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Allie setzt sich durch - Band 3

Titel: Allie setzt sich durch - Band 3
Autoren: Meg Cabot Dagmar Henze Anne Brauner
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abbrach und damit Leute bewarf. Damit beschäftigten sich die Jungen an der Pinienpark-Schule, wenn der Boden gefroren war. Deshalb hatte ich Cheyennes volle Aufmerksamkeit, sobald ich den Schulhof betrat.

    »Hallo? Seht mal her«, rief Cheyenne, kaum dass ich Kevins Hand an der Kletterspinne losgelassen hatte (die völlig vereist war. Kein Kindergartenkind durfte darauf klettern). »Baby Finkle wagt sich in die Schule!«
    Ich schob das Kinn vor, obwohl ich beim Anblick ihres Aufzugs in Minirock, Strumpfhose und den hochhackigen Stiefeln mit hohen Absätzen schlimme Magenschmerzen bekam. Die wurden auch nicht besser, als ich bemerkte, dass auch Marianne, Dominique, Shamira, Rosie und sogar die schüchterne Elizabeth ihre Eltern überredet hatten, ihnen genau solche Stiefel zu kaufen, wie Cheyenne sie hatte. Alle trugen solche Stiefel! Ihre Absätze machten Klick-Klack, als sie über den eisglatten Schulhof auf uns zukamen.
    Als ich auf meine Schneestiefel hinuntersah, fühlte ich mich genau so, wie Cheyenne mich immer darstellte: ein bisschen kindisch. In Cheyenne-Stiefeln hätte ich aber Kevin nicht in die Schule bringen können, ohne auszurutschen.
    »Cheyenne!«, rief Erica, als wir auf die Mädchen zugingen. »Warum hältst du nicht …«
    Cheyenne sah Erica mit hochgezogenen Augenbrauen an. Erica sagte nur selten etwas Gemeines. Sie bemühte sich vielmehr immer darum, dass alle miteinander klarkamen. Heute jedoch überraschte Erica mich, Cheyenne und all die anderen, die zuschauten.
    »Cheyenne, warum hältst du nicht einfach die Klappe, du Großmaul! «, schrie Erica plötzlich los.

    »Yeah!«, rief Sophie. »Großmaul O’Malley!«
    »GROSSMAUL O’MALLEY!«, brüllte Caroline.
    Cheyenne war sprachlos vor Staunen, dass sie Großmaul O’Malley genannt wurde. Erst recht, als Rosemarie, die in der Nähe stand, anfing zu lachen.
    »Großmaul O’Malley«, sagte Rosemarie. »Das trifft den Nagel auf den Kopf.«
    Cheyenne wurde knallrot.
    »Ich bin kein Großmaul«, antwortete Cheyenne.
    »Äh, Entschuldigung«, sagte Rosemarie, »aber das bist du sehr wohl.«
    »Wenn ich ein Riesenbaby bin, Cheyenne, bist du ein Großmaul«, sagte ich, während ich vor Liebe zu meinen Freundinnen beinahe platzte. Die halfen mir tatsächlich, mich gegen dieses Mädchen zu wehren, das mich schon so lange ärgerte.
    »Du bist ja wirklich ein Riesenbaby«, sagte Cheyenne, mittlerweile dunkelrot im Gesicht. »Aber ich bin kein Großmaul!«
    Wow. Wieso hatte ich nicht eher gemerkt, dass Cheyenne groß darin war, andere zu beschimpfen, aber nicht so gut einstecken konnte, wie sie austeilte? Einfach genial, dass Erica das herausgefunden hatte!
    »Großmaul, Großmaul«, sang Erica. Das Ganze machte ihr irgendwie Spaß. Zu Hause hatte sie das täglich vor Augen, wenn ihr Bruder und ihre Schwester einander (und manchmal auch sie) nervten. Sie wusste, wie es ging. »Großmaul O’Malley!«

    »Schnauze!« Cheyennes Gesicht war jetzt so rot wie eine Tomate. In ihren Augen standen Tränen. »Ich hasse euch!«
    Marianne, Dominique und die anderen Mädchen aus unserer Klasse wussten nicht, was sie machen sollten. Erst hatten sie gekichert, weil es ziemlich witzig war, jemanden Großmaul zu nennen. Doch als Cheyenne anfing zu weinen, erstarb das Gekicher. Trotzdem machte sich keine für Cheyenne stark. Keins der Mädchen sagte: »Hey! Sie ist kein Großmaul!«
    Schätzungsweise lag das daran, dass die anderen Cheyenne auch für ein Großmaul hielten. Außerdem hatten sie wahrscheinlich begriffen, dass es morgen eine von ihnen treffen konnte, die von Cheyenne als Riesenbaby oder als etwas Schlimmeres beschimpft wurde, und das nur, weil sie etwas nicht getan hatte, was sie ihnen befohlen hatte.
    Auf einmal ertönte aus der Nähe des Flaggenmasts ein Pfiff. Wir drehten uns um, weil wir nicht wussten, was das zu bedeuten hatte. An der Pinienpark-Schule klingelte es normalerweise. Wir entdeckten Mrs Hunter, die in ihrem dunkelgrünen Wintermantel mit Fellimitat-Kragen am Flaggenmast stand.
    »Raum zwei null neun.« Sie legte ihre Hände an den Mund und rief in unsere Richtung: »Stellt euch sofort auf!«
    Wir starrten sie alle an. Es hatte noch nicht mal zum ersten Mal geklingelt. Was redete sie da?
    » Jetzt sofort! «, rief Mrs Hunter. »Patrick Day, lass auf der Stelle das Eisstück fallen und stell dich an!«
    Patrick Day ließ das Eisstück fallen, das er mit viel Mühe in
einer Länge von einem halben Meter vom Bürgersteig gelöst hatte. Es
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