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Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion

Titel: Alex Delaware 25 - Tödliche Lektion
Autoren: Jonathan Kellerman
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ich mich mit meinem Urteil zurück.«
    »Wo wohnt er?«
    »Nicht weit von hier entfernt, in Sherman Oaks.«
    »Ein Paar mit zwei Wohungen?«
    »Manchmal klappt das besser.«
    »Manchmal läuft das auf eine Beziehungstragödie hinaus.«
    »Du wirst den Typ kennenlernen. Irgendwelche anderen Erkenntnisse?«
    »Auf der DVD wirkt sie in keinster Weise theatralisch. Ganz im Gegenteil. Als sie durchaus Grund hatte zu dramatisieren, hielt sie sich zurück.«
    »Wahrscheinlich depressiv. Meinst du, es war Selbstmord?«
    »Lag sie auf dem Eis oder darunter?«
    »Teilweise drunter.«
    »Dann hätte sie innerhalb weniger Sekunden starke Schmerzen durch die Kälte und den Druck gehabt. Hautverbrennungen ebenfalls.«
    »Verbrennungen hatte sie, das stimmt.«
    »Die meisten Selbstmörder vermeiden Schmerzen«, sagte ich. »Und sich so zur Schau zu stellen ist auffällig und exhibitionistisch, was der Frau auf der DVD gar nicht ähnlich sieht.«
    »Vielleicht wollte sie auf die drei Lehrer aufmerksam machen.«
    »In diesem Fall hätte sie eine Nachricht hinterlassen und dafür gesorgt, dass die DVD offen rumliegt und nicht mitten in einem Stapel steckt. Oder sie hätte sie per Post verschickt, was noch besser wäre. Außerdem sind keine leeren Eisbeutel vorhanden.«
    »Die könnten draußen im Müll sein. Sobald wir hier fertig sind, schau ich nach.« Er warf einen weiteren Blick auf die Badewanne und sackte in sich zusammen. »Es war Mord, definitiv. Du weißt es, ich weiß es, Ihro Gnaden wissen es.«
    »Aber ihm wäre es lieber, wenn du etwas anderes sagen würdest.«
    »Auf der Notiz, die mit der DVD kam, war keine Unterschrift, aber ich kenne seine Handschrift. Selbst wenn er in Druckschrift schreiben würde.«
    »Ich dachte, er wäre ein unbeschriebenes Blatt.«
    »Alles ist relativ.«
    »Wer verkauft hier in der Gegend gefrorenes CO 2 ?«, fragte ich.
    »Das lässt sich rausfinden.«

3
    Die zwei Plastikmülltonnen hinter dem Haus waren leer. Milo rief bei der Stadtreinigung an und erfuhr, dass seit drei Tagen kein Müll abgeholt worden war. Nachdem er sich zehn Minuten lang durchs Labyrinth der Bürokratie gekämpft hatte, sprach er mit einem Laborleiter in Downtown. Ja, sämtlicher Müll und andere Gegenstände am Tatort waren zur Untersuchung mitgenommen worden; nein, er hatte keine Ahnung, wann man damit anfange, da der Fall als nicht dringend gekennzeichnet sei.
    Als Milo fragte, ob auch Eisbeutel und Elise Freemans Computer sichergestellt worden seien, wurde er auf Warteschleife gelegt. Bei der Antwort, die er mehrere Minuten später bekam, verkrampfte sich seine Kinnlade.
    Er stellte das Telefon ab und lief mit großen Schritten zum Wagen. »Zurzeit gibt’s dazu keine Auskunft.«
    Wir stiegen gerade ein, als Captain Stan Creighton mit gelockertem Schlips und fliegenden Jackenschößen zurückkehrte und in sein Handy sprach.
    Als wir wegfuhren, war er immer noch am Telefon. Klang ziemlich aufgeregt.
     
    Im Umkreis von fünf Meilen um den Tatort gab es drei Eishändler. Bei den beiden nächstgelegenen hatte seit Wochen niemand gefrorenes CO 2 gekauft. Die Angestellten sagten: »So was geht hauptsächlich im Sommer.«
    Bei Gary’s Ice House & Party Rentals an der Fulton Avenue, Ecke Saticoy Street in Van Nuys musterte ein muskulöser Junge mit aufgedunsenem Gesicht, drei Augenbrauenringen und einem Stacheldrahttattoo am Bizeps Milos Karte und sagte: »Da war so ’n Typ hat ’ne ganze Menge gekauft.« Er schaute sie sich genauer an. »Mordkommission? Isser so was wie ein Mörder?«
    »Wann war das?«
    »Ich würde sagen, Montag.«
    »Welche Tageszeit?«
    »Sieben würd ich sagen.«
    »Morgens oder abends?«
    »Abends. Ich schließe um acht.«
    »Verkaufen Sie viel Trockeneis?«
    »Na ja. Für Parkplatzpartys, lange Autofahrten, nicht sehr viel. Die meisten Läden verkaufen das Zeug nicht als Nuggets, sondern nur in ganzen Blöcken. Ich hab den Typ gefragt, was er will, und er hat gemeint, Trockeneis, fünfzehn Kilo, hatte so ’nen spanischen Akzent. Ich hab ihm Nuggets gegeben, weil wir davon nicht so viel verkaufen und ich es eh loswerden wollte.«
    Milo zückte seinen Block. »Ein Latino?«
    »Ja.«
    »Wie alt?«
    »Weiß nicht, dreißig, vierzig? Hat ausgesehn wie einer von den Typen, die vor dem Farbenladen da drüben auf Gelegenheitsjobs warten.« Er deutete nach Westen.
    »Womit hat er bezahlt?«
    »Mit drei Zehnern.«
    »Wie viel Trockeneis hat er dafür gekriegt?«
    »Fünfzehn Kilo. Die Nuggets befinden
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