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Alien Earth - Phase 1

Titel: Alien Earth - Phase 1
Autoren: Frank Borsch
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dieser Menschenauflauf?« Ekin zeigte nach unten, wo sich nach allen Seiten hin Überschussmenschen drängten. Der Anblick gefiel ihr nicht. Die Leute standen mit ihren Rucksäcken und abgerissenen Kleidern da, so ruhig, als stünden sie unter Drogen. Nicht einmal der Geschützdonner ließ sie zusammenzucken.
    »Du überschätzt mich. Ich kann den Aliens weder ihren Zeitplan diktieren noch ihnen sagen, wie sie den Transfer durchzuführen haben. Ich bin nur ein Werkzeug. Pasong hat alles geplant.«
    »Und du hast es ausgeführt. Paul, wozu dient dieser Aufmarsch? Was macht es für einen Unterschied, ob die betroffenen
Menschen sich gegenseitig auf den Zehen stehen oder ein paar tausend Kilometer zwischen ihnen liegen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Du weißt sehr wenig.«
    Paul zuckte die Achseln. »Möglich. Aber das macht nichts. Ich weiß, was ich will. Das sollte genügen.«
    Er griff unter seinen Körperpanzer. Als die Hand wieder zum Vorschein kam, hielt sie zwei Alienbänder. Eines war schwarz, und helle Punkte funkelten darin, als wären Edelsteine eingewebt. Auf dem anderen waren dünne Striche, angeordnet in einer Art geschwungenem Keil. Ekin erinnerte es an einen Vogelschwarm. Vor der Spitze des Keils war ein Kreis.
    »Was willst du mit dem Mist?«, fragte Ekin. »Dich als Alienist tarnen?«
    »Du kennst die Alienbänder?«
    »Natürlich. Die Leute tragen sie überall. Man erzählt ihnen, sie seien Freundschaftssymbole. Und wenn die Aliens kommen, tun sie ihrem Träger nichts. Glaubst du etwa, dass daran etwas dran ist?«
    »Vielleicht. Aber das hier sind besondere Bänder.« Die Finger von Pauls freier Hand spielten mit dem schwarzen Alienband. »Pasong nennt sie Seelentore. Sie sind unabdingbar für den Transfer. Mit ihrer Hilfe ist er über eine beliebige Entfernung möglich. Und der Transfer nimmt nur einen Augenblick in Anspruch, vorausgesetzt der Träger bringt eine geeignete positive Grundstimmung mit. Und das tun diese Menschen da unten. Dafür hat Pasong gesorgt.«
    Ekin sagte nichts, sie sah Paul nur an und wartete darauf, dass er loslachte und sich das Ganze als einer seiner zynischen Scherze entpuppte. Sie wartete vergeblich. »Paul!«, sagte sie schließlich. »Das ist Eso-Alien-Mist! Wie soll das nur funktionieren?«
    »Ich habe keine Ahnung. Pasong sagt mir, dass die Seelentore funktionieren. Er muss es wissen. Er sagt, dass es nicht der erste Transfer ist. Seinen Leuten gehört das Schiff im Orbit. Sie können Dinge, von denen wir nicht einmal zu träumen wagen.«

    Bevor Ekin eine Entgegnung einfiel, wandte sich Paul ab, feuerte vier präzise gezielte Schüsse ab, wartete, bis vier Aufschreie ihm anzeigten, dass er getroffen hatte, und legte das G5 zur Seite. Er nahm das helle Alienband und zog es sich über den Hals.
    »Was tust du da?«, rief Ekin, obwohl sie die Antwort auf ihre Frage kannte. Plötzlich verstand sie. Sigma V ruft! »Dieser Transfer, er geht nach Sigma V, nicht?«
    »So kann man den Ort nennen.«
    »Und du machst den Transfer mit!«
    Paul griff sich das G5, feuerte, dann wandte er sich wieder Ekin zu. »Sorry, eins nach dem anderen. Noch sind wir nicht weg«, sagte er. Dann schüttelte er den Kopf. »Nein, ich mache den Transfer nicht mit. Ich würde viel dafür geben, es zu tun. Aber das ist leider unmöglich. Meine Aufgabe ist eine andere. Dieser Transfer ist eine heikle Operation. Wären Pasongs Leute nicht so verzweifelt, sie würden ihn nicht wagen. Diese Menschen dort unten - alles, was sie mitbringen, ist der brennende Wunsch, die Erde hinter sich zu lassen. Für einen koordinierten Transfer braucht es aber mehr als nur den bloßen Wunsch, trotz der Hilfe durch die Seelentore. Menschen und Aliens sind nur dürftig kompatibel. Unter normalen Umständen würden sie nie einen Transfer wagen. Aber die Aliens stecken in der Klemme. Sie müssen nehmen, was kommt.«
    »Dich, zum Beispiel?«
    »Ja. Aus irgendeinem Grund bin ich überdurchschnittlich kompatibel. Deshalb hat sich Pasong in mir manifestiert. Au ßer mir gibt es nur eine Hand voll Menschen, die so gut geeignet sind wie ich, hat er mir einmal anvertraut.«
    »Wenn du den Transfer nicht mitmachst, was tust du dann?«
    »Ich werden den Transfer kanalisieren, mich sozusagen vorschalten. Ich werde das große Tor sein, durch das die Aliens kommen, und von dort werden sich ihre Seelen auf die einzelnen Menschen verteilen.«
    »Und die Seelen dieser Menschen da unten passieren dich, um zu den Aliens zu
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