Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Alex Rider 7: Snakehead

Titel: Alex Rider 7: Snakehead
Autoren: Anthony Horowitz
Vom Netzwerk:
zu. »Das war’s, Alex.«
    Plötzlich bewegte sich etwas. Der Mann, auf den Ben Daniels geschossen hatte, setzte sich stöhnend auf.
    Major Yu war entzückt. »Welch glückliche Fügung!«, rief er und ließ die Waffe sinken. »Bevor du stirbst, möchte ich dir noch einen meiner zuverlässigsten und erfolgreichsten Kollegen vorstellen. Obwohl, wenn ich’s mir recht überlege, kennt ihr zwei euch schon.«
    Der Mann blickte auf.
    Es war Ash.
    Er hatte zwei Treffer in die Brust bekommen und war dem Tod schon sehr nahe. Alex sah es in den dunklen Augen, in denen Schmerz und Reue und noch etwas anderes zu erkennen waren, eine Spur von Scham vielleicht.
    »Tut mir leid, Alex«, keuchte Ash. Er unterbrach sich, um Luft zu holen. »Ich wollte nicht, dass du das erfährst.«
    »Ich glaube nicht, dass Alex allzu überrascht ist«, bemerkte Yu.
    Alex schüttelte den Kopf. »Ich hab’s mir gedacht.«
    »Darf ich fragen, wie du daraufgekommen bist?«
    Diesmal hatte es keinen Sinn, die Frage zu ignorieren. Yu hätte ihn eben beinahe schon erschossen. Je länger Alex ihn in ein Gespräch verwickelte, desto größer war die Chance, dass die Soldaten der Spezialeinheit endlich bei ihnen ankamen. Die Alarmsirene heulte immer noch, aber es fielen nur noch wenige Schüsse. Waren die Soldaten geschlagen? Oder hatten sie gewonnen und waren schon auf dem Weg hierher? Er sah nach dem Monitor. Das kleine rote Kästchen wanderte immer noch nach unten.
    »Von Anfang an ist alles schiefgegangen«, sagte er, direkt an Major Yu gewandt. »Ethan Brooke hatte bereits zwei Agenten verloren. Irgendwie wussten die Snakeheads immer, was er vorhatte. Sie wussten auch von mir. Warum sonst wurde ich für diesen Kampf in Bangkok ausgewählt? Ich konnte mir das erst gar nicht erklären. Aber als ich dann in der Arena war, sagte Anan Sukit zu mir, wenn ich nicht mitmache, werde er mich töten. Er sagte das zuerst auf Französisch, dann auf Englisch. Warum? Wenn er wirklich geglaubt hätte, dass ich aus Afghanistan komme, hätte er gewusst, dass ich diese beiden Sprachen nicht verstehe.
    Das hat mich nachdenklich gestimmt. Und dann ist es noch schlimmer gekommen. Ash gab mir eine Telefonnummer für den Notfall. Und als ich dort anrief, bin ich direkt bei Ihnen gelandet.«
    Ash wollte etwas sagen, aber Alex ließ ihn nicht zu Wort kommen.
    »Ich weiß«, sagte er und sah kurz zu dem Sterbenden hinüber. »Das mit dem falschen Blut hat ziemlich echt ausgesehen, so als hätten sie dich zusammen mit mir gefangen genommen. Aber als ich dann zwei von den Sachen verloren habe, die Smithers mir gegeben hatte, war mir klar, dass nur du sie weggenommen haben konntest.
    Ich habe dir von der Uhr und dem Gürtel erzählt. Irgendwie ist die Batterie aus der Uhr verschwunden. Ich nehme an, du hast sie in jener Nacht in Jakarta entfernt, während ich schlief. Und den Gürtel hat Major Yu genommen, als ich in seinem Haus war. Aber von den Münzen habe ich dir nichts gesagt. Smithers hatte mir auch drei Münzen mit Sprengladungen gegeben und die blieben in meiner Tasche. Wenn ichdir davon erzählt hätte, wären sie wahrscheinlich ebenfalls verschwunden.«
    Er unterbrach sich. »Wann hast du angefangen, für Scorpia zu arbeiten, Ash?«, fragte er.
    Ash sah Major Yu an.
    »Sagen Sie’s ihm – aber machen Sie schnell«, fauchte Yu. »Wir haben nicht mehr viel Zeit.«
    »Nach Mdina«, sagte Ash mit schwacher Stimme. Sein Gesicht war grau, und er konnte die untere Körperhälfte nicht mehr bewegen. Eine Hand hielt er auf die Brust gepresst, die andere lag mit der Handfläche nach oben auf dem Boden. »Du kannst das nicht verstehen, Alex. Ich war so sehr gekränkt. Yassen ...« Er hustete, Blutstropfen sprenkelten seine Lippen. »Ich hatte dem Geheimdienst alles aufgeopfert. Mein Leben. Meine Gesundheit. Ich war nicht mal dreißig und schon ein Krüppel. Ich würde nie mehr richtig schlafen können, richtig essen können. Von dem Tag an gab es nur noch Medikamente und Schmerzen für mich.
    Und was war der Dank? Blunt demütigte mich. Ich wurde degradiert und durfte nicht mehr an Einsätzen teilnehmen. Er sagte mir ...« Ash schluckte mühsam. Mit jedem Wort fiel ihm das Sprechen schwerer. »Er sagte mir etwas, was ich sowieso schon wusste«, keuchte er. »Ich war Mittelmaß. Niemals so gut ... wie dein Vater.«
    Er war am Ende seiner Kräfte. Seine Schultern sackten zusammen, und Alex dachte schon, er sei gestorben. Er lag in einer riesigen Blutlache. Und er blutete schwach
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher