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Alex Rider 7: Snakehead

Titel: Alex Rider 7: Snakehead
Autoren: Anthony Horowitz
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Ben. Er war bereits losgelaufen und Alex rannte ihm nach; er wusste, Yu erwartete sie jetzt, aber ein Rückzug war ausgeschlossen. Yus Männer würden sich auf der ganzen Bohrinsel verteilen. Sie waren im Vorteil. Sie hatten ein Dutzend Leitern zur Verfügung und konnten von den Decks hoch oben die Eindringlinge einen nach dem anderen ausschalten. Drinnen wären er und Ben sicherer. Vor ihnen war die Tür, die in den kreisrunden Raum führte. Ben war schon da und ging in die Hocke.
    »Bleib, wo du bist!«, befahl er.
    Alex sah ihn bis drei zählen.
    Ben stieß die Tür auf und rannte um sich schießend hinein. Ohne seine Anweisung zu beachten und obwohl er selbst unbewaffnet war, lief Alex ihm nach. Und so konnte er beobachten, was in den nächsten Sekunden geschah, auch wenn er sich erst viel später einen Reim darauf machen konnte.
    Im Kontrollraum waren zwei Männer, umgeben von Computerbildschirmen, Funkgeräten und der Ausrüstung, die Alex auf der Liberian Star gesehen hatte. Einer der beiden war Major Winston Yu. Er hielt noch die Pistole, mit der er Ben Daniels niedergeschossen hatte. Ben lag auf dem Boden in einer Blutlache, die sich in Windeseile ausbreitete. Die Walther PPKwar ihm aus der Hand gefallen und lag so, dass sie auf Alex zeigte. Ein anderer Mann lag mit dem Gesicht nach unten nicht weit davon, und Alex nahm an, dass Ben ihn beim Hineinstürmen erschossen hatte. Major Yu war unverletzt. Er starrte Alex ungläubig an.
    Irgendwie gewann er seine Fassung wieder. »Na, das ist ja eine Überraschung«, sagte er.
    Alex bewegte sich nicht. Er war keine drei Meter von Yu entfernt. Er hatte keine Chance zu fliehen. Yu konnte ihn jederzeit erschießen.
    »Komm rein und mach die Tür zu«, befahl Yu.
    Alex gehorchte. Draußen ging der Kampf weiter – aber auf der anderen Plattform. Zu weit weg. Der schwere Tür fiel ins Schloss.
    »Ich wusste, dass du nicht in dem Fluss ertrunken bist«, sagte Yu. »Das habe ich geahnt. Und als wir deine Leiche nicht finden konnten ...« Er schüttelte den Kopf. »Ich muss schon sagen, Alex, du bist ein sehr hartnäckiger Fall.«
    Alex antwortete nicht. Aus dem Augenwinkel sah er Bens Pistole auf dem Fußboden liegen, und er fragte sich, ob er es schaffen könnte, hinzuspringen und sie zu packen. Aber er würde sie niemals herumreißen und rechtzeitig abfeuern können. Er bot ein zu gutes Ziel.
    »Sie sind erledigt, Major Yu«, sagte Alex. »Sie haben versagt. ASIS weiß, was Sie vorhaben. Reef Island ist längst evakuiert. Es hat keinen Sinn mehr, einen Tsunami auszulösen. Jeder wird wissen, dass Sie das getan haben.«
    Yu hörte genau zu. Ein Teil von dem, was Alex gesagt hatte, war gelogen – die Konferenz auf Reef Island war immer noch nicht abgesagt –, aber das konnte Yu unmöglich wissen. Alexwar hier. Er hatte die Spezialeinheit mitgebracht. Die Tatsachen sprachen für sich selbst.
    Schließlich seufzte Yu und sagte: »Du hast wahrscheinlich Recht. Aber ich denke, wir werden es trotzdem machen. Immerhin ist dieses Projekt minutiös geplant und ich möchte der Welt meinen Stempel aufdrücken.«
    »Aber Sie werden Tausende Menschen töten – ohne jeden Grund.«
    »Was für einen Grund kannst du mir nennen, sie zu verschonen?« Yu schüttelte den Kopf. »Weltweites Chaos hat auch sein Gutes, Alex. Mir ist es nie nur um Reef Island gegangen. Der Wiederaufbau der australischen Küste wird Milliarden kosten, und ich habe geschäftliche Interessen in ganz Südostasien. Die Chada Handelsgesellschaft besitzt Anteile an Baufirmen, die als Erste für die Wiederaufbaumaßnahmen infrage kommen. Unwin Toys wird den vielen Hundert Waisen Spielzeug schenken – natürlich bezahlt von der australischen Regierung. Ich habe auch noch zahlreiche andere Interessen. Ein Snakehead lebt von Unglück und Katastrophen. Für uns bedeutet das alles nur ein neues Geschäft.«
    Er warf einen Blick auf einen der Bildschirme. Alex sah eine weiße Linie, die dort von oben nach unten lief; daneben ein blinkendes rotes Kästchen, das sich langsam abwärtsbewegte.
    »Royal Blue«, sagte Yu. »In sechs, sieben Minuten erreicht die Bombe den Meeresboden und gelangt in den Schacht, von dem ich dir erzählt habe. Der Schacht geht noch einmal einen Kilometer tief hinunter. Genau um Mitternacht wird die Bombe explodieren, und dann ist mein Werk vollbracht. Bis dahin bin ich längst sehr weit weg, und du bist nur noch eine verblassende Erinnerung.«
    Yu hob die Pistole. Die Mündung schwenkte auf Alex
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