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Alex Benedict 05 - Echo

Alex Benedict 05 - Echo

Titel: Alex Benedict 05 - Echo
Autoren: Jack McDevitt
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benutzte den Link, um einen Kanal zu öffnen. »Sternenkorps, hier spricht Chase Kolpath. Können Sie mich hören?«
    Statisches Rauschen.
    Dann: »Belle-Marie , sind Sie da?«
    Sie waren zu weit entfernt. Wir hätten Belle gebraucht, um das Signal zu übermitteln.
    Am Ende waren Audree und Robin, die in einem Mietschiff samt Mietpiloten hergekommen waren und einen Freund von Robin dabeihatten, der zufällig Mediziner war, zuerst bei uns. Sie waren, ihren eigenen Worten nach, froh, uns wiederzusehen.
    An diesem Abend lud Viscenda zu einer großen Party für alle ein.

Fünfundvierzig
    Wirklich böse Menschen erkennen ihre eigene Böswilligkeit nicht. Sie nehmen sich als großzügige, gutherzige und freundlich gesinnte Personen war, die bisweilen gezwungen sind, um des Gemeinwohls willen zu unerfreulichen Methoden zu greifen. Selbst die Bestien in Menschengestalt, die uns die Geschichte vorführt, scheinen nie einen zweiten Gedanken an das Unglück verschwendet zu haben, für das sie Ursache waren. So war es bei Hitler und Oliver Moresby, und so war es auch beim Greer-Avenue-Würger.
    Tao Min-wa, Geschichte und moralischer Imperativ
    »Er ist hier.«
    »Okay, Chase. Lass ihn ein paar Minuten warten! Ich bin gleich unten.«
    Ich freute mich nicht auf das, was uns nun bevorstand.
    Die Außentür öffnete sich, und ich hörte Jacobs Stimme: »Bitte kommen Sie herein, Mr Korminov!«
    »Danke.«
    »Gehen Sie einfach in das Besprechungszimmer zu Ihrer Rechten! Ms Kolpath wird jeden Moment bei Ihnen sein.«
    »Ich bin mit Mr Benedict verabredet.«
    »Er weiß, dass Sie im Hause sind, Sir. Bitte gehen Sie einfach hinein und nehmen Sie Platz!«
    Ich hörte Korminov den Korridor betreten, hörte ihn durch das Besprechungszimmer marschieren. Ich sah zum Fenster hinaus, beobachtete zwei Gooper, die einander durch den Garten und einen Baum hinauf jagten. Aber meine Gedanken waren tausend Lichtjahre weit weg. Endlich widmete ich mich wieder der Ausstellungsplanung, an der ich gearbeitet hatte. Soweit es mich betraf, konnte Korminov den ganzen Nachmittag da sitzen bleiben und warten. Und das war genau das, was Alex gewollt hatte. Leider war es unumgänglich, diesem Kerl da im Besprechungszimmer zu begegnen. Daher ging ich schließlich, mehrere Minuten vor der geplanten Zeit, hinein. Korminov saß bequem auf dem Sofa, ein Bein über das andere geschlagen, und las in Altertümer und Antiquitäten . Er machte ganz den Eindruck eines anständigen menschlichen Wesens. Er schaltete das Magazin ab und lächelte freundlich, als ich den Raum betrat. »Guten Morgen, Chase«, sagte er und erhob sich, ganz wohlerzogener Gentleman. »Ich freue mich, dass Sie sicher von Ihrer Reise zurückgekehrt sind. Sind Sie auf etwas Interessantes gestoßen?«
    Das fragte er mit solch einer Ernsthaftigkeit, mit solch einer Unschuldsmiene – es machte mich sprachlos. Ich hatte damit gerechnet, dass er wenigstens ein bisschen nervös erscheinen würde. Oder defensiv. Irgendwas.
    »Guten Morgen, Mr Korminov«, erwiderte ich den Gruß. »Alex wird in einer Minute herunterkommen.«
    Das Lächeln wurde breiter. »Sie haben meine Frage nicht beantwortet.«
    »Ja«, versetzte ich. »Wir haben in der Tat etwas entdeckt.« Ich bemühte mich um einen harten Tonfall. Ich wollte deutlich machen, dass meine Antwort einer Anklage gleichkäme. Aber Korminov biss nicht an.
    »Wunderbar!«, meinte er. »Ich freue mich, das zu hören. Ihre Nachricht legt die Vermutung nahe, dass Sie etwas entdeckt haben, das irgendwie mit mir zu tun hat. Sehe ich das richtig?«
    »So könnte man es vermutlich ausdrücken. Alex wird es Ihnen erklären.«
    »Sie scheinen nicht gewillt zu sein, mir eine direkte Antwort zu geben.«
    »Nicht im Moment«, beschied ich ihn.
    »Ich verstehe.« Er verschränkte die Hände. »Hat das etwas mit ...« Weiter kam er nicht, denn nun erklangen Schritte auf der Treppe. Seine Augen huschten kurz in Richtung Tür. Aber irgendwie gelang es mir, seine Aufmerksamkeit wieder auf mich zu lenken. »Wo waren Sie, Chase?«
    »Ich hatte eigentlich den Eindruck, das wüssten Sie.«
    »Nein. Wie sollte ich?«
    Ich lächelte. Blickte hinaus zu den Ästen, mit denen der kalte Wind spielte. »Nun, ich bin überzeugt, Alex wird Ihnen alles detailliert erzählen wollen.«
    Korminov seufzte, ganz das Opfer kleingeistiger Leute, und wandte sich ab, um zuzuschauen, wie die Tür geöffnet wurde. Alex kam mit einem neutralen Ausdruck in den von Natur aus freundlichen Zügen herein.
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