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Alex Rider 7: Snakehead

Titel: Alex Rider 7: Snakehead
Autoren: Anthony Horowitz
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auf den Waldboden. Überall lagen Zweige herum, und er fragte sich, warum sie so weit gegangen waren, um sie aufzusammeln. Aber es war sinnlos, jetzt darüber zu diskutieren. Er bückte sich und hob ein paar Stöcke auf. Bald hatte er einen ganzen Stapel zusammen.Viel mehr würde er nicht tragen können. Er drückte das Holz an seine Brust, richtete sich auf und sah sich nach Scooter um.
    In diesem Augenblick stellte er fest, dass er allein war. »Scooter?«
    Keine Antwort. Von seiner Taschenlampe war auch nichts mehr zu sehen. Alex machte sich keine Sorgen. Wahrscheinlich hatte Scooter schon genug gesammelt und sich auf den Rückweg zum Strand gemacht. Er horchte auf die Gitarre, aber da war nichts mehr. Jetzt kamen ihm die ersten Zweifel. Er war so mit dem Aufsammeln der Zweige beschäftigt gewesen, dass er die Orientierung verloren hatte. Er stand mitten in einem Wald und es war stockfinster. Wo ging es zum Strand?
    Vor ihm blitzte etwas auf. Eine Taschenlampe. Scooter. Alex rief ein zweites Mal nach ihm, aber es kam keine Antwort. Egal. Er hatte ja das Licht gesehen, und als wollte es ihn beruhigen, blitzte es jetzt noch einmal auf. Er ging darauf zu.
    Erst nach zwanzig oder dreißig Schritten erkannte Alex, dass er nicht zum Strand ging, sondern noch tiefer in den Wald hinein. Fast kam es ihm vor, als würde er absichtlich in diese Richtung gelockt. Er war die Motte und jemand hatte ihn mit einem Licht geködert. Aber jetzt war das Licht nicht mehr da. Sogar der Mond war verschwunden. Verärgert über sich selbst, ließ Alex das Holz fallen. Darum konnte er sich später kümmern. Jetzt wollte er erst einmal den Weg zum Strand zurückfinden.
    Zehn Schritte weiter trat er aus den Bäumen heraus. Aber er war nicht am Strand. Im Licht seiner Taschenlampe sah er eine große kahle Fläche mit kleinen Sandhügeln und Grasbüscheln,rings umstanden von Wald. Keine Spur von Scooter oder dem fla ckernden Licht, das ihn hierhergeführt hatte. Und jetzt?
    Alex beschloss, den Weg zurückzugehen, den er gekommen war. Vielleicht hatte er ja Fußspuren hinterlassen. Das Holz, das er auf den Boden geworfen hatte, musste noch ganz in der Nähe sein.
    Er wollte sich gerade umdrehen, als ihn etwas zögern ließ. Irgend ein Instinkt. Zwei Sekunden später blieb die Zeit stehen.
    Und bevor es passierte, wusste er, dass es passieren würde. Alex war schon so oft in Gefahr gewesen, dass er ein Gespür dafür entwickelt hatte, so etwas wie einen telepathischen Sinn, der ihn warnte. Tiere besitzen so etwas – ein instinktives Wahrnehmungsvermögen, das ihre Fluchtreaktion auslöst, bevor es irgendeinen erkennbaren Grund zum Fliehen gibt. Alex warf sich auf den Boden, noch ehe die Bombe einschlug, die Bäume zu Streichhölzern zerfetzte, eine Tonne Erde in den Himmel schleuderte, die Stille der Nacht zertrümmerte und die Dunkelheit mit einem grellen Blitz erleuchtete.
    Die Explosion war ungeheuer. So etwas hatte Alex noch nie erlebt. Die Luft selbst war zu einer gigantischen Faust geworden, zu einem Boxhandschuh, der heiß und mit aller Wucht auf ihn eindrosch; und einen Momemt lang glaubte er, er müsse sich ein Dutzend Knochen gebrochen haben. Er hörte nichts mehr; er sah nichts mehr. Das Innere seines Schädels kochte. Vielleicht war er ein paar Sekunden bewusstlos, denn als Nächstes spürte er, dass er mit dem Gesicht in einem Grasbüschel lag und Sand in den Augen hatte. Sein Hemd war zerrissen, und ein lautes Pochen wummerte in seinen Ohren,ansonsten aber schien er unverletzt. Wie nah war die Bombe eingeschlagen? Woher war sie gekommen? Als Alex sich diese beiden Fragen stellte, beschlich ihn eine dritte, sehr viel unangenehmere: Kamen da etwa noch mehr?
    Aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, darüber nachzudenken, was hier vorging. Alex spuckte Sand aus und stemmte sich auf die Knie. Im selben Augenblick flammte über ihm etwas auf: Am Himmel, hoch über den Bäumen, hing ein weißes Licht. Alex erstarrte, rechnete mit einer zweiten Explosion, erkannte dann aber schnell, was das war: ein Varey-Licht, ein Klumpen brennenden Phosphors, der meilenweit für taghelle Beleuchtung sorgte. Er kniete immer noch. Fast zu spät erkannte er, dass er ein ganz hervorragendes Ziel abgab, eine schwarze Silhouette vor dem grellen künstlichen Gleißen.
    Er warf sich auf den Bauch, und irgendwo ratterte ein Maschinengewehr los. Zerfetzte Zweige und Blätter flogen umher. Eine zweite Explosion, schwächer als die erste und offenbar am Boden
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