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Allie setzt sich durch - Band 3

Titel: Allie setzt sich durch - Band 3
Autoren: Meg Cabot Dagmar Henze Anne Brauner
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saß einfach nur da und hatte den Blick auf ihre Schuhe gerichtet. Keiner redete mit ihr und sie redete auch mit niemandem.
    »Ohhhh«, sagte Sophie. »Die Arme.«
    »Sollen wir sie fragen, ob sie mitspielen will?«, wollte Erica von uns wissen.
    »Das würde Mrs Hunter sich wünschen«, sagte ich. Da war ich mir sicher.
    »Sollen wir sie fragen, ob sie mit uns ›Königinnen‹ spielen will?«, fragte Caroline, als würde sie das für keine gute Idee halten.
    »Also«, sagte ich. »Talent hat sie ja.«
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Caroline.
    »Weil es auf ihrem T-Shirt steht«, sagte ich.
    »So ein T-Shirt kann doch jeder kaufen«, wandte Caroline intelligent ein.
    »Stimmt«, sagte ich. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. »Aber die meisten Leute würden nicht mit so einem T-Shirt rumlaufen, wenn sie nicht wirklich begabt wären.«

    »Das stimmt sicher«, sagte Sophie. »Wer will schon mit einer fetten Lüge auf der Brust herumlaufen?«
    Caroline sah Erica an. »Du hast den ganzen Morgen neben ihr gesessen. Glaubst du, es würde ihr gefallen, ›Königinnen‹ zu spielen?«
    Erica zuckte mit den Schultern. »Das möchten doch alle, oder? Außer … Rosemarie.«
    Das stimmte auch wieder.
    »Na gut«, sagte Caroline und zuckte ebenfalls mit den Schultern. »Dann müssen wir sie wohl fragen. Kommt mit!«
    Wir gingen gemeinsam auf die auf der Schaukel sitzenden Cheyenne zu und sagten »Hallo!« und »Hi, Cheyenne!« und »Möchtest du mit uns spielen?«
    Zu meiner Überraschung hob Cheyenne nicht etwa dankbar den Kopf und sagte: »Oh, danke, nett, dass ihr gekommen seid, weil sonst noch niemand auf dem ganzen Schulhof mit mir geredet hat«, wie ich es erwartet hatte, sondern sie sagte kühl: »Das kommt drauf an. Was spielt ihr denn?«
    »Wir spielen oft ein Spiel, das wir ›Königinnen‹ nennen«, erklärte Caroline.
    Da sie auf unserer Schule die Beste in Rechtschreibung ist, überlassen wir ihr immer das Reden.
    »Wir tun so, als wären wir vier Königinnen und ein böser Kriegsherr will Sophie zwingen, ihn zu heiraten. Sie will ihn aber nicht heiraten, weil ihr Herz einem anderen gehört, nämlich Peter Jacobs - das ist der da drüben mit der grünen Jacke,
der Kickball spielt.« Hilfsbereit zeigte Caroline auf Peter. »Er ist in der Vierten von Mrs Danielson, in unserer Parallelklasse.«
    »Also echt, Leute!«, quiekte Sophie, die vor Verlegenheit rot wurde. Aber sie stand auch gern im Mittelpunkt, das war offensichtlich.
    »Deshalb müssen wir mit Schwertern, Knüppeln und siedendheißem Öl und so gegen ihn kämpfen«, fuhr Caroline fort. »Wir spielen in diesem coolen Gebüsch da drüben.« Caroline zeigte auf unsere geheime Festung, wo wir immer ›Königinnen‹ spielten. »Also, du kannst mitkommen und mit uns spielen, wenn du willst.«
    Cheyenne schaute in die Richtung, in die Caroline zeigte. Dann lächelte sie freundlich und sagte, ohne von der Schaukel aufzustehen: »Nein, danke. Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, ob ihr es noch nicht gemerkt habt, aber wir sind in der vierten Klasse. Findet ihr nicht, dass wir ein bisschen zu alt sind für so kindische Spiele, wo man so tut, als ob?«
    Ich war so geschockt, dass ich nicht wusste, was ich sagen oder machen sollte. Ich konnte es nicht fassen, dass sie gesagt hatte, unser Spiel sei kindisch. Ich blieb einfach da stehen und starrte sie an, bis ich eine Hand auf meinem Arm spürte und Caroline sagen hörte: »Tja, es tut mir sehr leid, dass du das findest. Wir gehen jetzt. Tschüs.« Dann merkte ich, wie Caroline mich wegzog.
    »Oje, oje«, sagte Sophie immer wieder, während Caroline
uns drei von den Schaukeln wegzog. »Hast du gehört, was sie gesagt hat? Hast du das gehört? Sie hat es nicht nur so dahin gesagt. Sie meint das ernst!«
    »Meint sie nicht«, sagte Erica, weil Erica nie glauben kann, dass jemand etwas Gemeines sagt. »Vielleicht war es nur ein Missverständnis, weil sie aus einem fremden Land kommt. Wieso würde sie sonst so was Gemeines sagen?«
    »Klar hat sie es ernst gemeint«, sagte Caroline. Ich hatte sie noch nie so wütend gesehen. Aus ihren Ohren rauchte es fast, so sauer war sie. Sie stampfte zum Gebüsch, das den geheimen Eingang zu unserer »privaten Festung« verbarg, in der wir »Königinnen« spielten. »Nur weil wir unsere selbst erfundenen Spiele spielen statt irgendwas, was sie toll findet. Anscheinend findet sie es sowiso am tollsten, bloß dazusitzen und in die Gegend zu glotzen.«
    »Na ja …« Erica
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