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Alles nach Plan

Alles nach Plan

Titel: Alles nach Plan
Autoren: B. G. Thomas
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war, aber als wir vorbeigelaufen sind, sah er wie der echte aus. Daddy hat gefragt, ob ich ein Foto mit ihm machen möchte, und eigentlich wollte ich nicht, aber ich wollte mit ihm reden. Also haben wir in der Schlange gewartet und als ich auf seinem Schoß saß, hat er nach Tabak gerochen. Aber es war angenehm, nicht wie Zigaretten, weißt du? Und dann hab ich ihn gefragt, ob er Daddy einen Freund besorgen kann.«
    Curtis hustete. Sie hatte was ? »Du… du hast den Weihnachtsmann gefragt, ob er deinem Daddy einen Freund bringen kann?« Mann, was hatte der Kerl wohl darüber gedacht? »Was hat er gesagt?«
    »Er sagte, Sklaverei wäre illegal und er könnte Daddy keinen Menschen bringen! Also hab ich ihm gesagt, dass ich ein Project Runway Make-Up Set möchte.« Sie verdrehte die Augen.
    Curtis versuchte, nicht zu lachen.
    »Du siehst also, du musst mir helfen!«, rief sie aus.
    »Ich sagte dir schon«, begann Curtis, »ich werde dir auf keinen Fall helfen.«
    »Warum nicht? Du kennst einen Haufen schwuler Männer. Fast jeder in diesem Haus ist schwul.«
    Das stimmte. Das Oscar Wilde hatte einen hohen Prozentsatz an schwulen Mietern. Die wenigen Frauen im Haus waren allzeit bereit, Curtis daran zu erinnern, wie glücklich sie waren, dass er noch zu haben war. Das Problem war, dass er keine von ihnen ansprechend fand. Sie waren zu dünn, zu zart oder ihre Brüste zu groß, um noch als echt durchzugehen.
    Du beeilst dich besser und suchst dir einen Typ Frau, der dir gefällt , riet ihm seine innere Stimme, oder du bist neunzig, wenn deine Kinder ihren Abschluss machen.
    »Das macht keinen Unterschied«, sagte Curtis.
    Biancas Augen weiteten sich fast schon traurig. »Warum nicht? Willst du, dass er an Weihnachten schon wieder allein ist?«, fragte sie mit mitleiderregender Stimme. »Niemand, mit dem er vor dem Kamin kuscheln kann?«
    »Ihr habt keinen Kamin«, erinnerte Curtis sie.
    »Niemanden, den er unter dem Mistelzweig küssen kann?«
    »Hör zu, kleiner Schatz: Ich glaube, einer der größten Fehler wäre es, zu versuchen, jemanden zu verkuppeln. Vor allem einen Freund. Es endet fast immer in einer Katastrophe. Erinner dich daran, dass es dein Dad war, der mich Alison vorgestellt hat.«
    Bianca nahm sich ein Stück Sellerie und hätte es beinahe nach ihm geworfen, hielt sich aber in letzter Sekunde zurück. »Nicht Alison erwähnen.« Sie schob sich den Sellerie in den Mund.
    »Okay. Aber schlag dir diese Idee aus dem Kopf. Sofort. Ich werde deinen Vater nicht verkuppeln. Und das ist mein letztes Wort.«
    Aber als Curtis den Ausdruck sah, der sich auf das Gesicht des Mädchens legte, das er schon fast als seine Tochter ansah, fragte er sich, ob es tatsächlich das letzte Wort gewesen war. Bee konnte sehr entschlossen sein. Und sie bekam fast immer ihren Willen.

Kapitel 2
    Es war Thanksgiving und Gavin King musste schon wieder arbeiten. War das etwas Neues? Es war das sechste Thanksgiving in Folge und es kotzte ihn an. Vor allem, wenn seine Tochter zu Hause wartete und nicht wusste, wann er heimkommen würde.
    Das war alles Andys Schuld, Gavins Teamleiter. Der Mann verspürte nicht das geringste Bedürfnis danach, Feierabend zu machen. Für ihn war Thanksgiving nichts weiter als Geld. Ziemlich viel Geld, um genau zu sein. Zum einen bekamen sie für acht Stunden Urlaubsgeld, ob sie arbeiteten oder nicht. Zum anderen bekamen sie die volle Bezahlung und noch einmal die Hälfte für jede weitere Stunde, die sie arbeiteten, und das konnten immerhin bis zu zwölf werden. Das summierte sich. Das Problem war, dass es, wie immer, nicht wirklich viel zu tun gab und Andy trotzdem jeden Vorwand nutzte, um sie länger arbeiten zu lassen.
    Gavin konnte sich nicht entscheiden, ob der langsam vorbeigehende Tag ein Segen oder ein Fluch war. Rapid Marketing Mail Solutions war der drittgrößte Dienstleister der amerikanischen Post. Sie bearbeiteten die Sendungen für unzählige Firmen, die sie bei ihrer Rechnungsstellung, Anlagefonds, Lagerberichten und natürlich ihren Quartalsberichten bevorzugten. RMMS zu nutzen war billiger und es wirkte nach außen gut, dass ihre ausgegliederten Abteilungen innerhalb der Vereinigten Staaten lagen.
    Ein Tag bei RMMS konnte unglaublich anstrengend sein und die Zwölf-Stunden-Schicht mehr als nur ermüdend. Aber auf diese Weise verging die Zeit schneller. An diesem schleppenden Tag war das Einzige, das Gavin tun konnte, an der Tatsache herumzukauen, dass er in diesem Höllenloch saß, anstatt
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