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Alles nach Plan

Alles nach Plan

Titel: Alles nach Plan
Autoren: B. G. Thomas
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schüttelte den Kopf. »Du hast wirklich verrückte Ideen, Bee.«
    Bianca wandte sich ihm zu und musterte ihn prüfend. »Du bist doch hetero, oder?«
    Curtis stützte sich auf den Tisch und legte das Kinn auf seine Handfläche – und bemerkte dabei zu spät, dass es die Hand war, mit der er den Truthahn gefüllt hatte. »Scheiße.«
    »Nicht fluchen«, rief Bianca.
    Schnaubend richtete er sich auf und griff nach einem Handtuch, um sich das Kinn abzuwischen. Was sollte er ihr sagen? Das war alles so kompliziert. Hetero genug hätte seine Antwort lauten müssen. Doch stattdessen sagte er: »Hast du jemals gesehen, dass ich mit einem Mann ausgegangen bin?«
    »Ich hab dich seit Ewigkeiten nicht mehr mit einer Frau ausgehen sehen!«
    »Was war mit Caitlin?«
    Bianca verzog das Gesicht. »Oh bitte .«
    Na schön… ja. Das hatte er verdient. Er versuchte es mit einer anderen. »Susan?«
    Bianca winkte nur ab, ohne den Namen eines Kommentars zu würdigen. Fairerweise musste er sagen, dass Susan es wirklich nicht wert war. Nicht, dass sie ein schlechter Mensch war, sie war nur einfach nicht sein Typ. Wie auch immer der aussah. Das hatte er bis jetzt noch nicht herausgefunden.
    »Und von Alison fängst du besser gar nicht erst an«, verkündete Bianca rundheraus.
    »Beobachtest du mich?« Curtis wollte sich mit den Fingern durch die Haare fahren und erinnerte sich erst in letzter Sekunde daran, dass ein klebriges Kinn schlimm genug war.
    »Ja«, sagte sie und warf den Kopf zurück.
    »Wie kannst du dann sagen, dass ich nicht ausgehe?« Er wandte sich erneut dem Truthahn zu. Den Brustraum hatte er bereits fertig ausgestopft, nun war der Hals dran.
    »Weil du niemals zweimal mit ihnen ausgehst.«
    »Was war mit Alison?«
    Bianca warf eine Zwiebelschale nach Curtis. »Ich hab dir gesagt, du sollst sie nicht erwähnen.«
    »Hey! Hör auf, mit dem Essen zu werfen!«
    Nun warf Bianca mit einem Stück Eierschale. Curtis wedelte mit der Hand und kleine Stücke der Füllung flogen in Biancas Richtung.
    »Wie eklig!«
    »Hör auf, mit dem Essen zu werfen«, wiederholte er.
    Seufzend ließ sich Bianca auf einem der Küchenstühle nieder.
    »Findest du Dad heiß?«
    Curtis hustete und hätte sich beinahe verschluckt. »Heiß?«
    Sie nickte. »Ich meine, warum lädt ihn niemand zum Essen ein? Er ist doch nicht hässlich, oder? Ich war gestern in der Waschküche und hab gehört, wie Preston seiner Schwester erzählt hat, dass Dad heiß ist. Er wusste nicht, dass ich zuhöre.«
    Preston, der kleine, dünne Florist, der zwei Stockwerke unter ihnen wohnte, fand, dass Gavin heiß war?
    Sie schüttelte den Kopf. »Es ist schwer zu sagen, wenn es der eigene Dad ist«, sagte sie.
    Curtis räusperte sich. »Also… ah, ich weiß nicht, ob du mit mir die richtige Person fragst.«
    »Weil du hetero bist? Komm schon, Curtis. Du kannst doch zugeben, dass ein anderer Mann heiß ist, oder? Ich finde ja auch, dass Taylor Swift heiß ist. Das heißt doch nicht, dass du ihn gleich knallen willst!«
    Knallen? Hatte Bianca gerade wirklich knallen gesagt? Erneut musste er sich räuspern. Gavin, heiß? Das Bild von Gavin schlich sich in seinen Kopf. Schlank, gut gebaut, athletisch, dunkelblondes Haar, strahlend blaue Augen, ein süßes Lächeln und… oh Scheiße. Warum es nicht zugeben?
    »Ich… äh… er ist ein gutaussehender Mann. Ich glaube, wenn ich auf Männer stehen würde, würde ich ihn fragen.«
    Bianca seufzte, wie nur eine Zehnjährige es konnte. »Aber du tust es nicht. Verdammt.«
    »Bee. Was habe ich übers Fluchen gesagt?« Kopfschüttelnd ging Curtis zur Spüle, öffnete mit dem Ellenbogen den Hahn und begann, sich die Hände zu waschen. »Warum machst du dir so plötzlich Sorgen darum, dass dein Dad keinen Freund hat?«, fragte er sie über die Schulter.
    »Ein Lehrer hat uns letztens danach gefragt, was wir uns zu Weihnachten wünschen, und ich musste nur zehn Sekunden darüber nachdenken. Ich will, dass Daddy einen Freund hat. Und da du zu verklemmt bist, um ihn dir zu schnappen, müssen wir jemanden für ihn finden.«
    »Wir?« Curtis wirbelte zur Tochter seines besten Freundes herum. »Nein. Niemals.«
    »Curtis, du musst mir helfen«, sagte sie und zog die Augenbrauen zusammen. »Der Weihnachtsmann tut es nicht.«
    »Weihnachtsmann?« Glaubten Zehnjährige immer noch an ihn?
    »Gestern hat Daddy mich ins Einkaufszentrum mitgenommen und der Weihnachtsmann war da. Zuerst dachte ich, dass es nur ein fetter Typ mit einem unechten Bart
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