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Alles auf eine Karte

Titel: Alles auf eine Karte
Autoren: M Murnane
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treffen.«
    »Warte mal, ich frage nur schnell Shane, was er dazu meint.«
    Ich sah auf die Uhr. Es war bereits kurz vor halb fünf.
    »Geht in Ordnung«, tönte es gleich darauf aus der Leitung. »Okay, wir sind um halb sieben in der Oak Room Bar im Plaza.«
    »Wunderbar. Bis nachher!«
    Ich klappte mein Handy zu und drehte mich zu McKenna und Andie um. »Habt ihr das mitbekommen?«
    »Halb sieben«, sagte McKenna.
    »Im Hotel«, fügte Andie hinzu.
    Ich nickte. »Genau. Ich schätze, damit haben sich unsere Shoppingpläne endgültig erledigt.«
    »Kein Problem, dafür haben wir doch morgen noch den ganzen Tag Zeit. Im Moment wäre ich ohnehin viel zu faul, um Klamotten anzuprobieren«, sagte Andie.
    »Was haltet ihr davon, wenn wir uns eine Weile im Central Park in die Sonne legen, ehe wir dich für dein großes Date aufstylen?«, schlug McKenna vor.
    »Klingt hervorragend«, sagte ich. »Dann mal los.«
    *
    Eineinhalb Stunden später kniete ich in ein Badetuch gewickelt und mit nassen Haaren im Schlafzimmer unserer Suite und kramte in meinem Koffer nach einem passenden Outfit. Ich hatte nur ein elegantes Kleid mitgebracht, und das hatte ich bereits gestern getragen. Ansonsten hatte ich nur Hosenanzüge und Blusen für die geschäftlichen Termine der kommenden Woche sowie bequeme Klamotten zum Faulenzen und Shoppen eingepackt. Aus unerfindlichen Gründen hatte ich völlig vergessen, ein schickes Kleid für den Samstagabend einzupacken, an dem ich doch mit McKenna und Andie so richtig einen hatte draufmachen wollen. Wieso hatte ich meine Garderobe nicht besser durchdacht?
    Tracy hatte angekündigt, dass mich mein Date mit einer Limousine abholen würde, was wohl bedeutete, dass Jeans und Flipflops eher nicht infrage kamen. Und – oh, Graus – man würde ein Foto von uns für die nächste People- Ausgabe machen. Herrje.
    »Ich habe nichts anzuziehen! N-A-D-A !«, brüllte ich ins Wohnzimmer.
    McKenna und Andie hatten sich auf der Couch ausgestreckt, knabberten Pringles aus der Minibar und zogen sich Save the Last Dance auf DVD rein.
    »Sorry, da kann ich dir nicht helfen, du Zwerg!«, rief McKenna.
    »Sorry, da kann ich dir nicht helfen, du Bohnenstange!«, rief Andie.
    Wir würden größenmäßig definitiv als Goldlöckchens Bären durchgehen, was echt nervt, denn die beiden besitzen ein paar total coole Klamotten, die mir alle entweder viel zu groß oder viel zu klein sind.
    Nachdem ich mehrere Kombinationen ausprobiert und wieder verworfen hatte, entschied ich mich für eine leichte schwarze Caprihose, ein ärmelloses rotes Top mit Knopfleiste sowie schwarze Ballerinas und diese Minisöckchen, die den Anschein erwecken, man wäre barfuß in den Schuhen. Die Haare trug ich offen, nur von einem breiten schwarzen Haarband gezähmt.
    Ich ging ins Wohnzimmer. »Na, wie sehe ich aus?«
    Andie drückte auf Pause und musterte mich. »Wie Skipper, die kleine Schwester von Barbie.«
    Ich bedachte sie mit einem bösen Blick. »Ha, ha.«
    Sie lachte und widmete sich wieder dem Film. »Du wolltest doch meine Meinung hören.«
    Ich ging wieder ins Schlafzimmer, schälte mich aus den Kleidern und ließ sie auf den Boden neben meinem Koffer fallen, wo sich die bereits aussortierten Klamotten türmten. Ich sah zum Wecker auf meinem Nachttisch. Es war Viertel nach sechs, und ich stand immer noch in Unterwäsche da. Verflixt und zugenäht. Was sollte ich bloß anziehen?
    Dann fiel mir ein elegantes schwarzes Baumwolltop ein, das ich zu den Dessous in die Seitentasche meines Koffers gestopft hatte. Ich fischte es heraus. Es war ein ganz schlichtes Teil mit Spaghettiträgern und eingebautem BH . Absolut ausgehtauglich. Dann begann ich im Kleiderhaufen zu wühlen. Ich hatte doch vorhin einen knielangen ausgestellten Rock in der Hand gehabt, der eigentlich dazu passen müsste. Wo war er nur? Ach, komm, ich hab nicht ewig Zeit … Ah, wer sagt’s denn!
    Ich zog an einem pinkfarbenen Stoffzipfel. Der Rock hatte einen dicken schwarzen Streifen am Saum und reichte mir bis knapp übers Knie. Er war in Ermangelung eines passenden Oberteils in der Vorrunde ausgeschieden, doch kombiniert mit dem schwarzen Top würde er richtig etwas hermachen. Ich zog beides an und stellte mich vor den Spiegel. Nicht übel. Hastig kramte ich ein Paar schwarze Peeptoes mit Fünf-Zentimeter-Absätzen aus dem Schuhbeutel hervor. Wirklich nicht übel. Jetzt fehlte bloß noch etwas Glitzer. Ich rannte ins Bad und inspizierte den Inhalt von McKennas Schmucktasche.
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