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Alles nach Plan

Alles nach Plan

Titel: Alles nach Plan
Autoren: B. G. Thomas
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Das ist Gavin gegenüber nicht fair. Er braucht jemanden, der es liebt, ihn zu lieben.
    Dir hat Sex doch ohnehin nie wirklich gefallen. Warum machst du nicht also einfach, was dir eh nicht gefällt, mit Gav?
    Es war nicht so, dass er Sex nicht mochte; bis jetzt war er immer nur enttäuschend gewesen. Er hatte gedacht, dass es wie Feuerwerk und zusammenschlagende Wellen oder Vulkanausbrüche war, so wie im Film. Vielleicht war das sein Problem. Er dachte, das Leben wäre ein Film.
    Deine Bettpartnerinnen haben sich nie beschwert. Warum dann nicht Sex mit jemandem haben, den du liebst?
    Nicht fair Gavin gegenüber.
    Eine Hupe dröhnte hinter ihnen und Curtis hätte beinahe erschrocken aufgeschrien.
    »Es ist grün«, sagte Gavin und sah Curtis amüsiert an.
    »Äh… oh!« Curtis versuchte zu lachen. »Sicher.« Er trat aufs Gas, gerade als die Ampel die Farbe wechselte. Ein weiteres, wütendes Hupen des Wagens hinter ihnen folgte, der nun stehen bleiben musste.
    »Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist?«, fragte Gavin ihn.
    »Es geht mir gut. Wirklich.« Curtis lächelte falsch und hoffte, dass es aufrichtig wirkte. »Lass uns einfach auf die Party gehen.«
    ***
    Gavin hatte Spaß. Es war interessant, dass er gerade erst nach Gabe gefragt hatte, und kaum dass Curtis und er auf der Party angekommen waren, war dieser attraktive und unglaublich charmante Mann aufgetaucht und hatte Gavin unter seine Fittiche genommen. Gabe hatte ihm gezeigt, wo er die Getränke und das Essen finden konnte, ihm einen Cocktail gemixt und ihm dann eine Führung durch das Büro gegeben.
    Gavin verzichtete darauf, ihm zu erzählen, dass er die schon bekommen hatte. Wozu auch? Die Gesellschaft war nett. Zwar fasste Gabe ihn auch an, aber irgendwie – und insbesondere bei diesem Mann – war es in Ordnung. Gabe berührte ihn nicht unangemessen, nur am Ellenbogen oder am unteren Rücken. Es war angenehm.
    Und Gavin gefiel, dass es Gabe offensichtlich nichts ausmachte, wer sie beobachtete. Wer wollte schon mit jemandem ausgehen, der sich versteckte? Nachdem Patty gestorben war, wusste Gavin, dass er nie wieder mit einer Frau zusammen sein könnte. Er hatte sie geliebt. Sie war seine Sandkastenfreundin, seine beste Freundin gewesen. Er hatte sie von ganzem Herzen geliebt und würde es immer tun. Da sie in einer kleinen Stadt gelebt hatten, hatte er getan, wovon er zu dieser Zeit geglaubt hatte, dass es das Richtige war, als er sie geschwängert hatte. Er hatte sie geheiratet. Rückblickend fragte er sich, ob sie nicht noch andere Optionen gehabt hätten.
    Aber sobald Gavin in die Stadt gezogen war, hatte er sich nicht nur geoutet, sondern sich praktisch entladen. Er ging sicher, dass jeder auf der Arbeit von Anfang an Bescheid wusste – nicht auf eine aufdringliche Art, sondern auf eine ehrliche. Er war in das Oscar-Wilde -Haus gezogen, weil so viele der Bewohner schwul waren. Er wollte ein schwules Leben leben und finden, wonach er immer gesucht hatte.
    Was hatte er also getan? Er hatte sich in einen heterosexuellen Mann verliebt. Oder zumindest in einen Mann, der behauptete, hetero zu sein. So oft, vor allem in den letzten Monaten, hatte er sich ernsthaft gefragt, ob Curtis so hetero war, wie er behauptete. Er hatte bemerkt, wie Curtis ihn ansah, wie es Frauen oder andere schwule Männer taten, aber niemals ein heterosexueller Mann.
    Aber wenn Curtis schwul war, warum konnte er es nicht einfach zugeben? Es gab bei ihm keine religiösen Gründe wie bei manchen schwulen Männern, die befürchteten, in die Hölle zu kommen. Es gab keine missbilligenden Eltern, die ihm ihre Liebe hätten versagen können. Curtis war ein Waise, der traurigerweise niemals eine innige, lange Beziehung zu seinen Pflegeeltern hatte aufbauen können. Curtis war nicht voreingenommen. Der Großteil seiner Freunde war schwul. Zur Hölle, er und Curtis waren beste Freunde. Woran lag es also?
    Die Situation machte ihn verrückt. Er war vollkommen und restlos in diesen Mann verliebt und war sicher, dass Curtis das wusste. Aber Curtis hatte nie auch nur eine Andeutung gemacht, dass er diese Liebe akzeptierte oder gar annehmen würde. Verdammt.
    War er vielleicht schwul, fühlte jedoch nicht dasselbe? Das wäre die schlimmste aller Möglichkeiten. Und das wirkliche Problem, das, wogegen Gavin ernsthaft etwas unternehmen musste, war, dass diese innige Verliebtheit ihn davon abhielt, einen Mann zu finden, der ihn wirklich liebte.
    Es war also sehr angenehm, dass Gabe ihm seine
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