Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alle lieben Merry

Alle lieben Merry

Titel: Alle lieben Merry
Autoren: Jennifer Greene
Vom Netzwerk:
und nun waren plötzlich alle Räume im Erdgeschoss hell erleuchtet. “Okay, Kicker, ich gebe dir recht. Eine Gehirnerschütterung ist kein Anlass für eine Staatsaffäre. So etwas passiert einfach. Aber wir reden morgen darüber. Und versuch, keine Bälle mehr mit dem Kopf abzufangen, bis deine Birne wieder heil ist, okay?”
    Statt den Hörer aufzulegen, schien Jack ihn für einen Moment vergessen zu haben. Der Anblick gegenüber … verblüffte ihn einfach.
    Er wusste bereits, dass die Brünette drüben war. Nach Einbruch der Dämmerung war sie in die Einfahrt gebogen, auf die Bremsen ihres Spielzeugautos gestiegen und ins Haus gelaufen. Dann hatte er nicht weiter beobachtet, was passierte – die Jungs waren zum Pokern gekommen. Er war beschäftigt gewesen, aber soweit er es beurteilen konnte, verfügte die Frau über nur eine einzige Geschwindigkeit. Einen Affenzahn. Über den er nur den Kopf schütteln konnte.
    Sie war umwerfend süß, von den langen schlanken Beinen bis zu ihrem dichten glänzenden Haar. Einen Schönheitsfehler galt es erst zu entdecken – und Jack war ein Meister darin, kleine Makel bei Frauen zu bemerken. Bei ihrem Aussehen jedenfalls käme sogar ein Mönch auf verbotene Gedanken.
    In ihrem Verhalten allerdings wirkte sie ein bisschen … hektisch.
    Er beugte sich näher zum Fenster und traute seinen Augen nicht. Die Sicht in Charlies Wohnzimmer war nicht so gut wie in die Küche –
ganz bestimmt
täuschte ihn sein Blick! Denn in diesem Wohnzimmer schien sich ein Weihnachtsbaum zu befinden. Die rosa Bonbonversion eines Weihnachtsbaums.
    Es war Mitte Januar, um Himmels willen.
    Ganz zu schweigen von der absoluten Irrwitzigkeit eines Weihnachtsbaums in Babyrosa.
    Ein Schatten huschte wieder am Fenster vorbei. Die Brünette. Sie zischte zu geschäftig hin und her, als dass er viel sehen konnte, aber er erhaschte einen kurzen, erfreulichen Blick auf ihren wippenden Busen.
    Nicht dass gutes Aussehen alles war, aber Jack konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass kein Mann – nicht einmal, wenn er über neunzig war – bei einer Frau, die so aussah, Viagra brauchte.
    “He, Jack. Nach dir wird gerufen, du Gauner. Zeig deine Karten.”
    Er lachte, legte den Hörer auf und kehrte zum Spiel zurück. Mittlerweile hatte er drei von einer Farbe und ein Ass auf der Hand. Die anderen warfen einen Blick auf sein Blatt und schnaubten grimmig. Jack hob die Hände. “Ich kann nichts dafür, wenn ich gewinne”, sagte er, und dieses Mal stimmte es tatsächlich. Er hatte seine Karten kaum angesehen.
    Vor der nächsten Partie holte er noch eine Runde Bier – da alle zu Fuß nach Hause gingen, mussten sie sich nicht zurückhalten – und füllte die Chipsschüssel für den Salsa-Dip auf. Sie spielten, als wären sie in Las Vegas. Was hier gesagt wurde, drang nicht nach außen. Gemeint war nicht das Spiel. Wer gewann, tat dies in der ganzen Nachbarschaft und darüber hinaus kund. Aber private Neuigkeiten waren heilig.
    “Wie viele Frauen hast du diese Woche flachgelegt, Jack?”
    “Mehr als ihr, soviel steht fest.” Diese Beleidigung wurde naturgemäß mit Gejohle quittiert. Jack musste passen. Sein Blatt war zu lausig, als dass es sich lohnen würde zu bluffen. Merkwürdigerweise zog es ihn erneut zur Spüle, von wo aus er aus dem Fenster sah.
    Und da war sie wieder. Diesmal nicht im Wohnzimmer, sondern in der Küche.
    Sie stand mit dem Rücken zu ihm. Jack konnte sehen, dass die Tür des Kühlschranks weit offen stand – sie räumte ihn aus. Zweifellos waren noch immer Dinge aus der Zeit darin, bevor Charlie gestorben war. Sie putzte wie der Teufel. Und, mein Gott, was für einen Po sie hatte.
    Nicht, dass Jack ein Fachmann für weibliche Hinterteile war … Okay, in Wahrheit war er das doch. Und ihrer war extrem niedlich. Was auch immer sie da trug – Jogginghosen? – schmeichelte der Form ihres kleinen Pos auffallend. Je weiter sie sich vorbeugte, während sie schrubbte und schrubbte, desto weiter rutschte der Stoff an ihrem Rücken Stück für Stück nach unten. Ganz nach unten. Der Ansatz zweier toller,
toller
Pobacken wurde enthüllt. Und …
    Jack presste seine Nase mit voller Kraft an die Scheibe.
    Ein Tattoo. Sie hatte genau da ein Tattoo. Und ein nicht gerade kleines. Er …
    “Jack, was zum Teufel tust du da?”
    “Nichts, nichts.” Rasch kehrte er zum Kartentisch zurück und setzte sich, aber das Tattoo auf ihrem Po fesselte seine Gedanken derart, dass sein fotografisches
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher