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Allie kommt gross raus Band 4

Titel: Allie kommt gross raus Band 4
Autoren: Meg Cabot
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Caroline. »Mehr ist da nicht dran.«
    Sophie ballte die Hände zu Fäusten, rollte mit den Augen und schrie: »Ich bin der Star in diesem Stück, Allie! Ich! Nicht du! Kann sich das mal jemand merken? Argh, ich hasse dich!«
    Sophie hatte das Pech, dass bei den letzten gebrüllten Sätzen Mrs Hunter direkt hinter ihr stand. Unsere Lehrerin war nach oben gekommen, um nachzusehen, worum es bei diesem Geschrei ging.

    Mrs Hunter sah völlig schockiert aus und rief: »Sophie Abramowitz! Komm mit mir in den Flur, bitte.«
    Sophie bereute ihren Wutanfall sofort, als sie Mrs Hunters Stimme hörte. Ihre Wangen wurden knallrot und Tränen stiegen ihr in die Augen, als sie langsam die Bühne hinabkletterte und mit Mrs Hunter die Turnhalle verließ.
    »Das ist alles meine Schuld«, sagte ich mit Blick auf meine Sneakers. Meine Kehle war wie zugeschnürt.
    »Das stimmt nicht«, protestierte Erica, die immer versucht, das Gute zu sehen. »Sophie hat das bestimmt nur gesagt, weil sie wegen der wichtigen Aufführung heute Abend mega-nervös ist. Mrs Hunter nimmt sie sich zur Brust und dann ist alles wieder gut. Wart’s nur ab.«
    So war es aber nicht. Denn als Sophie von ihrem Gespräch mit Mrs Hunter zurückkehrte, weinte sie hemmungslos.
    »M-Mrs Hun-ter«, stammelte sie und wischte sich mit den Handgelenken die Tränen ab, »Mrs Hunter sagt, ich … ich d-darf Prinzessin Penelope h-heute Abend nicht … nicht spielen!«

Regel Nummer 12
    Wenn du weißt, was getan werden muss, dann tu es

    Jetzt hing alles von mir ab. Ich hatte immer schon gewusst, dass es am Schluss so kommen würde. Mrs Hunter musste sich keine Sorgen machen. Ich stand bereit. Ich kannte den Text von Prinzessin Penelope auswendig, und wusste auch, was sie in den einzelnen Szenen tun musste. Ich war bestens darauf vorbereitet, die Rolle zu übernehmen. Ich hatte sogar ein Kostüm dafür - mein goldenes Blumenmädchen-Kleid. Ich konnte meine schwarzen Lackschuhe dazu tragen (wenn sie noch passten … ich hatte sie eine Weile nicht angehabt).
    Natürlich stellte sich noch die minder wichtige Frage, wer dann die böse Königin spielen sollte. Doch sogar dafür hatte ich die Antwort parat: Mrs Hunter selbstverständlich. Mrs Hunter konnte selbst die böse Königin spielen. Es gab keinen Grund, warum sie es nicht tun sollte. Sie hatte während der Aufführung ansonsten nichts zu tun - außer herumzulaufen und sicherzustellen, dass wir unsere Requisiten dabei hatten, zum Beispiel Erica ihren Stoffbeutel und so. Außerdem achtete
sie darauf, dass wir rechtzeitig auf die Bühne gingen und den Vorhang zum richtigen Zeitpunkt öffneten und schlossen. Doch das konnte alles auch Mrs Jenkins erledigen. Schließlich war sie nur die Direktorin.
    Aber ja, ich hatte Mitleid mit Sophie. Selbstverständlich tat sie mir leid. Sie hatte sich jedoch ihr eigenes Grab gegraben, als sie sich etwas darauf einbildete, ein Promi zu sein. Meine Mutter ist der Star im Lokalfernsehen, aber hatte ich mir darauf etwa was eingebildet? War ich mega bestimmend geworden und hatte meinen Freundinnen an den Kopf geworfen, dass ich sie hasste? Keineswegs. Sophie konnte niemandem einen Vorwurf machen, außer sich selbst.
    »Hat Mrs Hunter dich denn schon gefragt, ob du Sophies Rolle übernehmen willst?«, fragte Mom an diesem Tag beim Mittagessen. Ich hatte ihr mein goldenes BlumenmädchenKleid runtergebracht, damit sie es bügelte, und ihr versichert, dass ich es am Abend zum Tag der Offenen Tür brauchen würde.
    »Hm«, antwortete ich. »Nicht in aller Form. Aber ich bin sicher, dass sie es tun wird.«
    »Ach, Liebes.« Mom nahm mir das Kleid ab. »Wenn sie dich nicht gefragt hat, solltest du dir wirklich keine großen Hoffnungen machen, finde ich.«
    »Aber Mom«, erwiderte ich. »Wen soll sie denn sonst fragen? Cheyenne hat in letzter Zeit lausig gespielt. Niemals wird Mrs Hunter sie bitten, die Rolle der Prinzessin zu übernehmen.
Und ich bin die nächstbeste Schauspielerin in unserer Klasse. Nicht dass ich damit angeben wollte, aber so ist es eben.«
    »Sie ist wirklich gut, Mom«, sagte Kevin, der gerade in der Küche ein Stück Toast aß. »Du hättest sie sehen sollen. Sie hat’s voll gebracht.«
    »Tja, dann kann ich nur hoffen, dass du recht hast«, sagte meine Mutter. »Es ist so schrecklich mitanzusehen, wenn du enttäuscht bist. Außerdem hat sich dein Vater so darauf gefreut, dich in seinem Dracula-Umhang zu sehen.«
    »So wird es noch viel besser«, beruhigte ich sie. »Glaub
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