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Alles oder nichts

Alles oder nichts

Titel: Alles oder nichts
Autoren: A. A. Fair
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plötzlichen Milde.
    »Selbstverständlich.«
    »Du bist doch ein Schatz. Du treibst die tollsten Dinge. Warte einen Augenblick.« Sie drehte sich ungestüm um und walzte förmlich aus dem Zimmer.
    Wieder hatte ich eine Zeitlang Ruhe, dann beugte sich eine weißgekleidete Schwester über mich. »Wie fühlen Sie sich?« fragte sie gedämpft in freundlichem Ton.
    »Als hätte man einen Hektoliter Mokka in mich hineingepumpt.«
    Sie griff nach meinem Handgelenk, fühlte den Puls, nickte dann, schob mir eine Tablette zwischen die Lippen und hielt ein Glas Wasser an meinen Mund.
    »Schlucken Sie das«, forderte sie mich auf.
    Nachdem ich die Tablette eingenommen hatte, sagte sie: »Den Kaffee bekamen Sie auf Anordnung von Inspektor Lisman eingeflößt. Er bestand darauf, daß Sie unbedingt so weit zu Bewußtsein gebracht werden müßten, um aussagen zu können. Sie werden sich für einige Zeit nicht sehr wohl fühlen, aber das geht vorüber.«
    Ihre Worte trösteten mich wenig. Im Augenblick fühlte ich mich ziemlich hilflos und hatte das Empfinden, als ob die Zeit dahinrase und es schon zu spät für alles sei, was ich noch tun oder sagen wollte.
    »Wo ist denn Lisman jetzt, wenn er mich so dringend sprechen wollte?«
    »Ich weiß es nicht, Mr. Lam. Der Arzt ist hinausgegangen, um dem Inspektor zu sagen, daß Sie jetzt wach genug seien, um vernommen zu werden. Zuerst hatte er es furchtbar eilig, aber...«
    Ungestüm wurde die Tür aufgestoßen. Es war Bertha. »Du wirst noch eine Weile auf Lisman warten müssen, Donald. Dr. Gelderfield ist plötzlich völlig zusammengebrochen und legt im Nebenzimmer ein vollständiges Geständnis ab. Lisman hat deinen Arzt als Zeugen gerufen und eine Schwester, die stenographieren kann, schreibt alles mit.«
    »Das ist gut. Aber schrei mich nicht so an, Bertha. Ich zittere am ganzen Körper vor Nervosität. Gelderfield packt also aus?«
    »Wahrscheinlich wußtest du es schon längst?« stichelte Bertha schon wieder sarkastisch.
    »Nein, ich habe es eben nicht gewußt und bin zu spät dahintergekommen. Fast wäre ich dabei draufgegangen. Aber verrate das bloß keinem Menschen.«
    »Warum nicht?«
    »Es soll niemand erfahren, wie dämlich ich mich angestellt habe. Ich habe meinen Kopf voreilig hingehalten. Das ist immer gefährlich.«
    »Wieso hast du deinen Kopf hingehalten?«
    »Ich habe Dr. Gelderfield darauf aufmerksam gemacht, daß Dr. Devarest am Abend vor seinem Tode noch einen Patienten aufgesucht haben muß, über den er in seinem Notizbuch nichts vermerkt hatte.«
    »Was brachte dich auf diesen Gedanken?«
    »Es konnte gar nicht anders sein, denn ich war fest davon überzeugt, daß er nicht in seiner Garage getötet wurde.«
    »Aber irgend etwas muß dich doch auf diese Spur gebracht haben.«
    »Überlege doch mal selbst, Bertha. Dr. Devarest konnte nicht in die Garage gehen und die Tür selbst hinter sich schließen. Mein Experiment hat ergeben, daß die Tür auch nicht vom Sturm geschlossen worden sein konnte. Also mußte jemand die Tür hinter ihm geschlossen haben. Wenn du dir das einmal vor Augen hältst, dann ergibt sich doch eindeutig, daß Devarest bereits tot war, als das Garagentor geschlossen wurde.«
    »Donald, du solltest vielleicht doch nicht soviel sprechen«, unterbrach mich Bertha besänftigend. »Schließlich bist du...«
    »Ich will aber reden, ich muß jetzt einfach reden«, schnitt ich ihr das Wort ab. »Der Mord kann nur auf folgende Weise begangen worden sein: Der Mörder hat Dr. Devarest betäubt und dann dem tödlichen Kohlenoxyd ausgesetzt. Er brachte die Leiche in Devarests Garage und täuschte den Unfall oder Selbstmord vor. Ich habe ständig darüber nachgedacht, wer ihn durch einen eiligen Anruf als angeblicher Patient in eine Falle gelockt haben kann. Aber Devarest hat immer seine Patientenbesuche in seinem Notizbuch notiert, damit seine Sekretärin die Unterlagen für die Rechnungen hatte. Ich war ein verdammter Narr, daß ich nicht gleich auf den Richtigen gekommen bin.«
    »Du meinst Gelderfield?«
    »Natürlich, Gelderfield! Dr. Devarest behandelte Gelderfields Vater, trug diese Besuche aber nicht in sein Notizbuch ein, weil er dafür keine Rechnungen ausstellte, da Dr. Gelderfield ein Kollege von ihm war.«
    »Jetzt genügt es aber, Donald. Du regst dich zu sehr auf und mußt dich erholen, damit du wieder zu Kräften kommst. Du hast eine gehörige Portion Gift geschluckt«, redete Bertha mir gut zu.
    Ich ging darauf aber nicht ein und sprach
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