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Allie setzt sich durch - Band 3

Titel: Allie setzt sich durch - Band 3
Autoren: Meg Cabot Dagmar Henze Anne Brauner
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die Tiere mit voller Absicht schlecht behandeln). Ich wollte ihr noch eine Chance geben - und zwar direkt nach dem Mittagessen.
    Ich lud Rosemarie, Caroline, Sophie und Erica zu mir zum Mittagessen ein, vor allem weil ich ihnen Dance Party America zeigen wollte, aber auch weil sie sehen sollten, wie groß Maunzi geworden war.
    Mom hat nichts dagegen, wenn ich Freunde zum Mittagessen
mitbringe, ohne vorher Bescheid zu sagen, weil ich mittlerweile selbst Mittagessen machen kann. Außerdem kauft sie für diesen Fall immer mehr Lebensmittel ein. Und wenn meine Mom mal nicht genug Würstchen zu Hause hat (Hotdogs aus der Mikrowelle sind ein echter Hit bei meinen Freundinnen), können wir zu Erica gehen, weil Mrs Harrington immer tonnenweise Essen zu Hause hat, da Erica einen Bruder im Teenageralter hat. Ich war einmal dabei, als John hintereinander acht Apfelsinen gegessen hat, ohne überhaupt zu merken, was er da tat. Wahrscheinlich hätte er auch nicht aufgehört, aber seine Mutter gab ihm keine Orangen mehr, weil sie befürchtete, ihm würde sonst schlecht.
    Aber als wir am ersten Schultag nach den Ferien zu mir kamen, konnte ich meinen Freunden doch nicht Dance Party America zeigen, weil mein Onkel Jay im Fernsehzimmer auf dem Sofa lag. Er hatte sich in eine Decke gewickelt und glotzte einen Nachrichtensender, der rund um die Uhr sendet. Wir Kinder dürfen tagsüber nicht fernsehen, aber Onkel Jay kennt das Passwort für die Kindersicherung, die Mom installiert hat. Wir Kinder kennen es auch und haben es Onkel Jay verraten, was er aber niemandem sagen darf.
    »Was machst du denn hier?«, fragte ich ihn.
    Onkel Jay wohnt normalerweise auf dem Gelände der Universität, an der er studiert.
    »Hallo«, sagte Onkel Jay und verringerte die Lautstärke mit der Fernbedienung. »Das ist ja eine nette Begrüßung.«

    »Hallo, Mr Finkle«, sagte Caroline.
    Caroline ist Erwachsenen gegenüber nicht besonders schüchtern. Das liegt an ihrer internationalen Erziehung als Tochter eines Professors für Ostasienkunde. Mein Dad lehrt nur Informatik.
    »Geht es Ihnen nicht gut?«
    »Bitte«, sagte Onkel Jay, ohne vom Sofa aufzustehen. »Nennt mich Jay. Mr Finkle war mein Vater. Und ja, mir geht es nicht gut.«
    »Ist Ihr Zeh gebrochen?«, fragte Sophie und zeigte ihm ihren Stiefel mit Klettverschluss. »Meiner auch.«
    »Mein Zeh ist nicht gebrochen«, sagte Onkel Jay. Er hob nicht einmal den Kopf vom Sofakissen. »Ich wünschte, das wäre alles, was ich hätte.«
    »Haben Sie die Grippe?«, fragte Erica. »Meine Schwester Missy hat es letzte Woche in Florida erwischt. Sie hat drei Tage ununterbrochen gebrochen.«
    »Mich hat es auch erwischt«, antwortete Onkel Jay, »aber es handelt sich nicht um einen Virus. Etwas in mir ist tatsächlich gebrochen, aber es ist nicht mein Zeh. Ich leide an gebrochenem Herzen.«
    Mittlerweile hatte Kevin sich endlich aus seinem Schneeanzug geschält und kam dazu. Er schaute von oben auf Onkel Jay auf dem Sofa hinab und fragte: »Musst du sterben?«
    »Der Tod ist unausweichlich«, antwortete Onkel Jay.
    Auch Mark war jetzt ins Fernsehzimmer gekommen. Er
schaute auf Onkel Jay hinunter und fragte: »Kann ich deine Xbox-Spielkonsole haben, wenn du tot bist?«
    »Mark!«, rief ich aus.
    Jungen können manchmal schrecklich blöd und furchtbar gedankenlos sein. Das ist eine Regel.
    »Klar kannst du die haben«, sagte Onkel Jay und tätschelte Mark die Hand. »Da, wo ich hingehe, werde ich sie nicht mehr brauchen.«
    »Jay.« Die Stimme meiner Mutter kam aus ihrem Büro, das direkt neben der Waschküche liegt. »Sei nicht so melodramatisch! Kinder, lasst Jay in Ruhe. Er hat einen schlechten Tag. Seine Freundin hat mit ihm Schluss gemacht. Das ist alles.«

Regel Nummer 5
    Nur weil etwas beliebt ist, muss es noch lange nicht gut sein
    Ich war schockiert, dass Harmony, die Freundin von Onkel Jay, mit ihm Schluss gemacht hatte und dass Onkel Jay in seiner Verzweiflung darüber nicht in seine Wohnung zurückkehren konnte. Denn dort hatte sie mit ihm Schluss gemacht. Er war sicher, der Anblick der Wohnung würde ihm den Rest geben. Stattdessen musste er ausgerechnet auf unserem Sofa liegen, Nachrichten gucken und Popcorn aus der Mikrowelle essen.
    »Aber wer füttert dann Wang Ba?«
    Das war das Erste, was ich zu ihm sagte. Vielleicht war das auch nicht besonders mitfühlend. Doch wenn du eine Schildkröte aus einem China-Restaurant gerettet hättest, wo sie ihrem sicheren Tod entgegensah, und dein Onkel
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