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Alles nach Plan

Alles nach Plan

Titel: Alles nach Plan
Autoren: B. G. Thomas
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Anstand, beschämt auszusehen.
    Gavin trat um Gabe herum, nah an Curtis heran und flüsterte: »Ich wollte nur einen Kuss, Curtis. Weißt du, wie lange es her ist, seit mich ein Mann geküsst hat?«
    Plötzlich wechselte der verlegene Ausdruck zu… was? Wut? »Du musstest geküsst werden?«, platzte Curtis heraus. Eine plötzliche Stille breitete sich im Raum aus. »Du meinst, Preston hat dich nicht geküsst? Oder der ach so männliche Bobby Brubaker? Nicht mal dieses Kind Blue? Na dann, prima. Ich übernehme den Rest. Warum dich nicht küssen?«
    Dann griff er, wie Gabe es getan hatte, nach Gavins Schultern (allerdings um einiges forscher) und senkte (so schnell!) seinen Kopf, um ihn zu küssen.
    Wie bei Gabe war auch dies kein einfaches Küsschen. Es war hart, Curtis' Lippen pressten sich auf seine, ein leichtes Öffnen und dann – Gott! – die Berührung ihrer Zungen und Gavins Welt wurde auf den Kopf gestellt. Ebenso plötzlich, wie der Kuss begonnen hatte, und mit einem heftigen Keuchen wurde Gavin zurückgestoßen, sodass er beinahe auf dem Boden gelandet wäre.
    Curtis sah beschämt aus. »Oh! Oh Gott. Oh, Gav.« Curtis' Augen waren vor Überraschung geweitet. »Ich… ich… es tut mir so leid!« Hektisch sah er sich um und Dutzende geschockte Augenpaare starrten zurück. »Gav! Es tut mir so, so leid.« Damit wirbelte er herum und rannte es aus dem Raum.
    »Oh Scheiße«, sagte Gabe. »Und du behauptest, er wäre hetero?«
    Gavin konnte nicht antworten. Er konnte nicht atmen. Der Raum drehte sich. Curtis hatte ihn geküsst! Curtis hatte ihn endlich, endlich geküsst.
    »Also, Kumpel«, sagte Gabe. »Du willst doch nicht einfach nur da stehenbleiben, oder?«
    »W… was?«, fragte Gavin und wandte sich zitternd an Gabe.
    »So sehr ich es auch hasse, das zu sagen, aber: Hol ihn dir!«
    »Ich… ich…« Er wusste nicht, was er sagen sollte. Er sah in die Richtung, in die Curtis verschwunden war, und dann zurück zu Gabe. Der charmante Gabe, der so nett zu ihm gewesen war. Der charmante Gabe, der nicht Curtis war. »Es tut mir leid.«
    Lächelnd schüttelte Gabe den Kopf. »Lauf ihm nach.«
    Gavin nickte und rannte seinem Freund hinterher.

Kapitel 6
    Curtis hatte den Wagen gestartet und war schon halb über den Parkplatz gefahren, als er feststellte, dass er Gavin ohne eine Möglichkeit, nach Hause zu kommen, zurücklassen würde.
    Gut. Jetzt muss er bei Gabriel bleiben. Das ist eine gute Sache. Richtig?
    Sicher. Natürlich ist es das. Es ist toll, dass du dich zum Trottel gemacht, Gavin wahrscheinlich für immer verscheucht und in eine Beziehung mit deinem Kollegen getrieben hast.
    Was hab ich denn getan?
    Du hast ihn geküsst, mein Lieber. Du hast ihn endlich geküsst.
    Und dieser Kuss hatte seine Welt auf den Kopf gestellt. Es war genau so gewesen, wie er sich einen Kuss immer vorgestellt hatte. Nein. Mehr als das. Als er Gavin geküsst hatte, hatte es sich angefühlt, als hätte die Erdanziehungskraft zu existieren aufgehört. Als wäre er geschwebt. Als wäre Strom durch seinen Körper geflossen. Noch immer hatte er eine Gänsehaut. Ein Schauder überlief ihn.
    Oh mein Gott! Was passiert nur mit mir?
    Du bist verliebt.
    Curtis schnappte nach Luft und wäre beinahe gegen ein Auto am Rand des Parkplatzes gefahren.
    Ich bin nicht schwul. Tränen sammelten sich in seinen Augen. Oder doch?
    Du bist auf jeden Fall schwul, wenn es um Gavin geht.
    Jemand klopfte an sein Fenster und Curtis schrie erschrocken auf. Er sah nach draußen. Es war Gav. Für einen Augenblick war Curtis wie erstarrt, unfähig, sich zu bewegen oder auch nur ein Wort zu sagen. Unfähig zu denken.
    Gavin beugte sich näher an das Fenster heran. »Curtis?«
    Irgendwie fand Curtis den Knopf, um das Fenster nach unten zu lassen, auch wenn er noch immer nichts sagen konnte. Eisig kalte Luft strömte ins Auto.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Gavin mit besorgter Stimme.
    Curtis' Kopf schoss vor, gleichzeitig griff er nach Gavin und küsste ihn. Erneut schien das Universum verrücktzuspielen. Oben war unten und links war rechts. Er stöhnte in Gavins Mund. Gavins schönen, wundervollen Mund. Er öffnete seine Lippen, leckte über Gavs und bat um Einlass.
    Gav ließ ihn ein. Feuerwerk. Zusammenschlagende Wellen. Vulkanausbrüche.
    Er zog sich zurück und sah in Gavs Augen, in denen Verwunderung, Schock und, ja, Liebe, standen. »Steig ein«, presste er hervor.
    Nur eine Sekunde später saß Gavin im Auto und sie rasten nach Hause. Es war ein
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