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Alice im Zombieland (German Edition)

Alice im Zombieland (German Edition)

Titel: Alice im Zombieland (German Edition)
Autoren: Gena Showalter
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er seine Pistolen, Messer und Wurfsterne mit, wenn er sich hinauswagte. Als ich neben ihm stand, umfasste er meine Arme und schüttelte mich.
    „Wenn du irgendetwas in den Schatten lauern siehst, egal was, dann schnapp dir deine Schwester und renne. Hast du gehört? Nimm sie mit, und laufe hierher zurück. Schließ die Türen, versteckt euch, und ruft um Hilfe.“
    Seine Augen hatten eine stahlblaue Farbe, sein Blick war wild, die Pupillen riesig groß. Mein Schuldgefühl, tja, es hatte sich zu einem flammenden Inferno entwickelt. „Das werde ich“, versprach ich und tätschelte seine Hände. „Mach dir um uns keine Sorgen. Du hast mir ja beigebracht, wie ich mich verteidigen kann, schon vergessen? Ich werde Em beschützen. Egal was passiert.“
    „Okay“, sagte er, sah jedoch keinesfalls zufrieden aus. „Okay dann.“
    Was ich gesagt hatte, stimmte. Ich weiß nicht, wie viele Stunden ich mit ihm hinten im Garten verbracht hatte, um zu lernen, wie man einen Angreifer abwehrte. Sicher, diese Trainingsstunden waren alle darauf angelegt, mich davor zu bewahren, dass sich irgendein hirnloses Wesen meine lebenswichtigen Organe zum Dinner vornimmt, aber Selbstverteidigung war Selbstverteidigung, oder etwa nicht?
    Irgendwie schaffte Mom es, seine verkrampften Finger von meinen Armen zu pflücken und ihn zu bewegen, sich in die schreckliche Außenwelt zu wagen. Die Leute warfen uns schon merkwürdige Blicke zu, die ich zu ignorieren versuchte. Wir liefen zusammen im Familienverband los, mit fliegenden Schritten dicht zusammengedrängt. Mom und Dad vorn, gleich dahinter folgten Em und ich, wir hielten uns bei den Händen. Die Grillen zirpten und untermalten unseren Gang zum Auto mit ihrem gespenstischen Soundtrack.
    Ich blickte mich um und bemühte mich alles so zu sehen, wie es sich für meinen Dad darstellen musste. Zuerst mal war da eine endlose Fläche schwarzer Asphalt - eine Tarnung? Ein Meer von Autos - Versteckmöglichkeiten? Ich sah den Wald, der sich vor uns auf den Hügeln erhob - eine Brutstätte für Albträume?
    Über uns stand der volle Mond hoch und auf wunderbare Weise transparent am Himmel. Noch immer zogen Wolken darüber, die jetzt orange eingefärbt waren und irgendwie unheimlich wirkten. Was war das … doch sicher nicht …? Ich blinzelte und lief langsamer. Tatsächlich. Da war diese Wolke in Form eines Kaninchens. Sie musste mir gefolgt sein. Unglaublich!
    „Sieh dir mal die Wolken an“, sagte ich zu Em, „entdeckst du irgendwas Cooles?“
    Einen Momentherrschte Schweigen, dann: „Ein … Kaninchen?“
    „Genau. Ich hab‘s heute Morgen schon gesehen. Der Hoppler muss uns ja ziemlich umwerfend finden, wenn er immer noch da ist.“
    „Sind wir doch auch.“
    Dad bemerkte, dass wir zurückfielen, kam zu uns gelaufen, schnappte mich an einem Handgelenk und zerrte mich mit sich … während ich wiederum Emma nicht losließ und sie mit mir zog. Lieber würde ich ihr die Schulter ausrenken, als sie zurückzulassen, selbst wenn es nur für eine Sekunde wäre. Dad liebte uns, aber ich wollte nicht das Risiko eingehen, dass er plötzlich ohne uns wegfuhr, weil er meinte, es sei notwendig.
    Er öffnete die Wagentür und schob zuerst mich hinten auf den Sitz, dann Emma. Als wir saßen, tauschten wir einen Augenblick stumm unsere Gedanken aus.
    War echt super , formte ich mit den Lippen.
    Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag , gab sie genauso zurück.
    Sobald Mom auf dem Fahrersitz saß, verschloss Dad alle Türen. Er zitterte so stark, dass er mit seinem Sicherheitsgurt gar nicht klarkam.
    „Fahr nicht am Friedhof vorbei“, sagte er zu Mom, „aber sieh zu, dass wir so schnell wie möglich nach Hause kommen.“
    Auf unserem Weg hierher hatten wir den Friedhof ebenfalls gemieden, obwohl es noch taghell gewesen war, sodass die Fahrt viel länger als üblich gedauert hatte.
    „Mach ich. Keine Sorge.“
    Der Motor des Tahoe begann zu brummen, und Mom stellte den Rückwärtsgang ein.
    „Dad“, sagte ich in so vernünftigem Ton wie möglich. „Wenn wir den längeren Weg nehmen, kommen wir nur im Schneckentempo vorwärts.“ Wir wohnten am Stadtrand des wunderschönen Birmingham, und der Verkehr konnte da ebenfalls zu einem fürchterlichen Monster werden. „Dann würde die Fahrt mindestens eine halbe Stunde länger dauern. Du willst doch nicht, dass wir so lange im Dunkeln auf der Straße festsitzen, oder?“ Er würde sich in seine Panik steigern, bis wir uns alle an den Türgriffen
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