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Alex Rider 7: Snakehead

Titel: Alex Rider 7: Snakehead
Autoren: Anthony Horowitz
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Haus. Er hatte Jack gesagt, dass er später als sonst aus der Schule kommen würde. Die beiden wollten gemeinsam zu Abend essen und dann würde er mit den Hausaufgaben anfangen. Morgen war er mitseinem Freund Tom Harris verabredet. Chelsea hatte ein Heimspiel gegen Arsenal, und Tom hatte es irgendwie geschafft, zwei Karten zu organisieren. Ansonsten hatte er für das Wochenende keine Pläne.
    Jack Starbright wartete in der Küche auf ihn; sie machte gerade einen Salat fertig. Alex nahm sich ein Glas Apfelsaft und schwang sich auf einen der Barhocker an der Küchentheke. Er unterhielt sich gern mit Jack, wenn sie kochte.
    »Und wie war’s?«, fragte sie.
    »Ganz gut«, sagte Alex. Er stibitzte sich ein Stück Tomate. »Alan Blunt hat mir einen Job angeboten.«
    »Ich bring dich um, wenn du den annimmst.«
    »Keine Sorge. Ich hab ihn wissen lassen, dass ich nicht interessiert bin.«
    Jack wusste über alles Bescheid, was Alex erlebt hatte, seit sie ihn in Sydney allein gelassen hatte, und auch von Ashs Ende auf Dragon Nine hatte sie erfahren. Alex hatte ihr seine Geschichte erzählt, sobald er nach Hause gekommen war, und als er fertig gewesen war, hatte sie sich abgewandt und lange schweigend dagesessen. Und als sie sich schließlich wieder zu ihm umgedreht hatte, standen Tränen in ihren Augen.
    »Tut mir leid für dich«, hatte Alex gesagt. »Ich weiß, dass du ihn gerngehabt hast.«
    »Das ist es nicht, Alex«, hatte sie geantwortet.
    »Was dann?«
    »Diese Welt. Der MI6. Was die mit ihm gemacht haben und mit deinen Eltern. Und jetzt habe ich auch noch Angst vor dem, was sie mit dir machen werden.«
    »Für mich ist das alles vorbei, Jack.«
    »Das hast du letztes Mal auch schon gesagt, Alex. Aber die Frage ist – ist es für die auch vorbei?«
    Alex schaute auf den Tisch. Er war für drei gedeckt. »Wer kommt denn zum Abendessen?«, fragte er.
    »Das habe ich ganz vergessen«, sagte Jack lächelnd. »Wir haben einen Überraschungsgast.«
    »Wen denn?«
    »Wirst du ja sehen.« Kaum hatte sie das gesagt, klingelte es an der Tür. »Gutes Timing«, sagte sie. »Gehst du aufmachen?«
    Alex bemerkte einen seltsamen Ausdruck in ihren Augen. Normalerweise hatte sie keine Geheimnisse vor ihm. Er hielt immer noch das Tomatenstück in der Hand. Jetzt warf er es in den Salat zurück, schwang sich vom Hocker und ging in den Flur.
    Durch das bunt gesprenkelte Mosaikglas der alten Eingangstür konnte er nur eine verschwommene Gestalt erkennen. Der Bewegungsmelder hatte das Außenlicht angeschaltet. Alex stieß die Tür auf und erstarrte verblüfft.
    Vor ihm stand ein junges, dunkelhaariges und sehr hübsches Mädchen. Das Auto, das es gebracht hatte, fuhr gerade davon. Alex war so verdattert, dass er es erst gar nicht erkannte. Und als er es erkannt hatte, konnte er es immer noch nicht glauben.
    »Sabina!«, rief er.
    Als er Sabina Pleasure das letzte Mal gesehen hatte – an der Themse, unter der Richmond Bridge –, hatte sie ihm erzählt, sie habe vor, nach Amerika zu gehen. Er war überzeugt davon gewesen, dass er sie niemals wieder sehen würde.
    Das war erst wenige Monate her, aber sie erschien ihm ganzanders. Sie musste jetzt fast sechzehn sein. Ihre Haare waren länger, ihre Figur hatte sich verändert. Sie trug eng anliegende DKNY-Jeans und einen weichen Kaschmirpullover und sah einfach wunderbar aus.
    »Hi, Alex.« Sie blieb, wo sie war, so als wäre sie auf der Hut vor ihm.
    »Was machst du denn hier?«
    »Freust du dich nicht, mich zu sehen?«
    »Aber ja doch. Nur ...« Alex verstummte.
    Sabina lächelte. »Mein Dad hat mich mit dem Auto gebracht. Wir sind über Weihnachten in England. Er schreibt einen Artikel für die Zeitung. Irgendwas über eine verrückte Sekte. Er hat mich etwas früher aus der Schule genommen und wir wollen bis Neujahr bleiben.«
    »In London?«
    »Wo sonst?«
    »Ist deine Mutter auch hier?«
    »Ja. Wir haben eine Wohnung in Notting Hill gemietet.« Die beiden sahen sich lange an. Alex hatte so viel zu sagen und wusste nicht, wo er anfangen sollte.
    »Wollt ihr zwei nicht reinkommen?«, rief Jack aus der Küche. »Oder soll ich das Essen auf der Straße servieren?«
    Es gab eine verlegene Pause. Alex wurde klar, dass er Sabina noch gar nicht ins Haus gebeten hatte. Schlimmer noch, er versperrte ihr den Weg. Er trat zur Seite, um sie hereinzulassen. Sie lächelte ein wenig nervös und ging an ihm vorbei, wobei sie ihn in der schmalen Türöffnung leicht streifte. Er spürte ihre Haare an
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