angerufen hatten. Ich versuchte also, stattdessen ganz still zu sitzen, stur geradeaus zu gucken und so zu tun, als fände ich hochinteressant, worüber Mrs Hunter gerade redete.
    Innerlich aber flippte ich fast aus. Das war’s. Gleich würde ich mein Frühstück voll übers Pult kotzen. Und danach würde
ich nach Kanada auswandern. Weil ich mich nie wieder in der Pinienpark-Schule blicken lassen konnte.
    Ich betete: Bitte sagen Sie meinen Namen nicht, bitte sagen Sie meinen Namen nicht, bitte sagen Sie meinen Namen nicht. Wenn Sie jemals fanden, es sei eine Freude, mich in der Klasse
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